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Skandal

Titel: Skandal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Yorkshire gehen, von einer gottverdammten Insel in Südostasien ganz zu schweigen.«
    »Sie sehen es vollkommen richtig, daß Sie nicht nach Yorkshire gehen werden. Dieses Angebot werde ich Ihnen kein zweites Mal machen. Ich will, daß Sie ganz aus England verschwinden, und Sie werden morgen früh beim Auslaufen des Schiffs an Bord des Sea Demon sein, darauf gebe ich Ihnen mein Wort. Sie haben nur zwei Möglichkeiten. Entweder Sie gehen freiwillig, oder ich werde Sie fesseln und an Bord schleppen lassen. Wählen Sie selbst.«
    »Das können Sie nicht tun, verdammt noch mal«, fauchte Broderick.
    »Mir gehören der Sea Demon und jeder Mann an Bord, darunter auch der Kapitän«, sagte Simon mit einschmeichelnder Stimme. »Ich habe Kapitän Conway gesagt, daß Sie mit ihm nach Südostasien fahren werden. Zwei seiner Männer stehen schon auf der Straße vor dem Haus bereit und warten. Sie werden Sie zu Ihrer Unterkunft begleiten und Ihnen dabei helfen, Ihre Habe einzupacken. Sie werden die Nacht an Bord verbringen, damit wir uns keine Sorgen zu machen brauchen, Sie könnten sich aufs Land absetzen.«
    Brodericks verzweifelter Blick richtete sich direkt auf Emily. »Du darfst nicht zulassen, daß er mir das antut, Em.«
    Emily richtete sich steif auf und sah ihrem Vater ins Gesicht. »Mein Mann hat sich wie üblich als außerordentlich großzügig erwiesen, wenn man die Umstände in Betracht zieht. Aber schließlich neigt er von Natur aus dazu, edelmütig zu handeln. Es liegt ihm im Blut. Ich wünsche dir eine gute Reise, Papa. Vergiß nicht zu schreiben, wenn du angekommen bist.«
    >> Emily!<<
    »Ich kann dringend einen guten Korrespondenten in jenem Teil der Welt gebrauchen. Ich hatte schon immer das Gefühl, daß es mir für meine diversen Geldanlagen in dieser Gegend an ausreichenden Informationen zur Entscheidungsfindung fehlt. Du kannst mir dort sehr nützlich sein, Papa.«
    »Gütiger Gott«, sagte Broderick, der sichtlich benommen war. »Meine eigene Tochter stellt sich gegen ihren liebenden Papa. Ich kann es einfach nicht glauben.«
    »Mir dagegen hat es gewisse Schwierigkeiten bereitet, wirklich zu glauben, daß Sie die Vorkehrungen haben treffen lassen, um Ihre Spielschulden zu bezahlen, die Sie tatsächlich haben treffen lassen«, sagte Simon, und seine ganze Aversion gegen Broderick wogte wieder in ihm auf, als er an die Szene in der dunklen Gasse dachte.
    »Sie... wissen darüber Bescheid?« fragte Broderick voller Unbehagen.
    »Ich weiß alles. Emily und ich erfreuen uns einer höchst ungewöhnlichen Form der Kommunikation miteinander«, erklärte Simon.
    »Gütiger Gott, ich hatte nie vor... ich hätte wirklich nie geglaubt, daß es dazu kommen könnte. Ich dachte, Emily könnte Sie dazu überreden, die Schulden zu bezahlen. Crofton war derjenige, der vorgeschlagen hat, Druck zu machen. Er hat gesagt, Emily bräuchte vielleicht einen größeren Anreiz.«
    »An Ihrer Stelle würde ich kein Wort mehr sagen«, warnte Simon ihn leise. »Andererseits interessiert es Sie vielleicht zu erfahren, daß Sie nicht allein in den Osten segeln werden. Ihr guter Freund Crofton wird Sie begleiten. Er ist sogar tatsächlich schon an Bord und erwartet dort Ihr Eintreffen.«
    Broderick sperrte den Mund auf und schloß ihn dann wieder, als ihm Simons kalte Wut bewußt wurde. Offensichtlich machte er sich zum ersten Mal klar, daß sein Gegner alles wußte. Was er jetzt auch immer in Simons Blick sehen mochte - es überzeugte ihn davon, daß keine Hoffnung mehr bestand. Broderick wandte sich mit flehentlichem Blick an Emily. Sie sah ihn mit ausdrucksloser Miene an.
    »Alles Gute, Papa.«
    »Nach Südostasien verbannt. Was für ein ungerechtes Los. Ich wünschte, deine Mama wäre hier. Sie wüßte, was sie tun muß.« Broderick stand auf, ging langsam zur Tür und trat in die Eingangshalle hinaus.
    Ein langes Schweigen senkte sich über die Bibliothek herab. Devlin sah seinen Zwillingsbruder an. Beide stießen sich von dem Kaminsims ab und wirkten plötzlich viel älter und bei weitem reifer als noch vor wenigen Wochen.
    »Es ist an der Zeit, daß wir uns auf den Weg machen«, sagte Charles forsch. »Wir haben noch viel zu tun, ehe wir morgen auf-brechen.« Er beugte sich herunter, um Emily einen liebevollen Kuß auf die Wange zu drücken. »Du kommst doch zum Hafen, um uns nachzuwinken, Em?«
    »Selbstverständlich.« Sie lächelte ihn an.
    »Wir werden dir schreiben, Em.« Devlin küßte ebenfalls seine Schwester auf die Wange

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