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Sklavin des Herzens

Sklavin des Herzens

Titel: Sklavin des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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die Geschichte hübsch auf den Punkt gebracht. Das Problem war intern und wurde gelöst. England kann Jamil Reshids Regentschaft weiterhin ungestört genießen.«
    »Das ist mild ausgedrückt. Einem Bericht von Sir John zufolge, der heute morgen eintraf, hat uns Reshid sechs Zugeständnisse gemacht, von denen zwei ursprünglich den Franzosen exklusiv zugesichert worden waren.«
    »Dann war er ein wenig dankbar …«
    »Sei nicht so verteufelt bescheiden. Ein wenig dankbar? Du mußt noch nichts von dem Schiff aus Barka gehört haben, das eine Woche vor dir ankam. Es war bis zum Rand mit exotischen Geschenken für Seine Majestät angefüllt, mit Edelsteinen, die die Kronjuwelen in den Schatten stellen, mit Seiden, Brokaten, Papageien, Straußen, zwei lebenden Panthern …«
    »Ein Tropfen auf einen heißen Stein, Marsh. Reshid ist nicht gerade ein armer Herrscher, wie du weißt.«
    »Das ist noch nicht die Hälfte seiner Gaben! Er sandte uns zusätzlich zwanzig Sklavinnen …« Derek brach in lautes Gelächter aus, und Marshall betrachtete ihn empört. »Würdest du so freundlich sein, mir zu erklären, was du daran so lustig findest? Für uns war das eine verflucht peinliche Angelegenheit.«
    »Daran zweifle ich nicht. Dann hat er doch noch einen Weg gefunden, seinen Harem zu entrümpeln.«
    »Seinen Harem? Sie sagten, sie stammten aus seinem Haushalt – aber aus seinem Harem? Kein Wunder, daß jede von ihnen ein persönliches Vermögen besaß, um das ein Herzog sie hätte beneiden können. Aber weiß Reshid denn nicht …«
    »Natürlich weiß er, daß es bei uns keine Sklavinnen gibt und daß sie alle freigelassen werden würden.«
    »Warum hat er sie dann nicht selbst freigelassen?«
    »Ach, Marsh, im Orient herrschen andere Sitten. Sklaven werden häufig und aus verschiedenen Gründen hergegeben, aber selten bekommen sie ihre Freiheit, ohne etwas einzubringen. Sie sind eine viel zu wertvolle Handelsware.«
    »In Wirklichkeit hat er sie also befreit.«
    »Ja, aber unter dem Deckmantel der Dankbarkeit. Das macht einen Unterschied.« Nun grinste Derek. »Nebenbei dachte er wahrscheinlich, ich würde die Geste zu schätzen wissen.« Weil ich es nicht fertigbrachte, seinen Harem für ihn zu dezimieren.
    »Was uns auf deine Bescheidenheit zurückführt. Du mußt mehr getan haben, als ihm den richtigen Weg zu weisen.«
    »Durchaus nicht. Selim zu verdächtigen brachte keinen Erfolg. Ich hätte vielleicht eine andere Spur aufzeigen können, doch es war eine von des Herrschers Konkubinen, die den wahren Anstifter des Komplotts entdeckte.«
    »Könnte das vielleicht Chantelle Burke gewesen sein?«
    »Ich erinnere mich nicht, in meinem Bericht Namen genannt zu haben.«
    »Unkooperativ wie immer.« Marshall seufzte. »Du willst mir die ganze Geschichte nicht erzählen?«
    »Es gibt nichts mehr zu erzählen. England ist glücklich. Barka ist glücklich. Was willst du noch mehr?«
    »Ein wenig Ehrlichkeit zwischen Freunden«, meinte Marshall brummig.
    Derek sah ihn lange und nachdenklich an, dann sagte er schließlich: »Reshid ist mein Bruder.«
    »Guter Gott! Das erklärt … kein Wunder …« Marshall räusperte sich. In seiner Verlegenheit sah er fast komisch aus. »Es tut mir leid, mein Alter, daß ich so furchtbar hartnäckig war. Wie du sagst – es gibt nichts mehr zu erzählen. Sollen wir wieder zu Caroline und deinem Großvater gehen?«
    Derek unterdrückte ein Grinsen. »Unbedingt.«
    Aber sein Unbehagen kehrte zurück, als er Caroline allein im Salon vorfand. Offenbar hatte der Marquis sie ebenfalls verlassen. Sie beendete gerade ein Klavierstück, eine schwermütige Melodie, die überhaupt nicht zu ihr paßte.
    Zu seiner Stimmung paßte sie jedoch, wenn er an Chantelle dachte. Er hatte sie unter seinem Dach untergebracht, wo er sie haben wollte, und er würde alles tun, um sie hierzubehalten.
    Doch Caroline betrachtete dieses Haus als ihr zweites Heim, und sie würde öfter und öfter hier aufkreuzen, je näher die Hochzeit rückte. Es würde sich nicht vermeiden lassen, daß die beiden Frauen sich begegneten.
    Nach dem Verhallen der letzten Töne brach Marshalls Stimme das Schweigen mit einem erstaunlichen Satz. »Ziemlich neben der Tonart – war das nicht so, Lady Caroline?«
    Sie erhob sich und lächelte gezwungen. »Ich wußte nicht, daß Sie stockunmusikalisch sind, Lord Fielding.«
    »Und ich wußte nicht, daß Sie so eine unbegabte Klavierspielerin sind.«
    Carolines schweres Atmen war im ganzen Raum zu

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