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Noch so'n Spruch - Kieferbruch! - Rick ; Bd. 5

Noch so'n Spruch - Kieferbruch! - Rick ; Bd. 5

Titel: Noch so'n Spruch - Kieferbruch! - Rick ; Bd. 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG
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Manchmal frage ich mich, ob Wutz statt einem Hirn ’ne Tomate im Kopf hat.
    Das Drama begann gestern am Spätnachmittag, als ich in der Küche saß und über absolut überflüssigen Hausaufgaben der Marke Fieseste-Püttelmeyer-Kreation brütete. Wutz streckte den Kopf zur Tür herein und grinste mich wie ein Breitmaulfrosch an.
    »Hey, Kumpel, pulst du dir mal wieder mit dem Stift in der Nase herum? Hahaha!«
    Wow, wie lustig …
    »Denkst wohl, du stößt dabei auf Öl?! Hahaha!«
    Ich lach mich gleich scheckig …
    »Klar doch«, murmelte ich genervt und stellte meine Ohren auf ICE-Durchzug.
    Die wichtigste Lektion, die ich in den letzten fast dreizehn Jahren meines Lebens gelernt hatte: Wenn Wutz lustig sein wollte, konnte man nur aus dem Fenster springen … Und selbst dann war es noch gut möglich, dass er einem »Grüß die Regenwürmer von mir!« hinterherrief.
    Deshalb ignorierte ich ihn und seine abartig gute Laune und zerbrach mir lieber weiter den Schädel über dieses bekloppte Präteritum oder Prädikat oder Plasmamief oder wie auch immer das Ding hieß.
    Ohne Erfolg. Wutz laberte einfach weiter. Irgend so ein unzusammenhängendes Zeug, von wegen, dass so eine Beziehung sicherlich eine nervenaufreibende Sache sei. Und dass er sich auf seine alten Tage mit solchen einschneidenden Veränderungen bestimmt etwas schwertun könnte und sich deshalb nicht so sicher sei. Zumal er so viele Marotten hätte, dass man glatt einen ganzen Aktenordner damit füllen könnte. Hahaha!
    Ich blendete zwar den größten Teil seines Geschwafels aus, doch als er sich schließlich zu mir an den Tisch setzte und anfing, mit allen zehn Fingern gleichzeitig auf der Tischplatte herumzutrommeln, platzte mir ernsthaft der Kragen.
    »Mann! Was soll denn das? Ich mache Hausaufgaben! Siehst du das nicht? Was willst du überhaupt schon wieder hier unten? Deine Wohnung ist OBEN!«
    Wutz tat so, als sei er von meinen Worten schwer getroffen. Wie ein mauliges Kleinkind verzog er die Schnute. Aber nur, um sie gleich darauf wieder in ein bananenbreites Grinsen auszudehnen.
    »Rick, hey, Kumpel, was ist dir denn für ’ne Laus über die Leber gelaufen, hä?«
    »Du!«, knurrte ich und versuchte, mich wieder auf dieses belämmerte Präsiterativ zu konzentrieren.
    Keine Chance!
    »Hast du schon gesehen?«, quatschte Wutz einfach weiter. »Draußen scheint wie irre die Sonne! Absolut geniales Wetter, um am Maschsee zu chillen.«
    »Dann mach das doch!«, schlug ich ihm genervt vor.
    Aber Wutz wollte nicht chillen . Er wollte mich killen . Also zumindest meine Nerven.
    »Nö, allein macht das keinen Spaß.«
    »Dann … dann …« Ich schnappte schwer nach Luft, weil ich mich so was von aufregte. »… such dir jemanden, mit dem du CHILLEN kannst!«
    Wutz zeigte sich komplett unbeeindruckt und rieb sich nachdenklich über die Bartstoppeln. »Das ist ja mein Problem …«, sagte er gedehnt und schaute mich erwartungsvoll an. So nach dem Motto: Nun frag schon!
    »Was genau?«, tat ich ihm den Gefallen, obwohl ich die Antwort gar nicht hören wollte.
    Er rückte noch ein Stückchen näher an mich heran. Seine dunklen Augen glänzten vor Aufregung, und seine Stimme hörte sich echt außerirdisch an … so … so … schmalzig, als er hauchte: »Es ist wegen Karli.«
    Heilige Flitzekacke, bitte nicht schon wieder!
    »Ich würde sie gern fragen – also, ob sie mitkommt. Aber, wie schon gesagt, ich weiß nicht, ob ich … na ja, reif für eine Beziehung bin …«
    Hallo? Und das fragte er ausgerechnet mich?! Er war doch der Erwachsene. Einundvierzig. Also steinalt und dazu noch der lässigste Undercoveragent der gesamten hannoverschen Polizei. Mein absolutes Idol. Jedenfalls, wenn er nicht gerade beschloss, lustig oder verknallt zu sein.
    »Wutz«, sagte ich entschieden, »da kann ich dir nicht helfen. Ich bin nur ein ahnungsloses Kind , das Hausaufgaben machen muss. Und zwar jetzt! Sonst zerreißt die Püttelmeyer mich morgen in siebentausend kleine Schnipsel und lässt sie mich anschließend selbst wieder aufsammeln. Capito?! «
    Damit räumte ich meinen Kram zusammen und verzog mich in mein Zimmer.
    Zum Glück klebte an meiner Tür von außen ein extrem großes und absolut unübersehbares Schild:
    ACHTUNG!
    BRANDGEFÄHRLICHES KRISENGEBIET!
    BETRETEN NUR NACH AUSDRÜCKLICHER
    AUFFORDERUNG!
    Doch ich saß noch nicht richtig am Schreibtisch – die linke Pobacke in der Luft, die Hand auf der Stuhllehne –, da klopfte es an der Tür und eine Sekunde

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