Sklavin des Herzens
würde. Auf diese Reaktion hatte er nicht zu hoffen gewagt.
Er riß sie hoch und trug sie zu ihrer schmalen Koje. Sie half ihm, ihre und seine Kleidungsstücke auszuziehen. Gleich lag er neben ihr und tat all das, wovon er in der letzten Zeit nur hatte träumen können.
Chantelle schwelgte in der süßen Verheißung seiner Berührung. Er kannte ihren Körper so gut, jede sensible Stelle, die vor Lust auf ihn brannte. Wie hatte sie das vermißt, und welche Wonne bedeutete das Wissen, daß sie sich nie wieder selbst verleugnen mußte! Er war ehrlich zu ihr gewesen. Er mußte sie lieben! Diese Erkenntnis schenkte ihr mehr Freude, als sie je für möglich gehalten hatte.
»Ich hätte dir alles früher sagen sollen«, flüsterte Derek und knabberte an ihrem Hals und an ihren Brüsten.
»Warum … hast … du … es … nicht … getan?« fragte sie atemlos.
»Ich hatte Angst vor deinem Zorn.«
Sie bedeckte sein Gesicht mit Küssen. »Daß du nicht Jamil bist? Daß du dein Versprechen gehalten hast? Daß du mich nach Hause bringst? Du bringst mich doch nach Hause, nicht wahr?«
»Ja.« Er lächelte. »Nach Hause mit mir. Du glaubst doch nicht, daß ich dich den weiten Weg mitnehme, um dich wieder gehen zu lassen?«
Während er das sagte, drückte er sie auf das Bett und kehrte heim in die Wärme, nach der er sich verzehrte. Chantelle war bereit für ihn. Sie hieß ihn innerlich mit einer Leidenschaft willkommen, die sich durch ihre Liebe vertausendfachte. Gott, welche Lust, endlich akzeptieren zu können, keine Zweifel an seinem Wert zu hegen, das eigene Herz in seine Obhut zu legen! Es machte allen Unterschied der Welt, den sie entdeckte, als ihre Körper sich in der Steigerung trafen, um einen Höhepunkt vibrierender Verzückung wie nie zuvor zu erleben.
47
Die Morgendämmerung kroch langsam durch das Bullauge, als Derek sich von der Koje erhob. Er hatte in der Nacht keinen Schlaf gefunden. Chantelle räkelte sich genüßlich, während sie ihm beim Anziehen zusah und beobachtete, wie er sich kaltes Wasser ins Gesicht spritzte. Er war müde, sie nicht – jedenfalls jetzt noch nicht -, was sie selbstgefällig feststellte.
»Bist du sicher, daß du nicht noch ein bißchen bleiben möchtest?«
Derek blickte über die Schulter. Chantelle lag mit nach hinten aufgestützten Ellenbogen auf dem Rücken. Ihr nackter Busen reckte sich provozierend. Er stöhnte und sah zur Seite.
»Ein Mann hat seine Grenzen, Shahar«, sagte er in bekümmertem Ton.
»Bittest du um Gnade, mein Herr?«
»Ja.« Aber er fügte schnell hinzu: »Bis heute abend.« Er kam zu ihr und setzte sich auf die Kante der Koje. Die süß zur Schau gestellten Brüste brachten ihn aus der Fassung. »Dann darfst du so gnadenlos sein, wie du magst. Ich werde sogar darauf bestehen.«
Sie lachte kehlig. »Du bist selbst schuld, weil du mich so lange ignoriert hast.«
»Ich?« Er gab seiner Stimme einen entrüsteten Klang. »Du hast mich praktisch in die Knie gezwungen.«
Sie drehte sich auf die Seite, so daß sich ihr Becken gegen seine Hüfte preßte. Ihr Finger tanzte spielerisch langsam seinen Arm hinauf.
»Du würdest niemals am Boden kriechen, mein Herr. Du bist zu sehr gewöhnt, deinen Willen zu bekommen und dich auf deine Verführungskunst zu verlassen.«
»Die mir kürzlich nicht viel half.«
»Oh, ich weiß es nicht. Es war nicht leicht, dich zu übergehen, zumal ich deinen herrlichen, straffen Körper anbete.«
»Du Racker«, sagte er, als ihre Hände in sein offenes Hemd glitten.
»Gib mir einen Kuß, dann werde ich dich ohne weiteren Protest ziehen lassen.«
Er gehorchte, doch als ihre Zunge sich in seinen Mund drängte und ihre Hand langsam abwärts über seine Brust strich, wurde er zum Angreifer. »Ich hätte nicht geglaubt, daß das möglich wäre -aber ich gehe jetzt nicht weg.«
»Welche Schande! Du hast mich die ganze Nacht nicht schlafen lassen, und ich fühle mich plötzlich …« Als er brummte, kicherte sie. »Gut, wenn du es so sagst, kann ich sicher noch ein Stündchen wach bleiben.«
Nahezu eine Stunde später beobachtete Chantelle Derek erneut beim Anziehen, doch diesmal gähnte sie. In ihrer schläfrigen Zufriedenheit erhob sie keinen Einspruch. Derek beugte sich zärtlich über sie, um ihr einen letzten Kuß zu geben.
»Ich sehe dich diesen Abend, kleiner Mond.«
»Du siehst mich schon früher«, widersprach sie verträumt. »Oder meinst du nicht, es sei Zeit für mich, ein wenig frische Luft zu schnappen und an
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