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Sinnliche Traeume auf Kyrene

Titel: Sinnliche Traeume auf Kyrene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Jordan
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da.
    Sie stellte fest, dass ihr Herz viel zu schnell schlug, und was noch schlimmer war, schon beim ersten Anblick dieses Mannes war zwischen ihren Schenkeln eine angenehme Wärme erwacht.
    „Sei keine Närrin“, schalt sie sich. „Du solltest Besseres zu tun haben, als dir von einem gut aussehenden Mann den Kopf verdrehen zu lassen.“
    Wenn sie sich jetzt so unsicher auf den Beinen fühlte, so lag es sicher nur daran, dass sie etliche Wochen auf Deck eines schwankenden Schiffes zugebracht hatte. Vor kaum zwei Stunden war sie erst zusammen mit ihrer jüngeren Cousine Amy auf Kyrene eingetroffen.
    Nachdem sie eine Kutsche gemietet und sich nach Thornes Wohnsitz erkundigt hatten, brachte man sie zu einer prächtigen Villa, die hoch über dem Meer an der Ostküste der Insel lag. Seine Diener vermuteten, dass er in der kleinen Bucht am Fuß der Steilküste hinter der Villa zu finden sein müsste. Diana hatte Amy bei einer erfrischenden Tasse Tee zurückgelassen und sich auf die Suche gemacht. Vorsichtig war sie die in den Felsen gehauenen Stufen hinuntergestiegen. Als sie den Strand erreichte, musste sie überrascht feststellen, dass der Mann, den sie von oben bereits im Meer hatte schwimmen sehen, vollkommen nackt war.
    Das also war der berühmt-berüchtigte Adlige, von dem sie schon so viel gehört hatte, nicht nur durch ihren Cousin Nathaniel, sondern natürlich auch durch die Skandalblätter. Immer wurde von ihm als einem Rebellen berichtet, wild und leichtsinnig und alles andere als konventionell.
    Er trug den Titel eines Viscounts und war Erbe eines Herzogtums. Und sein Vermögen war angeblich bemerkenswert, selbst wenn man die Tatsache außer Acht ließ, dass er eines Tages den großen Besitz seines Vaters erben würde.
    Nachdem sie ihn gesehen hatte, konnte Diana besser verstehen, wieso man von ihm als einem Don Juan sprach. Er war von sündiger Schönheit. Doch schon einmal hatte sie sich in ein schönes Gesicht verliebt. Und das war ihr gesellschaftlicher Ruin gewesen.
    „Lass dir ja nicht von seinem Äußeren den Kopf verdrehen! “, rief sich Diana zur Raison.
    Und so blieb sie vorerst im Schatten der Steilküste stehen
    und bemühte sich, wieder einen klaren Kopf zu bekommen.
    Sie musste unbedingt mit ihm unter vier Augen sprechen, denn er war zum Vormund von Nathaniels jüngerer Schwester Amy ernannt worden. Mit neunzehn war Amy jetzt Erbin und als solche das Ziel vieler Mitgiftjäger.
    Nathaniels Testament hatte Diana nicht erstaunt. Thorne war sein langjähriger Freund, und Frauen wurden nur selten zum Vormund ernannt. Außerdem war sie, weil sie unverheiratet war und auch wegen jenes Skandals in der Vergangenheit, in den Augen der guten Gesellschaft kaum geeignet, einen annehmbaren Vormund für ihre flatterhafte Cousine abzugeben.
    Aber ein Mann wie Thorne war eigentlich auch kaum der Richtige für diese Aufgabe.
    Diana fühlte sich für ihre verwöhnte, im Grunde aber sehr liebenswerte Cousine verantwortlich. Als ihr Onkel vor einigen Jahren gestorben war, hatte sie sich um die Erziehung des jungen Mädchens gekümmert, während Nathaniel die Vormundschaft übernahm. Sie liebte Amy so innig wie eine Schwester, ja fast wie eine Tochter. Und nun war sie die einzige Familie, die Amy noch geblieben war ... und Amy war ihre.
    Nach Nathaniels schrecklichem Tod hatten sie das vergangene Jahr zurückgezogen auf dem Land verbracht und um ihn getrauert. Doch dieses ruhige Leben hatte Amy sehr empfänglich werden lassen für männliche Aufmerksamkeiten. Und jetzt bildete sie sich ein, den hübschen Mitgiftjäger zu lieben, der ihr seit Weihnachten den Hof machte.
    Diana war fest entschlossen, das Mädchen daran zu hindern, den gleichen Fehler zu machen, der damals ihr eigenes Leben ruiniert hatte.
    Und wenn das bedeutete, dass sie sich mit diesem teuflischen Lord Thorne würde befassen müssen, dann würde sie eben auch das tun.
    Aber ganz bestimmt würde sie nicht zulassen, dass sein Ruf als Don Juan sie einschüchterte. Sie hatte sich geschworen, sich nie wieder wegen ihrer zweifelhaften Vergangenheit zu verstecken.
    Sie war dabei, ein völlig neues Leben anzufangen, und jetzt würde diese neue Freiheit zum ersten Mal einen Test bestehen müssen.
    Nie hatte sie erwartet, eine so herrliche Insel wie Kyrene zu besuchen. Der strahlende Sonnenschein, die frische, salzige Brise, die wunderbare Aussicht, all das war völlig fremd für sie, denn seitdem sie mit sieben Jahren Waise geworden war, hatte sie die

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