Skulduggery Pleasant 07 - Duell der Dimensionen
…“
„Und einem körperlichen Angriff geht in der Regel ein verbaler Angriff voraus. Unsere Leute sind darauf trainiert, das zu erkennen und entsprechend zu reagieren. Unser Mann mag zwar den Faustschlag ausgeführt haben, aber den Streit entfacht hat er nicht. Das war Ihr Mann.“
„Ältester Schneider …“
„Mr Sult, ich habe weder Zeit noch Lust, die Sache weiter mit Ihnen zu diskutieren. Ihre Leute haben sich mit meinen Leuten geprügelt. Das war’s. So etwas kommt vor, und damit hat sich’s. Wenn es allerdings noch einmal vorkommt, werfen wir Ihre Leute hochkant aus dem Land.“
„Wie? Das kann nicht Ihr Ernst sein.“
„Die Gemüter sind erhitzt. Die Nerven liegen blank. Wir versuchen, ein Riesenproblem zu lösen, und ein Gefangener wurde in unserem Gewahrsam ermordet. Ich kümmere mich nicht um eine Schlägerei, bei der niemand ernsthaft verletzt wurde, und Sie sollten es auch nicht tun. Es gibt anderes, worum wir uns Sorgen machen sollten. Grüßen Sie Ihre Bosse von mir.“
Grässlich ging davon. Sult, das musste man ihm lassen, machte erst gar nicht den Versuch, ihm zu folgen.
Ravel wartete hinter der nächsten Ecke. „Danke. Ich kann diesen Kerl nicht ausstehen“, bekannte er.
Sie nahmen die Treppe in die unteren Geschosse. Sensenträger salutierten, wenn sie vorbeikamen. Die Flure wurden dunkler und kälter, und Grässlich musste einen Lageplan zurate ziehen.
„Ist das nicht unter unserer Würde?“, fragte Ravel. „Wahrscheinlich ist das unter unserer Würde. Wir sind Älteste. Wir sollten nicht nach Sachen suchen müssen. Uns sollten Sachen gebracht werden.“
„Ich bin überrascht, wie schnell dir dein Posten zu Kopf gestiegen ist.“
„Ich hab nie gern Sachen gesucht“, knurrte Ravel. „Weißt du noch, wie wir mit Skulduggery nach Indizien gesucht haben? Ich habe das immer gehasst. Nie wusste ich, was ein Indiz war und was nicht. Ich habe in ein Zimmer geschaut und habe ein Zimmer gesehen. Er hat hineingeschaut und einen Fall gelöst.“
„Ich würde mir deshalb keine Gedanken machen“, meinte Grässlich. „Du bist als Detektiv vielleicht nicht so gut wie Skulduggery, aber dafür kannst du andere Dinge. Wie zum Beispiel eine Robe tragen und maulen.“
„Darin bin ich genial“, bestätigte Ravel. „Und ich kommandiere Leute wirklich gut herum. Heute Morgen brachte Tippstaff eine Tasse Tee, und ich habe gesagt, nein, ich will keinen Tee, ich will Kaffee. Das war super. Es hat meine Autorität enorm gestärkt.“
„Ist er gegangen und hat dir einen Kaffee gekocht?“
„Nein, er hat gemeint, er hätte einen ganzen Pott Tee gemacht, da habe ich den Tee genommen, weil, na ja, er war halt fertig. Aber meine Autorität war dennoch gesichert.“
Grässlich nickte. „Er wird es sich in Zukunft zweimal überlegen, ob er Tee kocht.“
„Das wird er, Grässlich, mein Freund, das wird er. Wonach suchen wir übrigens?“
„Ist das dein Ernst? Ich habe dir vor einer halben Stunde die Akte gegeben.“
„Stimmt.“
„Hast du sie gelesen?“
„Nein, hab ich nicht.“
Grässlich seufzte. „Es nennt sich Beschleuniger. Es ist eine Art Maschine. Ziemlich groß.“
„Super. Wie sieht sie aus?“
„Weiß ich nicht.“
„Ist sie das?“
„Nein, das ist eine Wand.“
„Sie könnte getarnt sein.“
„Du bist tatsächlich nicht sehr gut im Suchen von Dingen.“
„Ich bin gut, wenn es um das Suchen von Wänden geht. Schau her, ich hab schon wieder eine gefunden.“
Sie kamen zu einer Kreuzung. Grässlich blieb stehen und runzelte die Stirn. „Seltsam. Dieser Korridor ist auf dem Plan nicht eingezeichnet.“
Ravel verschränkte die Arme. „Vielleicht gibt es ihn gar nicht.“
„Vielleicht gibt es den Korridor nicht?“
„Vielleicht ist es eine optische Täuschung. Oder so etwas wie Schrödingers Katze. Bis man hinschaut, ist es sowohl da als auch nicht da.“
„Aber wir schauen jetzt hin, Erskin, und ich bin mir ziemlich sicher, dass der Tunnel da ist. Er ist nur nicht auf der Karte.“
Ravel zuckte mit den Schultern. „Das Gebäude ist alt. Hier gibt es überall Tunnel und Geheimgänge.“
„Aber als wir mit dem Sanktuarium hierher umgezogen sind, haben wir als Erstes eine Gruppe Magier in die unteren Stockwerke geschickt, damit sie nach solchen Dingen Ausschau halten. Ich halte die Karte in der Hand, die sie gezeichnet haben.“
Ravel schaute ihn an. „Wir haben eine Gruppe Magier aus Roarhaven hier heruntergeschickt.“
„Sie haben diesen
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