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Sinnliches Spiel mit dem Feuer

Sinnliches Spiel mit dem Feuer

Titel: Sinnliches Spiel mit dem Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Kelly
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viel zu arbeiten haben. Meetings, Drinks und Dinner. Aber irgendwann muss ich ja schlafen, und wenn ich dann eine Frau in meinem Zimmer habe, werden sie nicht versuchen, mich wieder in einen schäbigen Strip-Club abzuschleppen. Außerdem soll das Shopping-Angebot erstklassig sein.
    Schweigen machte sich in dem Raum breit, hallte von den Wänden und sorgte dafür, dass seine Anspannung weiter wuchs.
    „Ähm, das ist nett, und ich wünschte auch, ich könnte“, sagte sie schließlich, „aber ich kann nur in den Schulferien verreisen.“
    Er schob entschlossen das Kinn vor. „Melde dich krank.“
    Langsam strich sie mit einem Finger über die Bettdecke. „Ich habe eine Verabredung mit meiner Familie.“
    „Die kannst du jederzeit besuchen.“
    Ihr Blick schweifte zur Seite, sie wirkte unbehaglich. „Ich … nun …“
    Das hier war lächerlich. Er drängte sie eher dazu, sich einer Reise anzuschließen, bei der er sie gar nicht dabei haben wollte, als offen zu fragen. Zeit, seinen Mut zusammenzunehmen. „Deine Periode?“
    „Was?“
    „Erwartest du sie? Willst du deshalb nicht mitkommen?“
    Payton hockte sich in den Schneidersitz und legte den Kopf auf eine Weise schief, die deutlich machte, dass sie die Tage zählte. Welche Ausrede sie auch immer hatte vorbringen wollen, diese war es nicht gewesen. Umso besser, wenn sie einen Grund hatte, zu Hause zu bleiben, zumal er das Thema angesprochen und sie somit auf den richtigen Weg gebracht hatte.
    „Genau genommen, ja. In den nächsten paar Tagen.“ Sie warf einen Seitenblick auf ihn. „Das war unglaublich intuitiv von dir. Hast du überhaupt keine Schwächen?“
    Nate lachte, als hätte sie den größten Witz gerissen. Damit überspielte er die Erleichterung, die wie eine Tsunami-Welle durch seinen Körper rollte. „Nicht, was das anbelangt. Es ist eine Periode. Keine große Sache. Frauen bekommen sie eben.“
    Erst wenn sie sie nicht bekamen, gab es etwas, worüber man sich Sorgen machen musste.
    Sie zog die Nase kraus. „Aber du bist nur mit deinem Vater groß geworden. Keine Schwestern. Und du hast mir auch nie wirklich von deiner Mutter erzählt. Sie war schon fort, als wir uns kennenlernten. Aber darüber hinaus …“
    Und er hatte geglaubt, die Sache im Griff zu haben. „Was willst du wissen?“
    Sie besaß das Recht zu fragen. Es war auch keine große Geschichte, sondern einfach nur nicht sein Lieblingsthema.
    „Was ist mit ihr passiert?“
    „Sie ist gegangen, als ich fünf war. Das Leben mit Dad und mir war nicht das Richtige für sie. Ich schätze, sie wollte etwas anderes. Zur Hölle, ich weiß es nicht.“
    Eine kleine Falte hatte sich zwischen ihren Augenbrauen gebildet und deutete an, dass ihr gar nicht gefiel, welche Richtung diese Geschichte einschlug. Doch sie hätte sich keine Sorgen machen müssen – viel mehr, als er bereits gesagt hatte, gab es nicht zu berichten.
    Er beugte sich über das Bett und hauchte einen Kuss auf ihr Knie. „So schlimm war es nicht. Sie hatte sich schon lange verabschiedet, bevor sie wirklich gegangen ist, insofern war es nicht so, als hätten wir urplötzlich etwas verloren, ohne das wir nicht leben konnten.“
    „Aber was hat sie getan? Wohin ist sie gegangen?“ Er sah die eine unausgesprochene Frage in ihrem Gesicht: Wie konnte sie dich verlassen?
    „Ich weiß nicht, wo sie gelandet ist. Dad verfolgte es, zumindest für eine Weile – er hat sichergestellt, dass es ihr gut ging. Du kennst ihn doch. Aber für mich war es anders. Nachdem sie einmal gegangen war, war die Sache für mich abgeschlossen.“
    „Aber sie ist deine Mutter. Sie kannte dich. Liebte dich.“
    Die Erinnerung an ein hübsches Lächeln und einen abwesenden Blick stieg in ihm auf. Weiches Haar und ein angenehmer Duft. Unnahbar. Unerreichbar. Seine Mutter starrte aus dem Fenster, auf die Tür … die Straße entlang.
    Nate schloss den Koffer und stellte ihn auf den Boden, ehe er Paytons Blick begegnete. Sie litt mit ihm. Das sah er ganz deutlich, auch wenn es nicht nötig war. „Payton, manche Menschen sind einfach nicht für eine Familie geschaffen. Ich halte meine Mutter nicht für eine schlechte Frau. Ich glaube, dass sie sich selbst nicht verstanden hat, bis es zu spät war.“ Sie war unzulänglich. Genau wie er selbst.
    Payton konnte sich das nicht vorstellen. Einem Kind fünf Jahre voller Zuneigung zu schenken und diese Zuneigung dann fortzureißen? Was stellte eine solche Erfahrung mit einem kleinen Jungen an? Zu welcher

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