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Silberstern Sternentaenzers Sohn 08 - Rueckkehr ins Ungewisse

Silberstern Sternentaenzers Sohn 08 - Rueckkehr ins Ungewisse

Titel: Silberstern Sternentaenzers Sohn 08 - Rueckkehr ins Ungewisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Capelli
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müsste eigentlich ich sie unterstützen.“
    „Ah!“, machte Mannito und senkte den Blick. Jetzt erst hatte er die Tragweite ihrer Unterhaltung begriffen. „Dazu müsstest du zurück nach Deutschland“, sagte er leise.
    „Müsste ich.“
    „Und, wirst du’s tun?“, fragte er in ernstem, etwas bangem Ton.
    Annit schwieg eine ganze Weile, dann nickte sie. ,Ja“, antwortete sie mit fester Stimme. Eigentlich hatte sie den Entschluss gerade erst in diesem Moment gefasst. „Es gibt keinen anderen Weg, ich muss ihnen beistehen.“
    Mannito sagte nichts.
    Und du?, wollte Annit fragen. Bleibst du hier bei den Bedui nen? Und versöhnst dich mit Sabeth? Oder gehst du zurück nach Rumänien? Zu deiner Familie? Oder kommst du mit mir nach Deutschland? Bleiben wir zusammen, oder trennen sich hier unsere Wege ? Doch sie wagte es nicht, die Frage zu stellen - zu groß war ihre Angst vor der Antwort.
    Eine Zeit lang saßen sie sich schweigend gegenüber.
    „Also gut“, meinte Mannito nach einer Weile. „Wann fahren wir los?“
    „Ich weiß noch nicht. Ich hab noch keine Idee, wie die ganze Reise eigentlich ablaufen soll ...“ Annit stockte, hielt inne und drehte den Kopf zu ihm. „Was hast du da gesagt?“
    „Wann fahren wir los?“, wiederholte Mannito lächelnd.
    „Du möchtest also wirklich mit mir nach Deutschland kommen?“, fragte sie ungläubig nach.
    „Logisch“, bestätigte Mannito fest überzeugt, als sei es das Normalste der Welt. „Du und ich, wir beide gehören doch zusammen. Genau so wie du und dein Silberstern. Oder ich und meine Ranja.“ Ranja war Mannitos Pferd, eine sehr schöne, liebe Fuchsstute.
    Annits Herz krampfte sich vor Freude zusammen. „Aber du fühlst dich doch wohl bei den Beduinen und ...“
    Mannito beugte sich zu ihr und verschloss mit dem Zeigefinger sanft ihre Lippen. „Schscht! Wir zwei bleiben zusammen und basta!“
    „Aber...“, startete Annit einen neuen Versuch.
    „Widerspruch ist völlig zwecklos“, unterbrach Mannito sie grinsend. Er sprang auf und blickte suchend auf dem Boden umher. „Warte mal.“
    Annit schaute ihn mit großen Augen an. „Was hast du denn vor?“
    „Wart’s ab!“ Mannito bückte sich, schnappte sich ein Stückchen und begann, damit Buchstaben in den Sand zu schreiben, bis sein Name dastand. „Lies das.“
    „Mannito“, las Annit laut vor. „Ey, ich weiß sehr wohl, wie man deinen Namen schreibt“, fügte sie lachend hinzu.
    „Schon.“ Mannito setzte sich wieder zu ihr. „Aber guck doch mal genauer hin“, forderte er sie auf und zeigte mit dem Stöckchen auf die Buchstaben. „Fällt dir nichts auf?“
    „Mannito“, las Annit erneut vor.
    Mannito rollte mit den Augen. „Hast du aber eine lange Leitung!“ Er beugte sich nach vorne und legte eine Hand über das M, die andere über das O. „Und jetzt?“ Sicherheitshalber erklärte er es jedoch gleich selbst. „Siehst du, zwischen dem M und dem O steht ANNIT, dein Name.“
    „Mein Name“, wiederholte Annit staunend und mit großen Augen. „Tatsächlich!“
    „Damit ist eigentlich alles klar“, ergänzte Mannito. „Du wirst immer ein Teil von mir sein, wie auch dein Name ein Teil von meinem ist.“
    Annit hörte ihm zu und schluckte. Und schluckte. Plötzlich hatte sie einen Frosch im Hals. Sie räusperte sich und schluckte wieder. „Das ist mir noch gar nie aufgefallen“, murmelte sie total gerührt.
    Etwas verlegen zuckte Mannito die Schulter. „Das ist eben nun mal so.“ Er streckte seinen Arm aus, legte ihn um ihre Schulter und zog sie an sich.
    Annit lehnte sich an den Freund und spürte, wie ein Gefühl von Geborgenheit wie eine warme Welle durch ihren Körper strömte. Ach Mannito, ich bin so froh, dass ich dich hab! Dass ich dich endlich wiederhab!, dachte sie überwältigt und wischte verstohlen eine Träne aus ihrem Augenwinkel. Wieder einmal wurde ihr bewusst, wie viel Mannito ihr eigentlich bedeutete.
    „Also?!“, sagte Mannito nach einer Weile.
    Annit richtete sich auf und guckte ihn fragend an. „Was meinst du?“
    „Wie machen wir weiter? Wann starten wir? Wann sollen wir los?“
    Annit runzelte die Stirn. „Wie lange brauchen wir denn, wenn wir von Syrien bis nach Deutschland reiten?“
    Mannito, der weit mehr Ahnung von Geografie hatte als sie, überlegte kurz. „Ich weiß nicht, ob das überhaupt geht. Wir müssten durch die Türkei, Bulgarien, Serbien, Ungarn und Österreich. Schätze, das sind so um die viertausend Kilometer“, meinte er.

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