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Silberstern Sternentaenzers Sohn 08 - Rueckkehr ins Ungewisse

Silberstern Sternentaenzers Sohn 08 - Rueckkehr ins Ungewisse

Titel: Silberstern Sternentaenzers Sohn 08 - Rueckkehr ins Ungewisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Capelli
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Dann schüttelte er den Kopf. „Das geht gar nicht, Annit. Wir können unmöglich die gesamte Strecke reiten.“
    „Aber was dann?“
    „Tja“, machte Mannito etwas ratlos. „Wir könnten unterwegs arbeiten und so Geld für den Transport verdienen. Wie am Anfang unserer Reise. Als wir von Griechenland in die Türkei sind.“
    Annit klatschte sich mit der Hand an die Stirn. „Mensch, da fällt mir ein: Ich hab ja auch noch mein Sparbuch!“, erklärte sie. „Da ist noch etwas Geld drauf.“
    Mannito stand auf, reichte Annit die Hand und zog sie hoch. „Komm, wir gucken uns die Reiseroute mal im Internet an.“ Dann zögerte er einen Augenblick. „Ach Annit, wäre es nicht am besten, du würdest es ihm zuallererst sagen?“
    Annit nickte. Auch ohne ausdrücklich seinen Namen zu nennen, wusste sie, wen Mannito meinte.

Reisevorbereitungen
    Kurze Zeit später stand Annit vor dem Zelt des Stammesfürsten. Es war wie alle anderen Zelte der Beduinen aus Ziegenhaar gewebt, nur weitaus größer. Annit zögerte, es zu betreten.
    Doch Barissa, die Beduinenfrau, die dem Stammesfürsten diente, hatte sie bereits entdeckt. Sie winkte Annit herein und zeigte fragend auf den Computer, der in einer Ecke des Zeltes stand. Von dort verschickte Annit immer ihre Mails, denn es war der einzige Computer weit und breit.
    Doch nun war sie nicht deswegen hier. Annit schüttelte den Kopf. „Ich muss mit dem Stammesfürsten sprechen“, erklärte sie bedrückt.
    „Er kommt gleich.“ Mit einem sanften Lächeln deutete ihr Barissa an, auf einem der Sitzkissen Platz zu nehmen. Sie verschwand kurz im hinteren Zeltbereich und brachte dann ein Tablett, auf dem ein Glas mit warmem Minztee und eine Schale mit süßem Gebäck standen. „Alles ganz frisch“, sagte sie und stellte das Tablett vor Annit auf den Boden. „Bedien dich!“
    „Danke“, nickte Annit, griff aber nicht zu. Es fiel ihr schwerer als gedacht, den Stammesfürsten über ihre baldige Abreise informieren zu müssen. Während der Zeit, die sie bei dem Beduinenstamm verbracht hatte, war der alte, weise Mann wie ein väterlicher Freund für sie geworden. Es ist noch gar nicht lang her, da saß ich genau hier und sagte ihm, dass ich noch bei den Beduinen bleiben will, dachte Annit bedrückt. Jetzt muss ich ihm erklären, dass ich mich anders ent schieden habe. Dass ich gehen muss und dass wir uns vielleicht nie im Leben wiedersehen werden.
    Sie spürte den dicken Kloß in ihrem Hals und schluckte. Räusperte sich. Dann schaute sie sich um. Ganz langsam und bedächtig, um sich alles gut einzuprägen. Die handgewebten, farbenprächtigen Teppiche, die auf dem Boden lagen. Die vielen bunten Sitzkissen, die um die Feuerstelle herum drapiert waren. Die mit Goldfäden durchzogenen Tücher an den Wänden. Die schöne geschnitzte Holztruhe, die an einer Zeltwand stand. Ich will hier nicht weg, dachte sie plötzlich mit einem Anflug von Panik. Ich will bleiben ... Hör auf damit, Annit!, ermahnte sie sich im nächsten Moment. Deinen Adoptiveltern geht es schlecht, du musst ihnen beistehen. Also, reiß dich zusammen!
    „Willkommen in meinem Zelt, Annit!“, riss eine tiefe, kräftige Stimme sie plötzlich aus ihren Gedanken.
    Annit fuhr herum.
    Da stand er im Zelteingang. Der hochgewachsene, alte Stammesfürst, aufrecht wie ein Speer, stolz und kräftig wie ein Adler. Sein ebenmäßiges Gesicht durchzogen - nun, da er in die Jahre gekommen war - tiefe Falten, seine Augen glänzten tiefschwarz. Wie immer trug er ein langes, weit geschnittenes Gewand, das weiße Tuch auf seinem Kopf wurde von einem schwarzen, doppelt geflochtenen Band gehalten.
    „Willkommen!“ Der Stammesfürst lächelte ihr zu und setzte sich auf das Kissen, das Annit gegenüber an der Feuerstelle lag.
    Barissa huschte herbei und reichte dem Oberhaupt des Beduinenstammes ein Glas Tee. Der intensive Geruch von orientalischen Gewürzen strömte durch das Zelt. Annit atmete ganz tief ein, um den Duft in der Nase zu behalten. Der Stammesfürst trank einen Schluck von seinem Tee. „Was führt dich zu mir? Du wirkst angespannt.“
    Annit nickte. Sie nahm sich nun doch ein Gebäckteil, einfach nur, um etwas zum Festhalten zu haben.
    „Es geht um meine Adoptiveltern in Deutschland“, begann sie leise. „Ich habe einen Brief von ihnen bekommen. Sie stecken in Schwierigkeiten.“
    „Und du willst zu ihnen“, ergänzte der Stammesfürst. Annit zerkrümelte das Gebäck zwischen ihren Fingern. „Ich glaube, ich

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