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Sinnliche Eroberung

Sinnliche Eroberung

Titel: Sinnliche Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
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Aristokratie stand, fühlte sich Diana nicht im geringsten von ihr eingeschüchtert. Tatsächlich war sie eine reizende Exzentrikerin, die sich auf äußerst eigenwillige Art zu kleiden pflegte.
    »Du kannst das schokoladenfarbene Nachmittagskleid anziehen; ich denke, es wäre perfekt für den Tee bei Lady Castlereagh.«
    Schokoladenfarben, daß ich nicht lache, dachte Diana. Wenn das nicht aussieht wie Katzendreck, dann heiße ich Thusnelda.
    »Und ich muß dich hoffentlich nicht daran erinnern, die St. James Street zu meiden, wo sich die Clubs der Gentlemen befinden.«
    »Aber natürlich nicht«, erwiderte Diana und be schloss spontan, genau dorthin ihre Schritte zu lenken.
     
    Sie wählte den auffälligsten Hut aus ihrer Garderobe als Ausgleich zu dem äußerst korrekten braunen Kleid mit den dazu passenden braunen Lederstiefelchen. Der Hut zierte ein ganzes Büschel herrlicher langer Federn von einem Hahn, der unvorsichtig genug gewesen war, sich für derartige Zwecke mißbrauchen zu lassen.
    Bridget, ihre Kammerzofe, die sie begleitete, fragte: »Gehen wir nicht in die falsche Richtung, Lady Diana?«
    »Das stimmt, Biddy. Gehen wir doch den direkten Weg, dann können wir über die St. James Street schlendern.«
    Bridget McCartneys hübsches Gesicht war voller Sommersprossen und ihr Näschen wies ein wenig nach oben. Prudence hätte das irische Dienstmädchen längst entlassen, wenn Diana sich nicht vehement dagegengestellt hätte. Biddys Augen funkelten vergnügt. »Oh, also ich bin einverstanden. Hoffe nur, daß wir dabei keine Federn lassen.«
    Dianas Mund zuckte. »Also wenn diese Bemerkung auf meinen Hut gemünzt ist, kann ich dir versichern, daß ich dann nicht Zetermordio krähen werde.«
    Als Biddy zu kichern begann, dachte Diana, wie schön es doch war, eine Vertraute mit demselben Sinn für Humor zu besitzen.
    Aus dem Brooks Club traten soeben zwei Herren, die die beiden Mädchen mit anerkennenden Blicken maßen. Eine Hure faßte gelegentlich den Mut, über die St. James Street zu spazieren, aber eine Lady mit ihrer Zofe, das war unerhört! Einer der beiden meinte gedehnt: »Also sieh mal einer diese süße Person an.«
    »Die Kleine daneben ist auch nicht zu verachten«, bemerkte der andere.
    Mit gesenktem Blick überquerte Diana die Straße. Sie tat das nicht, um den Männern aus dem Weg zu gehen, sondern um einen genaueren Blick auf die beiden Clubs, Boodle's und White's, auf der anderen Straßenseite werfen zu können.
    Die Tagediebe, die vor den Clubs herumlungerten, hoben die Gläser und tauschten scherzhafte Bemerkungen über die Mädchen aus. Ein besonders unverfrorener in einer schwarz-weißgestreiften Hose trat vor. »Falls Sie nach einem eher ami suchen, erlauben Sie mir, meine Dienste anzubieten.«
    Dianas kühler Blick maß ihn von Kopf bis Fuß. Dann sagte sie zu Biddy: »Sieht aus, als ob wir aus Versehen im Zoo gelandet wären.«
    Die Kompagnons des Zebras lachten und verspotteten ihren blamierten Genossen. Diana selbst war bester Stimmung. Sie hatte den Hut mit den enormen Hahnenfedern aufgesetzt, um Aufmerksamkeit zu erregen und ihr war sehr wohl klar, daß der Lackaffe vor dem White's Club die Zebrastreifen aus genau demselben Grunde trug.
    Peter Hardwick eilte die Stufen zum Haus am Grosvenor Square Nummer 21 hinauf, reichte dem Butler seine Karte und wurde kurz darauf dienernd hereingebeten und in die Bibliothek geführt.
    Richard Davenport erwartete ihn bereits, kam deshalb unverzüglich ins Zimmer und bot ihm den üblichen Wein mit Sandwiches an.
    Prudence, die hinter den Spitzenvorhängen im Salon Stellung bezogen hatte, erhaschte einen Blick auf den jungen Mann und war angenehm überrascht. Als Richard den Namen Hardwick äußerte, hatte sie ihn von Peters Adelstiteln sowie seiner Herkunft, dem zu erwartenden Erbe und dem Sitz der Familienresidenz in Kenntnis gesetzt. Die Tante lächelte. Sie war mehr als zufrieden. Der junge Spund machte eine ausgezeichnete Figur, eine, der auch Diana nicht zu widerstehen vermöchte.
    Prudence hatte dafür gesorgt, daß ihre Nichte jeden Nachmittag außer Haus war, in der Hoffnung auf Peter Hardwicks Erscheinen. Nun, da er tatsächlich gekommen war, konnte Richard ihren Geheimhandel hinter den geschlossenen Türen der Bibliothek abschließen. Und erst danach würde er Prudence das gute Stück vorstellen. Sie war ungeduldig und voller Erwartungen.
     
    Diana gab Biddy den Montagnachmittag frei, während sie zu ihrer Tanzstunde ging. »Warum

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