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Hüter der Flamme 02 - Das Schwert des Befreiers

Hüter der Flamme 02 - Das Schwert des Befreiers

Titel: Hüter der Flamme 02 - Das Schwert des Befreiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joel Rosenberg
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Kapitel eins
Beruf
    »Und was machen wir jetzt?« fragte Karl Cullinane. Er saß neben Andrea Andropolous auf dem größten der flachen Steine, die die Asche des Lagerfeuers umgaben. Er blinzelte in die sinkende Sonne und trank seinen Kaffee.
    Andy-Andy lächelte. Karl hatte dieses Lächeln schon immer gern gemocht, weil es einen hellen Tag noch strahlender machte. »Meinst du das metaphorisch?« fragte sie zurück und warf ihren Kopf nach hinten, um die Strähnen aus dem Gesicht zu schaffen. Mit dem langen, bräunlichen Zeigefinger strich sie ihm über den Oberschenkel. »Oder fragst du dich, wohin wir beide verschwinden können, um ein bißchen allein zu sein?« Mit schiefgelegtem Kopf schaute sie ihn an. »Ich hatte gedacht, daß die vorige Nacht eine Weile vorhalten würde. Laß uns lieber warten, bis es dunkel ist.«
    Er lachte. »Das habe ich nicht gemeint. Ich habe nur überlegt, wie lange wir noch hier im Schutzgebiet bleiben sollen. Die Hand-Gemeinschaft läßt uns hier nicht ewig wohnen.« Und außerdem habe ich mir Gedanken gemacht, wie, zum Teufel, wir unser Versprechen der Matriarchin gegenüber halten sollen. »Aber ...« Er ergriff ihre Hand. »Da du schon mal das Thema angeschnitten hast, finde ich die Idee ...«
    In Karls Kopf ertönte eine feste, quäkende Stimme: *Das ist doch lächerlich!*
    Nicht weit von ihnen lag Ellegon im Gras. Der Drache machte die Augen auf, erhob sich auf seine gekreuzten Vorderbeine und schaute die beiden wütend an. *Könnt ihr an nichts anderes als an Sex denken? Ich weiß, daß ihr bloß Menschen seid, aber müßt ihr pausenlos läufig sein?*
    Er schlug mit seinen ledernen Flügeln, bis er auf allen vieren stand. Eine Vogelschar stieg erschreckt aus einer Ulme auf und zwitscherte laut. Ellegon war klein - für einen Drachen: Von der graugrünen Schwanzspitze bis zu den untertassengroßen Nasenlöchern in seiner Saurierschnauze war er kaum so lang wie ein Überlandbus.
    Er klappte sein großes Maul zu, riß es dann wieder auf und stieß eine kleine Wolke aus Rauch und Dampf aus. *Ich hatte gedacht, daß Leute, die bis vor kurzem noch Studenten an einem College waren, andere Dinge im Kopf hätten. Wenigstens ab und zu!*
    Ellegon, dachte Karl. Du siehst das falsch. Ich ...
    *Schon gut! Kümmere dich nicht um mich. Ich bin ja bloß ein Drache.* Der Drache drehte sich um und bewegte sich schwerfällig davon.
    »Ellegon!« rief Karl laut. »Komm zurück!«
    Der Drache schien ihn nicht zu hören.
    Karl zuckte mit den Schultern. »Ich wünschte, er wäre nicht solch ...«
    »... eine Nervensäge«, beendete Walter Slowotski den Satz. »Ist aber deine eigene Schuld, mein Lieber.« Walter war ein großer Mann, wenn auch nicht ganz so hochgewachsen und breitschultrig wie Karl - jedenfalls hier nicht. Zu Hause war Walter einen Kopf größer als Karl gewesen und viel stärker. Bei der Überführung war Karl aber verändert worden und hatte nicht nur an Größe und Muskeln zugenommen, sondern auch noch Fähigkeiten erhalten, die er daheim nicht besessen hatte.
    Trotz dieser Veränderungen war einiges geblieben. So konnte Walter eine Sache immer noch schneller erfassen als Karl. Das fraß an ihm.
    »Wie meinst du das?« fragte Karl verärgert.
    »Erkläre ich dir sofort. Zuerst brauche ich Kaffee.« Slowotski nahm mit einem alten Lappen den Kaffeetopf von der Feuerstelle und goß sich eine Tasse ein. Der kalte Wind, der über die Wiese blies, schien ihm nichts auszumachen, obwohl er kein Hemd trug, sondern wie üblich nur seine weißen Pluderhosen, Sandalen und Gurte mit Messern über der Hüfte.
    Mit der freien Hand rieb sich Slowotski die Augenwinkel. Die leichte Mongolenfalte verlieh ihm beinahe ein orientalisches Aussehen, obwohl seine Gesichtszüge eindeutig slawisch und sein schwarzes Haar gelockt waren. »Stell dich nicht so an, Karl. Du hast keinen Grund. Er ist eifersüchtig, das ist alles.«
    »Eifersüchtig?« Andy-Andy zog eine Augenbraue hoch. »Auf mich? Warum? Ich glaube kaum ...«
    *Stimmt!*
    »... daß Drachen eifersüchtig werden«, beendete sie den Satz, als wäre sie nicht unterbrochen worden. Vielleicht war sie es auch nicht. Ellegon konnte sie leicht ausblenden.
    Karl drehte sich um und sah gerade noch Ellegons Schwanzspitze am anderen Ende der Wiese im Wald verschwinden.
    Lausche nicht! Wenn du dich mit uns unterhalten willst — auch gut! Komm zurück und plaudere mit uns. Wenn nicht, halt dich raus!
    Keine Antwort.
    Walter zuckte mit den Achseln und grinste

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