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Sisters of Misery

Titel: Sisters of Misery Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Kelley Hall
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Mutter zu haben.
    Abigail rauschte aus der Küche und ließ Maddie und Tess zurück, die sich kleinlaut anblickten, als wären sie zwei ungezogene Mädchen, die von ihrer Lehrerin abgekanzelt worden waren.
    Maddie graute es bei dem Gedanken daran, dass die Laune ihrer Mutter sich noch verschlechtern würde, sobald Cordelia
und Rebecca heute Nachmittag ankamen. Obwohl sie sich an jedem anderen schwülheißen Augusttag am liebsten vor dem Hockeytraining gedrückt hätte, empfand sie es heute als willkommene Entschuldigung, dem Haus und den letzten Vorbereitungen für die Ankunft ihrer Verwandten zu entkommen.
    Maddie packte ihre Trainingssachen zusammen und schaute, bevor sie das Haus verließ, noch einmal bei ihrer Großmutter vorbei, um sich zu verabschieden. Sie beugte sich zu ihr hinunter, gab ihr einen Kuss auf die Wange und flüsterte: »Meinst du, du kommst heute klar mit ihr?«
    Â»Pah«, schnaubte Tess, ein kleines grimmiges Lächeln in den Mundwinkeln. »Ich hab in meinem Leben schon ganz andere Schlachten geschlagen.«

    Das Training war in der Vorsaison immer hart, aber dieses Jahr kam es Maddie besonders brutal vor. Kate Endicott, die beste Spielerin und Captain der B-Mannschaft der Hawthorne Academy, war fest entschlossen, die A-Mannschaft der Schule beim bevorstehenden Trainingsspiel zu schlagen. Maddie joggte zu den anderen Mädchen aufs Spielfeld und winkte ihren besten Freundinnen Hannah, Darcy, Bridget und natürlich Kate zu. Sie konnte sich nicht erinnern, sich die Mädchen bewusst als Freundinnen ausgesucht zu haben; es hatte sich einfach so ergeben, und jetzt waren sie ein natürlicher Bestandteil ihres Lebens.
    Abigail Crane hatte dafür gesorgt, dass Maddie am gesellschaftlichen Leben teilnahm und all die Chancen bekam, von denen sie das Gefühl hatte, sie wären ihr in ihrer Jugend verwehrt geblieben. Maddie ging mit Darcy Willett reiten, nahm mit Bridget Monroe Ballett- und Klavierstunden, spielte
mit den Endicotts Tennisturniere und ging mit Hannah Sanders auf den Golfplatz. Egal um welchen Kurs oder welche Veranstaltung es sich handelte, Abigail stellte sicher, dass Maddie mit von der Partie war. Allerdings ahnte ihre Mutter nicht, dass diese Freundschaft auch eine dunkle Seite hatte. Die Mädchen taten Dinge miteinander, die sie nicht nur zu Freundinnen, sondern zu »Schwestern« machten - eine Bindung, die niemals gelöst werden durfte, wenn man nicht folgenschwere Konsequenzen tragen wollte.
    Â»Mach, dass du aufs Feld kommst, Crane«, rief Bronwyn Maxwell, ihre Trainerin. Sie war früher selbst Schülerin der Hawthorne Academy gewesen und als frischgebackene College-Absolventin hierher zurückgekehrt. Bronwyn war jahrelang die ungeschlagen beste Spielerin der Schule gewesen, und jetzt bot sich ihr die Möglichkeit, ihre Mannschaften erneut zum Sieg zu führen. Die Hawthorne Academy vergaß ihre ehemaligen Schülerinnen nicht.
    Schon während Maddie ihre Stollen anzog, rann ihr der Schweiß über den Rücken. Sie würde fix und fertig sein, wenn Rebecca und Cordelia später einzogen.
    Sie seufzte tief auf. Allein der Gedanke daran erschöpfte sie. Nachdem sie sich ein paar Runden warm gelaufen hatte, ließ sie sich auf den frisch gemähten Rasen fallen, dessen spitze Halme sich in ihre glühend heiße Haut bohrten.
    Â»Crane, du Loserin, hoch mit dir.« Kate ließ sich lachend neben sie fallen. Sie streckte ihre durchtrainierten Beine aus und rekelte sich wie eine Katze, wobei ihre langen honigblonden Haare übers Gras strichen. Sie warf einen verführerischen Blick über die Schulter auf das benachbarte Spielfeld, wo die Fußballmannschaft der Jungen trainierte, die ihr als Zuschauer sicher waren. »Oh, alles klar, du checkst den Gärtner ab. Aber ich muss zugeben, dass er für einen Angestellten ziemlich süß ist.«

    Als Maddie aufblickte, bemerkte sie einen dunkelhaarigen Typen, der auf der anderen Seite des Spielfelds auf einem Rasenmäher saß. Er hatte sein T-Shirt ausgezogen und zeigte seine tiefe Bräune und die sehnigen Muskeln. Er war ihr vorher gar nicht aufgefallen, aber jetzt sah sie, dass er gespannt zu ihnen rüberschaute. »Maddie steht auf den Gärtner … Maddie steht auf den Gärtner …«, sang Kate und kicherte.
    Â»Bitte lass das, Kate«, stöhnte Maddie und hoffte, dass Kate sie heute mit ihren üblichen

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