Skulduggery Pleasent -3- Die Diablerie bittet zum Sterben
ganz langsam, wegen der Dumpfbacke hier - ihr könnt selber entscheiden, wen ich damit meine.“
Mit langsamen Bewegungen holte er ein Paar Handschellen aus der Tasche. „Ich werd die Dinger jetzt um Klein-Fletchers Handgelenke legen“, fuhr er fort, „nur um sicher zu sein, dass er keine Dummheiten macht und sich wegteleportiert oder so. Dann wird er rüber zu meinen Freunden gehen und die werden gleichzeitig euren Boss hierher zu euch schicken. Alles in allem ziemlich einfach. Selbst ein Kind könnt's verstehen.“ Er schaute in die Runde. „Apropos Kind - wo ist das Mädchen? Ihre finstere Miene fehlt mir fast.“
Skulduggery ging nicht auf die Frage ein. „Du bleibst auf dieser Seite der Brücke, bis der Austausch vollzogen ist.“
Sanguin schüttelte den Kopf. „Ich hab meine Befehle. Ich muss zurück.“
„Das Risiko, dass du dir Fletcher schnappst und mit ihm verschwindest, gehen wir nicht ein.“
„Das hier ist eine Brücke, Knochenmann. Ich bewege mich im Boden fort, ich bewege mich in Wänden fort, ich bewege mich überall fort, wo ich reinpasse - wie soll ich wohl unter diese kleine Brücke passen?“
„Du bleibst trotzdem hier.“
„Bleib ich nicht.“
Tanith zog ihr Schwert aus ihrem Mantel und drückte es gegen seinen Hals. Er zögerte nur einen Moment. „Weißt du was? Ich hab's mir gerade anders überlegt. Ich stell mich da drüben hin und sage kein Wort.“
Grässlich stellte sich hinter ihn und verdrehte ihm den Arm in einer Art und Weise, die im Bruchteil einer Sekunde zu fürchterlichen Schmerzen und gerissenen Bändern führen würde.
„Ich verstehe nicht, warum ihr mir nicht einfach Handschellen anlegt“, knurrte Sanguin.
„Weil du letztes Jahr gesagt hast, dass man mit Handschellen bei dir nichts ausrichten kann.“
„Ich soll das gesagt haben?“
„Ja.“
„Ich hab gelogen. Handschellen machen mich völlig machtlos. Ich schwör's.“
„Versuch, nicht so viel zu reden“, warnte Grässlich ihn. „Ich werd sonst sauer.“
Skulduggery verließ das Zelt und Tanith folgte ihm. Zusammen gingen sie langsam über die Brücke. Gallow und Mörder-Rose kamen ihnen entgegen.
Die Liffey unter ihnen war dunkel und schmutzig.
„Skulduggery“, spottete Gallow, als sie sich in der Mitte trafen, „bist du zufällig gekommen, um Männchen zu machen? Uns winselnd anzuflehen? Willst du vielleicht die Seiten wechseln? Dazu ist es zu spät, aber es wäre höchst amüsant zu erleben, wie du es versuchst.“
„Wo ist dein Meister, Gallow?“
Gallow lächelte. „Ich habe keinen Meister. Die Diablerie ist eine Familie aus Gleichgesinnten -“
„Batu ist dein Meister“, unterbrach ihn Skulduggery. „Er gibt euch die Befehle, verteilt die Aufträge, tätschelt euch den Kopf, wenn ihr es braucht. Also wo ist er? Er beobachtet uns, hab ich recht?“
„Er ist in der Nähe.“ Wieder lächelte Gallow. MörderRose flüsterte ihm etwas ins Ohr. „Oh ja, eine sehr gute Frage, Rose. Wo ist unser texanischer Kollege?“
„Er ist im Moment bei uns und bleibt da auch, bis der Austausch vollzogen ist.“
„Das war aber nicht ausgemacht“, protestierte MörderRose.
„Ein kluger Schachzug, das muss man euch lassen“, gab Gallow zu. „Ihr wollt schließlich nicht, dass wir euch linken. Schickt den Jungen heraus. In Handschellen.“
Gallow drehte sich um, ging zum Zelt zurück und Mörder-Rose folgte ihm.
Tanith und Skulduggery kehrten ebenfalls zu ihrem Zelt zurück.
„Bist du bereit?“, fragte Skulduggery Fletcher.
Fletcher schaute Tanith an und sie sah, dass er sich nicht mehr die Mühe machte, seine Angst zu verbergen. Sein Blick zuckte zurück zu Skulduggery. Er streckte die Hände aus, damit dieser ihm die Handschellen anlegen konnte. „Du hast einen Plan, ja?“
„Ja.“
„Kannst du ihn mir verraten?“
„Wir retten die Welt und gehen danach alle nach Hause.“
„Ein guter Plan.“
„Manchmal bin ich genial.“
Regentropfen begannen leicht auf das Zeltdach zu trommeln.
„Ich werde nicht zulassen, dass dir etwas passiert“, sagte Skulduggery.
„Glaubst du, Walküre ist okay?“
„Crux hat sie wahrscheinlich in eine der Arrestzellen gesteckt. Um ehrlich zu sein: Die Chancen, dass sie besser dran ist als wir, stehen gut.“
„Okay. Okay.“
„Sie werden dir nichts tun“, beruhigte ihn Tanith. „Sie brauchen dich.“
Fletcher nickte. „Wenn das alles vorbei ist, meinst du, wir könnten dann mal einen Kaffee trinken gehen oder so? Du würdest
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