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Skulduggery Pleasant 6 - Passage der Totenbeschwörer

Skulduggery Pleasant 6 - Passage der Totenbeschwörer

Titel: Skulduggery Pleasant 6 - Passage der Totenbeschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Landy
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Monster weiterzuleben, würde er ihm nicht geben. Er würde ihm den Brustkorb aufreißen. Er hob die Klauen.
    Walküre stürzte sich auf ihn, schlang den Arm um seinen Hals, riss ihn von Fletcher herunter und auf den Boden. Sie rollten herum und er versuchte, sich zu befreien, doch sie ließ nicht los. Sie rollten weiter und plötzlich war kein Boden mehr unter ihnen und sie fielen.
    Sie fielen ins Wasser. Walküre schlug mit dem Bein auf den Felsen auf und schrie mit zusammengebissenen Zähnen. Der Vampir ruderte heftig mit Armen und Beinen, doch Walküre ließ ihn nicht über die Wasseroberfläche kommen. Es gelang ihm schließlich doch, sie abzuschütteln, und sie schwamm gegen die Strömung zurück. Die Wellen trugen den Vampir zu den Felsen und er hielt sich daran fest und begann, sich aus dem Wasser zu hieven. Einen entsetzlichen Moment lang fürchtete Walküre, das Salzwasser hätte seine Wirkung verfehlt. Doch dann wurden die Bewegungen des Vampirs langsamer. Er führte die Hände an seinen Hals. Er drehte den Kopf und schaute sie an. Die schwarzen Augen waren weit geöffnet, der Unterkiefer klappte sacht auf und zu. Dann war es vorbei.
    Walküre schwamm ans Ufer und zog sich auf die Felsen. Sie stöhnte vor Schmerzen, als sie die rostige Leiter seitlich am Pier erreichte und langsam hinaufkletterte. Fletcher lag auf dem Rücken. Er atmete flach und schnell und schaute sie an, als sie zu ihm hinüberkroch.
    »Mit einer Ausnahme«, brachte er mühsam hervor, »hast du einen fürchterlichen Geschmack, was Männer betrifft.«
    Sie legte sich neben ihn, zu müde und zu kaputt, um zu antworten.
    »Du wirst mich aus deinem Kurzwahlspeicher nehmen müssen«, sagte er. »Ich will jetzt keine Zeit damit verschwenden, auf dich sauer zu sein, aber im Moment bist du mir nicht gerade der liebste Mensch auf der Welt. Ich komme nicht jedes Mal angerannt, wenn du Probleme hast.«
    »Ich weiß«, antwortete sie. »Fletcher? Danke.«
    Er nickte und verzog dann das Gesicht. »Ich blute hier echt heftig. Vielleicht magst du meine Hand nehmen. Ich denke, wir brauchen einen Arzt.«
    Walküre streckte tastend die Hand aus, bis sie seine fand. »Ich bin ein Idiot, weil ich so mit dir umgesprungen bin.«
    »Endlich einmal ein Punkt, in dem wir einer Meinung sind.«
    Und damit verschwanden sie.

[Menü]
    SIE SIND MITTEN UNTER UNS
    Kenny senkte seine Kamera, als Walküre Unruh sich in Luft auflöste. Seine Hände zitterten. Er wusste nicht, wer der Typ mit der bescheuerten Frisur war, aber das würde er herausfinden. Und dieses Monster...
    Dahinter steckte mehr, als er je zu träumen gewagt hätte. Er stand mit wackligen Beinen auf und beschloss an Ort und Stelle, dass er sie in dem Artikel Walküre nennen würde. Der Name war gut. Ohne Zweifel ein Name, der es verdiente, in einem Atemzug mit Skulduggery Pleasant genannt zu werden. Doch was das Buch betraf ...
    Eines war ihm jetzt klar. Eine Geschichte wie diese war nur für einen Zeitungsartikel zu spektakulär. Viel zu spektakulär. Mit dem Artikel würde er die Welt wachrütteln, aber die ganze Geschichte konnte nur in etwas Gewichtigerem festgehalten werden. Sie verlangte nach einem Buch und einem begleitenden TV Special. Er hatte bereits einen Arbeitstitel im Kopf: »Sie sind mitten unter uns: Die unerkannten Zauberer«. Es würde die Welt verändern, seine Enthüllungen über die geheime Subkultur der Magier, die es in jedem Land auf diesem Globus gab.
    Er beschloss, in dem Buch sein Augenmerk vor allem auf Walküre Unruh zu richten. Sie eignete sich wunderbar als Identifikationsfigur für die Leser. Ein ganz normales Mädchen, das hineingeworfen wurde in ein Leben voller Gefahr und Abenteuer und das ein real existierendes, lebendes Skelett unter seine Fittiche nahm. Sie war wie der schüchterne Student Peter Parker, der von dieser radioaktiven Spinne gebissen wurde und sich in Spider-Man verwandelte - ein ganz normales Kind, dem außergewöhnliche Kräfte verliehen wurden. Es war wundervoll. Es war perfekt. Es würde ihn berühmt und zum Millionär machen und das alles auf einmal.
    Aber nur in dem TV Special, nicht im Buch und nicht in dem Artikel, würde Kenny der Welt verraten, dass die hundsgemeine Zauberin Walküre Unruh die ganze Zeit niemand anderer war als der sanftmütige Teeny Stephanie Edgley.
    Denn wenn es etwas gab, das die Zuschauer noch mehr liebten als einen Superhelden, war es ein Superheld - der live im Fernsehen entlarvt wurde.

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