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Silberstern Sternentaenzers Sohn 08 - Rueckkehr ins Ungewisse

Silberstern Sternentaenzers Sohn 08 - Rueckkehr ins Ungewisse

Titel: Silberstern Sternentaenzers Sohn 08 - Rueckkehr ins Ungewisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Capelli
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Silberstern dann in den Anhänger geführt wurde, wieherte er so herzzerreißend, wie Annit es noch nie zuvor von ihm gehört hatte. Falak, seine Großmutter, antwortete mit einem ähnlich ergreifenden, lauten Wiehern. Hoffentlich überstehen die beiden Pferde die Trennung gut, dachte Annit besorgt. Sie haben ja echt eine besondere Beziehung zueinander. Nur Silberstern war es nämlich gelungen, die wilde, aggressive Stute Falak zu beruhigen, als sie nach langer Zeit aus Spanien zum Stamm der Beni Sharqi zurückgekehrt war.
    Doch der Stammesfürst versprach, künftig gut für Falak zu sorgen.

Abschied nehmen
    Die nächsten Wochen vergingen wie im Flug, und Annits und Mannitos Abreise rückte immer näher. Jeder der beiden nahm auf seine ganz eigene Art von den Beduinen und dem Leben in der Wüste Abschied. Doch alle zwei verspürten eine gewisse Wehmut. Hinzu kam, dass sie ihre Pferde vermissten. Das machte alles noch ein bisschen schwerer.
    Wie es der Stammesfürst angekündigt hatte, fand an ihrem letzten Abend ein großes Abschiedsfest statt. Als die Sonne blutrot hinter den Dünen versank, rief lauter Trommelwirbel alle Dorfbewohner zusammen. Um den großen Platz in der Dorfmitte waren Fackeln aufgestellt, das Lagerfeuer brannte lichterloh, und Rauchwolken stiegen hoch in den stahlblauen Himmel. Die Beduinenfrauen hatten ein Festessen vorbereitet. Der Geruch von gebratenem Fleisch durchzog die Luft. In einem großen Korb türmte sich frisch gebackenes Fladenbrot, daneben standen zahlreiche Tongefäße mit Couscous, verschiedenen Gemüsesorten, Soßen, eingelegten Oliven und frischen Datteln.
    Annit hockte im Schneidersitz auf dem Boden.
    Gleich neben ihr saß Alisha. Die junge Beduinin, mit der Annit während ihres Aufenthalts bei den Beni Sharqi das Zelt geteilt hatte, wirkte traurig. „Warum musst du denn schon von uns gehen, Annit?“, fragte sie immer wieder.
    „Weil meine Eltern mich brauchen.“ Während Annit antwortete, drückte sie fest die Hand des Beduinenmädchens. Sie hatte sich gut mit Alisha verstanden, und es fiel ihr schwer, sie zu verlassen. Vielleicht für immer.
    Alisha hakte nach. „Aber wenn du deinen Eltern geholfen hast, kannst du doch zurückkommen?“, meinte sie hoffnungsvoll. „Zu uns.“
    Annit blickte in das prasselnde Feuer und spürte den Druck in ihrem Hals. „Ich weiß es nicht, Alisha. Ich weiß nicht, wie alles werden wird.“
    Alisha richtete sich leicht auf. „Ich werde dich nie vergessen. Niemals“, versprach sie und legte eine Hand auf ihr Herz. „Du bist meine Schwester, für immer.“
    Jetzt konnte Annit die Tränen kaum zurückhalten. Sie schlang die Arme um die junge Beduinin und drückte sie fest an sich. „Ich werd dich auch nie vergessen, Alisha. Niemals.“
    Da knuffte Annit jemand in die Seite.
    Es war Yussuf. „Und wer macht jetzt Spaß mit mir?“, beschwerte er sich fast schon beleidigt. „Du warst noch gar nicht mit mir und meinem Freund Ali zum Dune Riding.“
    Trotz ihres Abschiedsschmerzes musste Annit ein wenig lächeln. „Ich glaub auch gar nicht, dass ich das unbedingt möchte, Yussuf. In einem Geländewagen die Sanddünen rauf- und runterbrettern. Und dann vielleicht noch stecken bleiben. Nein danke.“
    „Pah!“, machte der Beduinenjunge. „Du bist ein Mädchen wie ein Junge, und alle Jungs haben daran Spaß.“
    Auf einmal ertönte lauter Trommelwirbel. Die Beduinen schwiegen und horchten auf. Vor dem Lagerfeuer baute sich der Stammesfürst auf. Aufrecht und stolz wie ein Speer.
    „Beduinen der Beni Sharqi“, begann er, als der Trommelwirbel verstummt war. „Wir haben uns heute hier versammelt, um Annit und Mannito zu verabschieden. Zwei Gäste unseres Stammes, die für uns alle sehr viel mehr geworden sind als einfach nur Besucher.“ Er blickte in die Runde. Die meisten Beduinen nickten zustimmend. „Doch Allah schickt jeden von uns immer wieder auf neue Wege, die wir beschreiten müssen. Und so führt er auch unsere lieben Freunde wieder auf einen neuen Weg.“ Der Stammesfürst hielt inne und machte ein paar Schritte auf Annit zu. Dann verbeugte er sich leicht vor ihr. „Ich neige mein Haupt vor dem mutigsten Mädchen, das die Wüste Syriens jemals gesehen hat“, sagte er dabei. „Danke, Annit, dass du unseren Stamm mit deiner Anwesenheit beehrt hast. Und danke auch an deinen Begleiter Mannito.“
    Annit spürte, wie ihre Augen ganz feucht wurden. Rasch griff sie in ihr Gewand, zog ein Taschentuch hervor und tupfte die Tränen

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