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Skorpionin: Odenwal - Thriller (German Edition)

Skorpionin: Odenwal - Thriller (German Edition)

Titel: Skorpionin: Odenwal - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Krämer
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Ferris gemacht und verfüge über ein Angebot von C&A.“
    Seeger war eine südbadische Textilfabrik, die hauptsächlich Kittelschürzen, Umstandsmode und Arbeitskleidung für medizinische Berufe herstellte, Pete Ferris war ein international angesehener Modefotograf, der an der Berufsfachschule für Mode sämtliche Abschlussklassen fotografiert hatte und C&A hatte ihr einen Job als Aushilfsdekorateurin angeboten.
    „Gehen Sie bitte bis zur Wand, drehen Sie um und gehen Sie bis zum Ende des Raumes.“ Die Dürre. Ihre Stimme kratzte mit Fingernägeln auf einer Schiefertafel. Annika spürte, wie die Blicke des Luden an ihrem Rocksaum hingen, darunter krochen und ihren Arsch befleckten. Sollte er es haben. Während der Drehung brachte sie den Rock dazu, noch ein Stück höher zu rutschen. Die dralle Mutti zog eine Schnute, der Lude begann zu schwitzen. Recht so. Sie spürte förmlich seine feisten Finger auf ihren Schenkeln.
    „Danke.“ Das Fallbeil. Die Dürre kritzelte wieder, der dicke Lude beugte sich zu ihr hinüber, als wolle er ihr etwas zuflüstern, doch sie hob ihren Vogelkopf und schnarrte: „Schönen Tag noch.“
    Wie in Watte gepackt wandelte Annika durch den Raum, in dem die anderen warteten. Das Siegerlächeln, ermahnte sie sich. Du wurdest soeben für die Herbstsaison verpflichtet! Lass diese Weiber das spüren! Armani, Dolce, Dior! Du bist das Gesicht des Jahres! Es wurde eine klägliche Vorstellung. Beim Umziehen verhedderte sie sich und hätte das kostbare Schwarze beinahe zerrissen.
    Die nächste Nummer wurde aufgerufen. Die 2. Jemand ging an ihr vorbei. Sie spürte einen kalten Hauch. Trotz des warmen, pochenden Blutes in ihrem Kopf. Die Tür ging auf und wieder zu. Sie war jetzt da drin. Die Andere. Die Feindin …
    Annika stürzte durch die Tür mit der Aufschrift WC, erreichte gerade noch die Kabine, bevor es heiß und brennend aus ihrem Magen aufstieg.
    Ihr Schädel brummte, als sie endlich ihren Trolley über den Hof zog. „Schönen Tag noch“, hatte der Drachen gesagt. Die bunte Mutti war wohl beleidigt wegen der Ludenshow und der Lude selbst war wohl gar nicht der Cheffe. Sie lehnte sich an den klapprigen Escort von Foto-Konen und nestelte eine Zigarette aus der Packung. Scheiße. Die Letzte. Geld alle, keine Kippen, keine Stretch-Limo, die sie nach Florenz oder wenigstens nach Berlin brachte, nix. Das Feuerzeug fiel ihr aus den zitternden Fingern und landete in einer Öl schillernden Pfütze.
    Sie hätte beinahe aufgeschrien, als neben ihr plötzlich ein haariger Arm mit einem Zippo auftauchte und der Geruch von verbranntem Benzin in ihre Nase stieg. Don Quichotte. Der Typ, der mit Motorradstiefeln Auto fuhr.
    „Danke“. Schniefen. Es war kalt. Kalt und nass. Ein Schnupfen. Sonst nichts. Die Menthols waren gut gegen so was.
    Der Fotograf drehte sich mit unglaublicher Geschicklichkeit eine zerknitterte, lächerlich dünne Zigarette und schaute Annika hinter dem Qualm prüfend an.
    „Wenn wir die geraucht haben, gehen wir wieder rauf.“ Annika vermutete plumpe Anmache und blies verächtlich Rauch aus der Nase.
    „Danke, ich geh zu C&A“
    „Mach das mal. Aber in Marokko is wärmer.“ Irritiert schaute sie den Mann an. Das Grinsen hatte nichts Anzügliches mehr, so wie vorhin. Der unrasierte Typ sah aus wie ein Schuljunge, dem ein richtig guter Streich gelungen war.
    „Marokko?“
    „Marokko. Ich nehm’ mein Moped mit. Ne GS. Richtig was für im Sandkasten zu spielen. Eine Woche Arbeit, eine Woche Klapperschlangen platt fahr’n.“
    „Die gibt’s da gar nicht.“
    „Oh, wir sind gebildet? Macht ja nix. Aber wenn du lieber zu C&A gehst. Deine Sache. Wir arbeiten bei dieser Session übrigens mit Charles Kessler zusammen. Er bringt Katy mit. Gut möglich, dass was von ihr bei euch Mädels hängen bleibt. Also dann, mach’s gut.“
    Charles Kessler! Katy … niemand anders als die göttliche Katy Rowland war damit gemeint. Die Rowland war das zurzeit angesagteste Mannequin 1 , Kessler ihr Entdecker und Manager. Misstrauisch beäugte Annika ihre Zigarette. Was zog sie sich da eigentlich rein?
    „Die haben mich weggeschickt“, murmelte sie trotzig und trat ihre Kippe aus.
    „Und mich haben sie losgejagt, damit ich dich wieder einfange.“
    „Warum?“
    „Komm mit und schau’s dir an. Du wirst staunen. Ich heiße übrigens Al.“
    „Albert?“
    „Alfred.“
    „Okay, dann doch lieber Al.“
    Im Treppenhaus begegneten sie einer Reihe von finster und enttäuscht blickenden

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