Skulduggery Pleasant 07 - Duell der Dimensionen

aufzunehmen.“
    „Einverstanden“, erwiderte Skulduggery. „Erskin, du solltest von jetzt an direkt die Kontrolle übernehmen. Die Sensenträger nehmen Befehle nur noch vom Großmagier entgegen und von niemandem sonst. Misty hat Roarhaven auf ihrer Seite. Wir brauchen die Sensenträger auf unserer.“
    „Aber zahlenmäßig haben sie ihre volle Stärke noch immer nicht erreicht“, gab Ravel zu bedenken. „Falls Misty hinter dem Anschlag steht und wir es gegen sie aufnehmen müssen, haben wir selbst mit den Sensenträgern und Magiern, die sich auf unsere Seite schlagen, keine Garantie, dass wir gewinnen. Wir brauchen mehr. Wir brauchen einen klaren Vorteil.“
    Alle drei schwiegen. Keiner wollte das Offensichtliche aussprechen.
    „Wir könnten den Obersten Rat um Hilfe bitten“, meldete sich Walküre schließlich.
    „Wechseln wir das Thema, bevor ich jemanden zusammenschlage“, bat Grässlich, und Ravels Bild bewegte sich sofort ein Stück von ihm weg. „Was müssen wir tun, um diesen Beschleuniger zum Laufen zu bringen?“
    „Lament wird ihn sich anschauen müssen“, vermutete Skulduggery. „Könnt ihr ihn hier heraufschaffen?“
    Ravel schüttelte den Kopf. „Er kann nicht transportiert werden. Wir nehmen an, dass das Sanktuarium selbst als eine Art Blitzableiter dient. Wenn du Argeddions Käfig damit aufladen willst, wirst du den Käfig nach Roarhaven schaffen müssen.“
    Skulduggery nickte. „Es sollte nicht allzu viel Überzeugungskraft kosten, bis Lament dem zustimmt. Und ich glaube, Walküres Exfreund könnte hierbei eine große Hilfe sein.“
    Ravel runzelte die Stirn. „Der tote Vampir?“
    Walküre blickte ihn finster an. „Ich glaube, er meint Fletcher.“
    „Oh. Sorry.“
    „Caelan war nie mein Freund.“
    „Ich wollte nicht …“
    „Wir reden nicht über Caelan“, murmelte Grässlich.
    „Es tut mir wirklich leid, Walküre“, entschuldigte sich Ravel. „Fletcher ist super. Er ist wunderbar. Ich bin sicher, er würde liebend gern helfen, und einen Teleporter in den eigenen Reihen zu haben, würde bestimmt ein paar Probleme lösen. Wir arrangieren das, schicken ihn zu euch rüber und bringen die Sache ins Rollen. Und noch einmal: Es tut mir leid, dass ich den Vampir ins Spiel gebracht habe.“
    Grässlich warf ihm einen Blick zu und flüsterte: „Warum fängst du immer wieder von ihm an?“
    „Ich kann nichts dafür“, flüsterte Ravel zurück. „Ich kann an nichts anderes denken.“
    „Ihr wisst schon, dass wir jedes Wort verstehen“, erinnerte Walküre sie.
    Grässlich schwieg. Ravel nickte langsam. „Gut. Sehr gut. Und du bist sicher, dass du wirklich alles gehört hast? Hast du auch gehört, wie ich dir Komplimente gemacht und dich ein ganz wunderbares Mädchen genannt habe?“
    „Das muss mir entgangen sein.“
    „Schade. Wirklich …“ Er schaute nach rechts und hob die Augenbrauen. „Was gibt’s? Ich werde anderswo gebraucht? Eine wichtige Angelegenheit?“
    Grässlich seufzte. „Es ist niemand da.“
    Ravel blickte Grässlich finster an. „Walküre, Skulduggery, wir reden mit Fletcher und melden uns dann wieder.“ Damit lösten ihre Bilder sich auf.
    Vier Stunden später erschien das riesige Flugzeug, das sie in die Schweiz gebracht hatte, als winziger Punkt über dem Gebirge. Während sie wartete, hielt Walküre Feuer in der Hand, um sich zu wärmen. Sie wusste, dass Fletcher nicht an Bord der Maschine sein konnte. Er nahm nur noch ganz selten die Beschwernisse einer Reise auf sich. Da Teleporter sich nur an Orte teleportieren können, an denen sie schon einmal waren oder die sie direkt vor sich sehen, hatte er eine Technik entwickelt, die er in Flugzeugen, Zügen und auf Schiffen anwenden konnte.
    Sie konnte sich vorstellen, wie es abgelaufen war: Zuerst hatte er sich nach Irland teleportiert, mit den Piloten gesprochen und das Flugzeug bestiegen. Dann hatte er sich zurück nach Australien teleportiert und während der nächsten Stunden getan, was er eben so tat, wenn er zu Hause war. Sobald das Flugzeug sein Ziel erreicht hatte – ungefähr die Stelle, an der es sich jetzt befand –, rief der Pilot ihn an, er teleportierte zum Flugzeug zurück, schaute aus dem Fenster, sah sie und teleportierte zu ihr herunter. Es war eine recht einfache und effektive Methode, Orte überall auf der Welt zu besuchen, ohne Zeit für die Reise zu verplempern. Und es war typisch Fletcher.
    Das Flugzeug näherte sich. Walküre nahm ihre Haube ab und ließ eine Handvoll