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Skandal im Ballsaal

Titel: Skandal im Ballsaal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
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Sie sie, damit sie sich wieder fängt!"
    „Gehen Sie mit Reeth, Thomas: Ich werde sofort bei Ihnen sein", antwortete Sylvester, als hätte er diesen Rat nicht gehört.
    Er kletterte in die Chaise, und kaum dass die Tür geschlos-357

    sen wurde, ergriff er Phoebes Hände und sagte: „Phoebe, Sie müssen mich anhören! Ich weiß, ich habe eine erbärmliche Sache daraus gemacht: Ich kann es Ihnen jetzt nicht erklären - es ist zu wenig Zeit aber ich will Sie nicht so gehen lassen! Sie können nicht glauben, ich hätte Sie im Spaß gefragt, ob Sie mich heiraten wollen, oder dass ich Sie verletzen wollte!"
    „Sie haben mir schon gesagt, dass Sie mich niemals fragen wollten", erwiderte sie und versuchte ihre Hände wegzuziehen. „Ich glaube, Sie werden wahrlich dankbar sein, wenn Sie sich von der Demütigung erholt haben, dass Ihr Antrag abgewiesen wurde und ich nicht nach so einem glänzenden Angebot griff. Wollen Sie mich bitte loslassen, gnädigster Herzog?"
    „Aber ich liebe dich!", sagte er und umschloss ihre Hände noch fester.
    „Sie sind sehr zuvorkommend, aber ich kann Ihre Zuneigung nicht erwidern, Sir."
    „Ich werde dich schon dazu bringen!", versprach er.
    „Oh nein, das werden Sie nicht!", gab Phoebe ziemlich ungestüm zurück. „Wollen Sie mich gehen lassen? Wenn Sie schon nicht genug Anstand besitzen, sich mitten auf der Straße in dieser Art zu benehmen, ich habe ihn! Mich verliebt zu machen, in der Tat! Wäre ich nicht so ärgerlich, könnte ich nur lachen, wenn ich an die Treffsicherheit meiner Schilderung denke, als ich das von Ugolino schrieb, der versuchte, versöhnlich zu erscheinen, und seine Lippen nicht öffnen konnte, ohne seine Arroganz zu verraten!"
    „Du nennst es Arroganz, wenn ich dir sage, dass ich dich liebe und dich zu meiner Frau machen möchte?", fragte er.
    „Ja, und Torheit dazu! Sie haben noch nie eine Abfuhr erlitten, nicht wahr, Herzog? Wenn irgendeine Frau gezeigt hatte, dass sie nicht gesonnen war, Sie zu lieben, war es für Sie ein Sport gewesen, sie dazu zu bringen, Sie in hohem Maß zu lieben, man kann wohl sagen, zu Ihrem Vergnügen.
    Sie sind sogar Wetten eingegangen, dass Sie Erfolg haben werden, wo anderen kein Erfolg beschieden war!"
    „Was für ein Unsinn ist das?", rief er aus. „Ich?"
    „Ja, Sie! Gab es da nicht eine Erbin, die die Zitadelle genannt wurde? Oder sind Ihre Eroberungen so zahlreich, dass Sie sich nicht daran erinnern?"
    „Ich erinnere mich", sagte er grimmig. „Das hast du von Janthe, nicht wahr? Hat sie dir auch gesagt, dass es ein Scherz zwischen meinem Bruder und mir war - schimpflich, wenn du willst, aber niemals zwischen uns beiden beabsichtigt?"
    „Tatsächlich stürmten Sie die Zitadelle nicht, Herzog?"
    „Um Gottes willen, Phoebe, musst du mir die Torheiten ins Gesicht schleudern, die ich begangen habe, als ich ein Junge war?"
    „Ich würde nicht, wenn Sie dieser Einbildung entwachsen wären! Aber das sind Sie nicht! Warum haben Sie sich mir gegenüber so liebenswürdig gebärdet? Sie müssen sehr viel Übung darin haben, glaube ich, denn es war wirklich ganz wunderschön. Hätte ich nicht gewusst, was Ihr Ziel war, ich bin sicher, Sie hätten damit Erfolg gehabt! Aber ich wusste es doch! Tom hat Ihnen erzählt, dass ich in Austerby weggelaufen bin, weil der Gedanke, Ihre Frau zu werden, mir zuwider war - Sie waren so beleidigt, dass Sie beschlossen, ich müsste mich in Sie verlieben, und hinterher sollte es mir leidtun!"
    Er hatte diesen launischen Entschluss so völlig vergessen, dass er wie vom Donner gerührt war.
    „Nun?", sagte Phoebe und beobachtete ihn. „Können Sie es leugnen, Herzog?"
    Er ließ endlich ihre Hände los und beging seinen größten Fehler.
    „Nein. Ich war gekränkt, ich hegte wirklich in einem Anfall von - Eigendünkel - Arroganz - von irgendetwas, wie du es nur nennen willst! - so einen verachtungswürdigen Plan.
    Ich bitte dich, glaube mir, es war von sehr kurzer Dauer!"
    „Ich glaube es nicht!", erklärte Phoebe.
    Die Chaise bog in die Green Street ein. Miss Marlow war allmählich sehr niedergeschlagen, nachdem sie einiges von der Wut offenbart hatte, die sie so viele schmerzliche Stunden hatte beherrschen müssen. Dieser Mensch neben ihr, nicht zufrieden, sie in der Öffentlichkeit gedemütigt zu haben, nahm all die unangenehmen Erfahrungen, die sie seinetwegen hatte sammeln müssen, mit Gleichgültigkeit und Undank hin. Er hatte sie bestürmt und sie verletzt; und nun, wo jeder außer einem

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