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Skandal im Ballsaal

Titel: Skandal im Ballsaal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
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Scheint eine teuflisch ungewöhnliche Sache zu sein, die du willst, aber - was für einen Knopf?"
    „Meine Button!", sagte Edmund in einem vollendeten Ausbruch von Schluchzen.
    „Ja, ja, genau das!", sagte Sir Nugent hastig. „Sei ruhig, lieber Junge! Ich versichere dir, es besteht keine Notwendigkeit, dich selbst in Aufregung zu versetzen! Wenn du mir nur sagen würdest ..."
    „Button, Button, Button!", weinte Edmund.
    Tom, der fünf Minuten später in die Kabine schaute, um Phoebe zu fragen, ob alles in Ordnung sei, sah eine beunruhigende Szene. Bittere Töne des Kummers kamen unter den Decken hervor, unter die sich Edmund gänzlich zurückgezogen hatte, während sein erschöpfter Stiefvater fieberhaft die Taschen eines kleinen Paars Nankinghosen umdrehte.
    „Guter Gott, was ist los?", fragte Tom, als er in die Kabine trat und die Tür schloss. „Wo ist Miss Marlow?"
    „Bei Ihrer Ladyschaft. Holen Sie sie dort nicht weg!", sagte Sir Nugent verstört. „Sie ließ mich zurück, um auf Edmund achtzugeben! Seltsamer Junge! Hält mich für einen bösen Mann: scheint mich überhaupt nicht zu kennen! Nun will er einen Knopf."
    „Nun, geben Sie ihm einen Knopf!", sagte Tom, der zur Koje hinkte und versuchte, die Decke wegzuziehen. „He, Edmund, was soll das alles?"
    „Ich - will - meine - Button!", jammerte Edmund und verkroch sich noch mehr unter den Decken.
    „Ich habe noch nie so einen unsinnigen Jungen gesehen!", fauchte Sir Nugent. „Ich kann kein anderes Wort aus ihm herausbekommen. Ich glaube, er hat den Knopf mitgebracht.
    Außerdem sehe ich nicht, dass es irgendwie von Nutzen für ihn wäre, wenn ich ihn finden könnte. Nun, ich frage Sie, Orde, würden Sie in so einem Falle einen Knopf wollen?"

„Oh, Kinder haben oft eine Vorliebe für merkwürdige Spielsachen!", sagte Tom. „Bei mir war es ebenso. Geben Sie ihm einen von ihren eigenen Knöpfen!"
    „Verdammt, ich habe keinen!" Eine schreckliche Möglichkeit eröffnete sich. „Sie meinen doch nicht, einen abzuschneiden?"
    „Gott, warum nicht?", sagte Tom ungeduldig.
    Sir Nugent taumelte unter dem Schock, sammelte sich aber wieder. „Sie schneiden einen ab!", entgegnete er.
    „Ich nicht!", erwiderte Tom roh. „Das ist der einzige Anzug, den ich habe, dank Ihnen! Außerdem bin ich nicht der Stiefvater des Jungen!"
    „Nun, er will mich auch nicht als Stiefvater haben, daher bedeutet das nichts. Um die Wahrheit zu gestehen, möchte ich das genauso wenig. Unangenehm, müssen Sie zugeben, einen Stiefsohn zu haben, der jedermann erzählt, ich sei ein böser Mann."
    Tom, der es nicht der Mühe wert hielt, darauf zu antworten, beschwor ihn bloß, einen passenden Knopf zu finden.
    Unter schwerem Seufzen schnürte Sir Nugent eines seiner zahllosen Portmanteaus auf. Er brauchte ein wenig Zeit, um zu entscheiden, welcher seiner Mäntel in unmittelbarer Zukunft wahrscheinlich am wenigsten gebraucht würde, und als er sich entschloss, einen eleganten Reitmantel zu opfern, und daran ging, mit seinem Taschenmesser einen seiner Knöpfe abzuschneiden, konnte man leicht sehen, dass ihm diese Tätigkeit beträchtliche Pein verursachte. Seine Laune besserte sich kaum bei der Überlegung, das Geschenk eines so großen und hübschen Knopfes müsse ihn in Edmunds Wertschätzung heben. Während er zur Schlafkoje ging, sagte er gewinnend: „Keine Notwendigkeit, weiter zu weinen, lieber Junge! Hier ist, was du wünschst!"
    Das Schluchzen hörte plötzlich auf; Edmund tauchte aus den Decken auf, verweint, aber fröhlich. „Button, Button!", schrie er und streckte die Arme aus. Sir Nugent legte den Knopf in seine Hand.
    Einen Moment herrschte Stille, während Edmund, der auf diese Trophäe starrte, Sir Nugents Tücke durchschaute. Zu heftiger Enttäuschung gesellte sich nun echte Wut. Seine tränenfeuchten Augen loderten, er schleuderte den Knopf weg, und während er sich mit dem Gesicht in die Kissen warf, ließ er seinen Gefühlen freien Lauf.
    „Um Gottes willen!", wies ihn Tom zurecht. „Was willst du denn, du dummer kleiner Bengel?"
    „Meine Button!", heulte Edmund los.
    Glücklicherweise erreichte der Lärm seiner Klagen Phoebes Ohr. Sie kam rasch in die Kabine, wo ihr von Sir Nugent versichert wurde, er hätte keinesfalls beabsichtigt, seinen Stiefsohn einzuschüchtern, sondern vielmehr einen seiner Mäntel ruiniert, um ihn mit dem Knopf zu versorgen, den er so beharrlich forderte. Sie sagte verächtlich: „Ich hätte gedacht, dass Sie es besser wissen

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