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SKIZZEN EINER ZARTEN LIEBE (German Edition)

SKIZZEN EINER ZARTEN LIEBE (German Edition)

Titel: SKIZZEN EINER ZARTEN LIEBE (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anni Weissgerber
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gesucht“, rief Marie-Anne schon von weitem. Sie erfasste die Situation sehr schnell und ergriff Johannes´ Hand.
    „Willst du uns nicht vorstellen?“ fragte Marie-Anne.
    Er nannte ihre Namen und die Mädchen nickten sich kurz zu.
    „Hannes, komm, wir wollten doch gemeinsam nach Hause gehen“, lockte Marie-Anne.
    Susanne betrachtete das sehr junge Mädchen, das an Johannes hing. Das also war sie. „Gemeinsam nach  Hause gehen“ hatte sie gesagt. Soweit war es also schon. Und Hannes nannte sie ihn. Diesen Teil in seinem Namen hatte Susanne nie gemocht.
    „Ich warte sowieso hier nur auf jemanden. Bin hier verabredet“, brachte Susanne heraus.
    „Susanne, ich, nun warte doch mal, Marie-Anne.“ Er wollte sich losmachen. Er wollte Susanne alles erklären. Verspürte er doch das dringende Bedürfnis, sie an sich zu ziehen.
    Wäre doch Marie-Anne bloß nicht aufgetaucht. Zum wiederholten Male wünschte er sich, sich nie auf das Madel eingelassen zu haben.
    „Kann ich dich irgendwo in Ruhe treffen, allein?“ fragte er, nach einem Strohhalm greifend.
    „Ich glaube nicht, dass das gut für uns ist, Johannes. Geh nur. Ich wünsche euch beiden viel Glück. Ich werde gleich abgeholt“,  log Susanne.
    „Dann Pfüati. Komm schon, Hannes“ drängelte Marie-Anne. „Mama wartet mit dem Essen“, fügte sie noch hinzu.
    Hannes hatte nicht die Kraft, sich gegen Marie-Anne zu wehren. Auch wollte er ihr hier nicht so wehtun. Sie hatte viel für ihn getan. Also ging er mit ihr.
    Er drehte sich schnell noch einmal um. Da stand sie, seine Susanne, sein Traum. Die Haare umspielten ihr süßes Gesicht. Etwas verloren stand sie da. Sie senkte schnell den Kopf. Bestimmt tauchte gleich ihr Freund auf.
    Er konnte sich nicht gegen das Gefühl wehren, dass sie unangenehm berührt war bei ihrem Wiedersehen.
    Hatte sie doch von einem Freund gesprochen. Wer weiß, wer sie abholen würde.
    Er nahm sich wieder einmal vor, sie zu vergessen. Doch ihm wurde auch klar, dass er mit Marie-Anne nicht zusammenbleiben konnte. Das wäre nicht ehrlich gewesen.

 
                 
     
    Kapitel 18
     
     
     
    Liebe Marie-Anne,
    bitte sei mir nicht böse. Wir beide passen nicht zusammen. Ich kehre zurück auf den Reitmeyer-Hof. Das ist das Beste so. Ich habe den falschen Weg eingeschlagen. Du bist ein sehr liebes Mädchen und hast etwas Besseres verdient, als eine halbherzige Beziehung. Es war eine schöne Zeit in München. Verzeih mir. Ich wünsche dir alles Glück.
    Johannes
     
    Diesen Brief fand Marie-Anne in Johannes sauber aufgeräumtem Zimmer. Nachdem er um 10.00 Uhr immer noch nicht aufgetaucht war, hatte Marie-Anne an seine Tür geklopft. Als er nicht öffnete, ging sie einfach hinein.
    Und nun saß sie stumm mit zusammengekniffenen Lippen an seinem Schreibtisch und las diesen Brief.
    Das konnte und wollte sie nicht auf sich sitzen lassen.
    „Da macht es sich der Herr ja recht einfach“, murmelte sie vor sich hin. „Aber nicht mit mir, Herr Reitmeyer! So nicht!“ dachte sie bei sich.
    Sie fasste den Entschluss, nach Dienten zu fahren und Johannes zur Rede zu stellen. Und in ihrer spontanen Art tat sie dies auch einfach. Sie kramte ein paar Sachen zusammen.
    „Mama, ich muss nach Dienten“, verkündete sie kurzerhand.
    „Kind, meinst des ist richtig?“ fragte ihre Mutter, obwohl sie wusste, dass Marie-Anne eh durch nichts aufzuhalten war.
    „Das werd ich erst hinterher wissen. Aber ich werde nicht so einfach aufgeben. Ich nicht!“ verkündete Marie-Anne.
    „Ich bring dich zum Bahnhof, meine Kleine. Und viel Glück.“ Sie hatte den schlacksigen jungen Mann auch schon längst tief in ihr Herz geschlossen.

 
                                                                         
     
     
     
    Kapitel 19
     
     
     
     
    Johannes hatte den Hof erreicht und sich sogleich in die Arbeit gestürzt. Die erstaunten Blicke seiner Familie ignorierte er einfach.
    „Was ist denn passiert, Junge? Wo ist Marie-Anne?“ fragte seine Mutter ihn.
    „In München geblieben, Mutter. Und jetzt frag net soviel.“ war seine knappe Antwort.
    Karl merkte, dass er momentan sowieso nichts erreichen würde bei Johannes. Er hielt also den Mund und half seinem Bruder dabei, den Trecker zu putzen.
    „Dreckding“ motzte Johannes. „Hat den denn nie jemand gewaschen, seit ich fort war?“
    So ging es in einem fort.
    „Und wo ist die Zenzi? Warum ist sie net im Stall? Sie darf net

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