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Silver Linings (German Edition)

Silver Linings (German Edition)

Titel: Silver Linings (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Quick
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einen Platz direkt neben mir und Scott. Eine Dauerkarte, Kumpel. Freust du dich oder was?»
    «Ich hab kein Geld für eine Dauerkarte», sage ich, weil ich Nikki das Haus und die Autos und die Bankkonten überlassen habe, als die Auszeit anfing.
    «Hab ich für dich übernommen.» Jake boxt mir gegen den Arm. «In den letzten paar Jahren war ich zwar kein guter Bruder, aber jetzt, wo du wieder zu Hause bist, mach ich das wieder gut.»
    Ich danke meinem Bruder, und dann fängt Mom wieder an zu weinen. Sie weint so heftig, dass sie aus dem Zimmer gehen muss, was sonderbar ist, weil Jake und ich uns wieder vertragen und eine Dauerkarte für die Eagles ein ziemlich nettes Geschenk ist – von dem Shirt mal ganz abgesehen.
    «Zieh dein Baskett-Trikot an, Kumpel.»
    Ich zieh es an, und es ist ein schönes Gefühl, Eagles-Grün zu tragen, vor allem ein Trikot, das Jake extra für mich ausgesucht hat.
    «Du wirst schon sehen, wie gut dein Baskett dieses Jahr spielt», sagt Jake mit einer seltsamen Betonung, als hinge meine Zukunft irgendwie von dem neuen Wide-Receiver-Talent der Eagles ab – von Hank Baskett.

[zur Inhaltsübersicht]
    Der Beton-Donut
    Mir fällt auf, dass mein Vater erst unmittelbar vor Spielbeginn ins Wohnzimmer kommt. Es ist bloß ein Freundschaftsspiel, deshalb verzichten wir auf unser übliches Punktespiel-Ritual, aber immerhin hat Dad sein McNabb-Trikot mit der Nummer 5 angezogen und setzt sich jetzt vorn auf die Couchkante, bereit, jeden Moment aufzuspringen. Er nickt meinem Bruder ernst zu, ignoriert mich jedoch völlig, selbst nachdem ich meine Mutter zu ihm in der Küche habe sagen hören: «Bitte sprich doch wieder mit Pat.» Mom stellt das Essen auf Klapptische, setzt sich neben Jake, und wir fangen an zu essen.
    Es schmeckt köstlich, aber ich bin der Einzige, der das auch sagt. Mom scheint sich über das Kompliment zu freuen und fragt: «Ist wirklich alles gut so?», wie sie das immer macht, weil sie in Bezug auf ihre Kochkünste bescheiden ist, obwohl sie prima kocht.
    «Was meinst du, wie die Eagles sich dieses Jahr schlagen, Dad?», fragt Jake.
    «Acht zu acht», antwortet mein Dad pessimistisch, weil er das zu Beginn jeder NFL-Saison ist.
    «Elf zu fünf», sagt mein Bruder, worauf mein Dad den Kopf schüttelt und Luft durch die Zähne zischen lässt. «Elf zu fünf?», fragt mein Bruder mich, und ich nicke, weil ich Optimist bin, und wenn die Eagles elf Spiele gewinnen würden, kämen sie höchstwahrscheinlich in die Play-offs. Da wir Dauerkarten haben, bekämen wir garantiert auch Karten für das Play-off-Spiel, falls die Eagles ein Heimspiel ergattern, und es gibt nichts Besseres als ein Play-off-Spiel der Eagles.
    Also, ich gebe ja zu, dass ich mich in letzter Zeit nicht wirklich auf dem Laufenden gehalten habe, was die Eagles angeht, aber als die Mannschaftsaufstellung durchgegeben wird, bin ich echt überrascht, wie viele von meinen Lieblingsspielern nicht mehr dabei sind. Duce Staley. Hugh Douglas. James Thrash. Corey Simon. Alle weg. Ich möchte fragen: «Wann? Warum?», aber ich tu’s nicht, weil ich Angst habe, mein Vater und mein Bruder könnten denken, ich wäre kein echter Fan mehr, was sie prophezeit haben, als ich mit Nikki nach Baltimore zog und meine Dauerkarte aufgab.
    Zu meiner Verwunderung spielen die Eagles tatsächlich nicht im Veterans Stadium, sondern im Lincoln Financial Field, genau wie Jake gesagt hat. Anscheinend haben sie seit der letzten Saison ein ganzes Stadion aus dem Boden gestampft, und ich habe den ganzen Wirbel verpasst, weil ich an dem schlimmen Ort war. Trotzdem, irgendwas kommt mir komisch vor.
    «Wo ist das Lincoln Financial Field?», frage ich bemüht locker, als die erste Werbeunterbrechung kommt.
    Mein Vater wendet den Kopf und starrt mich an, beantwortet aber meine Frage nicht. Er hasst mich. Er sieht angewidert aus, als wäre es eine lästige Pflicht für ihn, im Wohnzimmer zu sitzen und mit seinem verkorksten Sohn das Spiel zu gucken.
    «In South Philadelphia, genau wie alle anderen Stadien», sagt mein Bruder hastig. «Die Crabby Snacks sind lecker, Mom.»
    «Kann man das Lincoln Financial Field vom Vet aus sehen?», frage ich.
    «Das Vet gibt’s nicht mehr», sagt Jake.
    «Gibt’s nicht mehr?», frage ich. «Was soll das heißen, gibt’s nicht mehr ?»
    «21. März 2004. Sieben Uhr morgens. Ist zusammengestürzt wie ein Kartenhaus», sagt mein Vater, ohne mich anzusehen, bevor er ein orangegelbes Stück Fleisch von einem Hühnerknochen

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