Skulduggery Pleasant 07 - Duell der Dimensionen
Korridor ganz bewusst weggelassen“, stellte Grässlich fest und steckte die Karte ein. „Skulduggery hatte recht. Wir können ihnen nicht trauen. Was ist hier unten, das sie vor uns geheim halten wollten?“
„Wenn wir Glück haben, ist es der Beschleuniger und nicht nur irgendeine Toilette, die sie ganz allein für sich haben wollten. Wahrscheinlich sollten wir einen Trupp Sensenträger vorausgehen lassen, damit wir sicher sein können, dass sie nicht irgendwo eine Sprengladung versteckt haben.“
„Ja“, stimmte Grässlich ihm zu, „sollten wir wahrscheinlich. Wir könnten zurückgehen und uns auf unsere Thronsessel setzen und Tee trinken, während wir warten.“
„Gute Idee. Und ungefährlich. Tippstaff wäre dafür.“
„Ganz bestimmt“, bestätigte Grässlich. Dann gingen sie beide weiter den Korridor hinunter.
Sie kamen zu einer Reihe von Räumen ohne Türen. Einige waren leer, andere vollgestellt mit Baumaterialien, und auf allem lag eine dicke Staubschicht. Es gab keine Lampen hier unten, weshalb sie beide Feuer in den Händen hielten, damit sie etwas sahen. Ratten huschten in die Ecken, Wasser tropfte in große, kalte Pfützen, und Schatten spielten beim Gehen Fangen. Dann blieb Ravel stehen.
„Ich glaube, ich hab’s gefunden.“
Sie betraten einen großen Raum. Er war fast leer und so dunkel und feucht wie der Korridor davor. Der Beschleuniger stand genau in der Mitte, wie eine gigantische, aufgeplatzte Vase. Die bauchige Wand war leicht nach hinten geneigt, und der gezackte Rand berührte fast die Decke. Der vordere Teil war offen, sodass man in das Ding hineingehen konnte. Die weiße Scheibe auf der Bodenplatte bildete eine leicht erhöhte Plattform. Ein Schaltkreis zog sich wie dunkle Venen über die Haut der Maschine. Im flackernden Schein der Feuer sah sie fast durchsichtig aus.
Ravel klopfte mit der Faust daran. Der Klang ließ eine seltsame Mischung aus Metall und Gummi vermuten. Dann stieg Grässlich durch die Öffnung und stellte sich auf das weiße Podest. Auf drei Seiten von der Maschine umschlossen, beschlich ihn ein merkwürdiges Gefühl von Platzangst.
„Ich sehe hier keinen Knopf zum Einschalten“, meldete sich Ravel.
Grässlich kam lieber wieder aus dem Ding heraus, bevor Ravel unbedacht auf etwas drückte. „Überlassen wir das den Wissenschaftlern, ja? Wir würden es wahrscheinlich nur kaputt machen, wenn wir es versuchten.“
Ravel betrachtete die Maschine. „Das bekommen wir doch auch selbst heraus. Intelligent genug sind wir. Wir sind vielleicht nicht wissenschaftlerschlau, aber wir sind auf andere Art und Weise schlau. Wir sind alltagsschlau. Genau.“
„Und was kann man sich darunter vorstellen?“
Ravel zuckte mit den Schultern. „Wahrscheinlich etwas Dümmeres, wenn ich ehrlich sein soll. Wahrscheinlich hast du recht. Wir sagen Skulduggery, dass wir das Ding gefunden haben. Dann kann Lament herkommen und es anwerfen.“
„Das ist jetzt mal eine richtig gute Idee, Großmagier.“
„Manchmal habe ich solche Ideen.“
Sie verließen den Raum mit dem Beschleuniger und gingen den Weg, den sie gekommen waren, wieder zurück. Irgendwann erreichten sie einen Korridor, den sie wiedererkannten. Es war kalt und feucht, und die Lampen an der Decke flackerten. Sie bogen um eine Ecke, die eigentlich von einem Sensenträger bewacht sein sollte. Doch es stand kein Sensenträger da. Grässlich schaute auf seine Uhr. Ein früher Schichtwechsel vielleicht – allerdings wusste er von keinem einzigen Sensenträger, der je seinen Posten unbewacht gelassen hätte.
Drei Magier kamen ihnen entgegen. Grässlich kannte keinen davon besonders gut. Der große war Brennock und die Frau Paloma. Tevhan, der dritte, war der kräftige, stille Typ, der gern alle Welt finster anblickte.
„Großmagier“, begann Brennock, „Ältester Schneider. Tut mir leid, wenn wir euch stören müssen, aber es kam ein dringender Anruf von Detektiv Pleasant.“
Ravel ging schneller. „Was ist los? Was ist passiert?“
„Ich weiß es leider nicht. Er will nur mit dir sprechen.“
Brennock und Paloma passten sich rechts und links von Ravel dessen Schritt an, und Tevhan wartete, bis Grässlich bei ihm war. Alle drei waren Magier aus Roarhaven. Grässlich zog im Gehen den Lageplan heraus und ließ den Blick über das Kleingedruckte wandern, bis er die Namen der Zauberer fand, die mit der Erstellung des Plans beauftragt worden waren. Er fand sie und nickte Tevhan im Vorbeigehen zu. Drei Namen:
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