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SKIZZEN EINER ZARTEN LIEBE (German Edition)

SKIZZEN EINER ZARTEN LIEBE (German Edition)

Titel: SKIZZEN EINER ZARTEN LIEBE (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anni Weissgerber
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ihm blieb ihre Anmut nicht verborgen.
    „Ich möcht bitte mit Johannes Reitmeyer sprechen“, brachte Susanne heraus.
    „Der is net da. Und der kommt auch so schnell net wieder. Aber vielleicht kann I  helfen?“
    Susanne wollte sich nicht damit zufrieden geben: „Und wo kann ich ihn finden? Ich möcht....“
    Karl antwortete: „Der ist fortgegangen. Kommt erst im Sommer wieder zurück. Der hat sich an Madel geangelt - für den Hof. I nehm an, er tut sie heiraten.“ Karl wusste selbst nicht, warum er das sagte.
    Das war zuviel für Susanne. Sie drehte sich abrupt um und rannte schluchzend bergab.
    Karl sah ihr nach und rief: „Aber I bin auch ganz nett.“
    Und leise zu sich: „Was ein Weib.“
    Doch das hörte Susanne alles nicht mehr. Außer Atem kam sie bei Anja an.
     
    „Er heiratet“, schluchzte sie.
    „Er ist nicht auf dem Hof, ist mit seiner Braut unterwegs. Ich habs doch gewusst.“
    „Beruhige dich, Sannerl. Jetzt weißts wenigstens. Komm, lass uns gehen. Wir suchen uns heute Abend eben ein paar neue Männer aus.“
    Das war typisch Anja. Wenn sie selbst doch bloß auch die Dinge so schnell abhaken konnte.
    Mechanisch ließ sie sich von Anja in den Bus zurück nach Bischofshofen führen. Allmählich versiegten ihre Tränen. Sie hatte Johannes verloren. Sie musste ihn vergessen. Sie wusste ja nun, warum er damals nicht gekommen war. Wegen der anderen Frau. Und sie wollte seinem
    Glück auf dem Hof auch nicht im Wege stehen.
    Irgendwie brachte sie das Wochenende hinter sich. Anja bemühte sich sehr, sie zum lachen zu bringen. Doch Susanne wartete nur auf die Abreise. Nichts konnte sie richtig trösten.
    Immer wieder stiegen ihr die Tränen in die Augen.

 
                                                                         
     
    Kapitel 17
     
     
     
     
    Susanne schleppte sich tagelang an die Uni. Nichts machte ihr richtig Spaß.
    Nur abends, wenn sie an dem plätschernden Brunnen saß und ein paar Worte mit Anja wechselte, fand sie ein klein wenig Trost und Ablenkung.
    Zu Hause verstand sie niemand. Ihre Mutter wünschte sich eine Ehe mit Tobias Kammermüller. 
    „Kommst heut Abend mit ins Kino, Sannerl? Ich hab ein paar nette Buben kennen gelernt.“
    „Nein, Anja, lass man. Ich mag nicht.“ Diese Antwort bekam Anja jedes Mal.
    „Susanne“, sie stampfte mit den Füßen auf „du kannst nicht ewig trauern. Andere Mütter haben auch hübsche Söhne.“
    Anja brachte sie doch wieder zum lachen. Trotzdem ließ Susanne sich nicht erweichen.
    „Ich geh dann mal. Muss mich noch fesch anziehn für heut Abend. Tschüssi, Sannerl.“ Schnell schmatzte sie der Freundin noch ein Busserl auf die Wange.
    „Ich bleib noch ein bisschen. Der Sonnenuntergang ist heut so schön. Mach´s gut, Spatzerl.“
    Sie drückte die Freundin, die es zur Zeit nicht leicht mit ihr hatte.
    Susanne gestattete sich einen Augenblick an Johannes zu denken. Jojo, wie sie ihn heimlich nannte.
    Johannes klang so hart. Das passte nicht zu seiner sanften Art. Wie er sie damals an sich gezogen hatte, in diesem Moment war sie so glücklich gewesen.
    Sie dachte daran, wie er sich die dunklen Haare aus dem Gesicht gestrichen hatte und sein Mund den ihren finden wollte.
    Und plötzlich fiel ihr ein, dass ihre Mutter die Familie Kammermüller heute Abend zum Essen eingeladen hatte, samt Tobias Kammermüller.
    Sie dachte an das schreckliche Cord-Jackett, dass Tobias immer trug, an sein schiefes scheues Lächeln und die glatt gegelten Haare. Sie beschloss, dann doch lieber mit Anja ins Kino zu gehen. Schnell packte sie ihre Tasche und wollte loslaufen.
    Und plötzlich stand er vor ihr. Hier, an ihrem Brunnen. Sie sah auf.
    „Jojo, Johannes?“ stotterte sie.
    Bei dem Klang ihrer Stimme guckte er hoch und sah sie an. Es wurde ihm heiß und kalt.
    „Susanne?“ brachte er erstaunt heraus.
    Sie stand auf und ging langsam auf ihn zu. Es knisterte. Sie sah plötzlich  nichts anderes mehr um sich herum.
    Er spürte ihre Anziehungskraft bis in die Lenden.
    „Susanne, ich ... was tust du hier?“
    Susanne wusste nicht, was sie sagen sollte und zog sich verlegen das Haarband aus ihrem Zopf. Die langen Haare fielen ihr über die Schultern.
    „Ich studiere hier an der Uni. Und du?“
    „Ich auch. Kunst. Susanne, ich muss dir etwas erklären............muss unbedingt mit dir sprechen....“ setzte er gerade an.
    „Hannes, Hannes! Johannes, ich habe dich überall

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