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Skulduggery Pleasant 6 - Passage der Totenbeschwörer

Skulduggery Pleasant 6 - Passage der Totenbeschwörer

Titel: Skulduggery Pleasant 6 - Passage der Totenbeschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Landy
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und einiges gruselig. Alles, was man eben so erwartet. Aber dann habe ich irgendwann neue Geschichten gehört.«
    »Zum Beispiel?«
    »Es waren eigentlich nur Gerüchte, Ausschnitte aus Geschichten. Jemand hat eine Schießerei beobachtet, bei der Leute Feuer warfen. Ein anderer hat gesehen, wie ein Mann über ein Gebäude sprang oder wie eine Frau einfach verschwand.«
    Inspektor Ich legte den Kopf schief. »Dann handeln die modernen Großstadtlegenden also von Superhelden?« »Das dachte ich anfangs auch, aber jetzt bin ich mir nicht mehr so sicher. Hinter vorgehaltener Hand habe ich von einer ganzen Subkultur gehört, in der solche Sachen abgehen. Lynch meinte, man könnte sie überall finden, wenn man nur wüsste, wonach man suchen muss.« »Verstehe. Und hat Lynch behauptet, er sei ein solcher Superheld?«
    »Lynch? Nein. Überhaupt nicht. Es ging ihm nicht gut, das war offensichtlich. Er sagte, er hätte Visionen. So hat er es genannt, Visionen. Die hatte er, seit er ein Teenager war. Sie haben ihn zu Tode erschreckt. Man hat ihn von einem Psychiater zum nächsten geschickt, ihn eine Pille nach der anderen schlucken lassen, aber nichts hat geholfen. Er hat mir seine Visionen beschrieben und es klang alles so anschaulich, so echt. Er hielt es in keinem Job aus, konnte keine Beziehung aufrechterhalten ... Schließlich wurde er obdachlos, trank zu viel, hing in Hauseingängen herum und murmelte ständig vor sich hin.«
    »Und das war Ihre Quelle?«, fragte Inspektor Ich.
    »Ich weiß, er klingt unzuverlässig.«
    »Nur ein kleines bisschen.«
    »Aber ich blieb dran, habe mir angehört, was er zu erzählen hatte. Und irgendwann konnte ich das wirre Gequassel von den ... na ja, ich nehme an, es waren Tatsachen, unterscheiden.«
    »Was hat er alles gesehen?«, fragte das Mädchen.
    Kenny runzelte die Stirn. Ihm war nicht klar, was einer Schülerin im Praktikum das Recht gab, ihn zu befragen. Da Inspektor Ich jedoch keine Einwände hatte, antwortete er widerstrebend: »Er hat die Apokalypse vorhergesehen. Eigentlich waren es mehrere. Die erste betraf die dunklen Götter oder die Gesichtslosen, wie er sie nannte. Irgendjemand - keiner weiß, wer - hat sie vor Urzeiten verbannt und seither versuchen sie wiederzukommen. Als Lynch siebzehn war, hatte er eine Vision, in der sie zurückkehrten. Er hat Millionen von Toten gesehen. Geschleifte Städte. Er hat die Welt auseinanderbrechen sehen. Diese Visionen kamen immer wieder und jedes Mal unter einem neuen Aspekt. Immer wieder war es ein anderer Blickwinkel, aus dem er das Ende der Welt beobachten konnte. Vor knapp drei Jahren war er überzeugt, dass wir alle in einer bestimmten Nacht sterben würden. Er behauptete, diese Dinger, diese Gottwesen würden durch ein glühendes gelbes Tor zwischen unterschiedlichen Wirklichkeiten zurückkommen. Natürlich hat ihm niemand geglaubt. Und dann kam die Nacht, in der die Welt untergehen sollte ... und sie ging nicht unter. Und die Visionen hörten auf.«
    »Ich liebe Geschichten mit einem Happyend«, bekannte Inspektor Ich.
    »Es war damit nicht vorbei, zumindest nicht für Lynch. Er hatte jetzt andere Visionen. So sagte er zum Beispiel das Wahnsinnsvirus voraus.«
    »Wie ich gehört habe, soll es kein Virus gewesen sein«, meldete sich das Mädchen zu Wort, »sondern ein Halluzinogen. Sie haben die Typen erwischt, die dafür verantwortlich waren.«
    Kenny lachte. »Und du glaubst das tatsächlich?« Inspektor Ich sah ihn ganz merkwürdig an. »Sie etwa nicht?«
    »Es kommt alles ziemlich gelegen, nicht wahr? Eine Gruppe radikaler Anarchisten verseucht als Weihnachtsscherz überall im Land das Wasser - und Monate später bekennt sie sich dazu? Anarchisten, die Verantwortung für ihre Taten übernehmen? Das widerspricht doch dem Wesen des Anarchistseins komplett! Wissen Sie, wann die Verhandlung stattfmdet? Wissen Sie, in welchem Gefängnis sie bis dahin festgehalten werden? Ich weiß es nämlich nicht.«
    Inspektor Ich lehnte sich zurück. »Das klingt ganz nach einer Verschwörungstheorie, Kenny. Was ist wirklich passiert? Was glauben Sie?«
    »Ich weiß es nicht, aber Lynch war überzeugt, dass es keine Anarchisten waren. Er hat von kleinen dunklen Schatten gesprochen, die herumgeflogen seien und die Menschen infiziert hätten.«
    Kenny wunderte sich, dass weder der Inspektor noch das Mädchen feixten.
    »Haben Sie eine Ahnung, wie viele Leute in diesen paar Tagen zu Protokoll gegeben haben, dass sie merkwürdige Dinge gesehen

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