Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Skulduggery Pleasent -3- Die Diablerie bittet zum Sterben

Skulduggery Pleasent -3- Die Diablerie bittet zum Sterben

Titel: Skulduggery Pleasent -3- Die Diablerie bittet zum Sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Landy
Vom Netzwerk:
zusammen, ihr umgekehrtes Spiegelbild auf einem stillen See bei Nacht.
    Es konnte nicht aus dieser Wirklichkeit sein. Es hatte keine Substanz. Kein Gewicht. Es hatte Masse, doch hinter der Masse war keine Tiefe. Wie konnte es also echt sein? Es ergab alles keinen Sinn. Es konnte nicht echt sein und es ergab keinen Sinn.
    Sie versuchte, dieses Wesen aus zersplitterten Winkeln und gebrochener Vernunft noch einmal anzuschauen, doch es war ihr nicht möglich, den Kopf zu drehen. Da vor ihr war manifest gewordene Unmöglichkeit, das Formlose hatte Gestalt angenommen und es ging übers Land, nicht begleitet von donnernden Schritten, sondern vom Flüstern Tausender toter Sprachen und dem gedämpften Schrei von Rabenkrähen.
    Sie spürte einen Luftstrom und hörte Krav schreien. Ihr fielen erneut die Ohren zu und sie blinzelte. Langsam konnte sie wieder klar sehen.
    Das Wahnsinnswesen war verschwunden. Schreck Krav stand mit hängenden Schultern da, den Kopf gesenkt. Er rührte sich nicht, nur der Wind zerzauste sein Haar. Stellte es auf und ließ es wieder fallen.
    Dann fiel ihm das Haar sacht aus, Strähne um Strähne. Sein Kopf hob sich und Walküre sah gerade noch, wie sein Gesicht schmolz. Nase und Ohren verschwanden als Erste, sanken in den Schädel zurück. Die Lippen erstarrten und versiegelten den Mund, die Augen verflüssigten sich, tropften aus den Höhlen und kullerten über beide Wangen wie Tränen. Die Augenlider schlossen sich und Ober- und Unterlid verbanden sich. Die Gesichtslosen hatten ihre erste Hülle in Besitz genommen.
    Bliss lief darauf zu, aber Krav, oder der Gesichtslose, der einmal Krav gewesen war, streckte nur die Hand aus.
    Bliss geriet ins Wanken. Er krümmte sich und Walküre sah den Schmerz in seinen Augen und noch etwas anderes. Überraschung. Für einen Mann wie Bliss war Schmerz eine ganz neue Erfahrung.
    Der Gesichtslose hob den Arm und riss Bliss vom Boden.
    Der Gesichtslose krümmte die Finger und Bliss wand sich. Es dauerte nur einen kurzen Moment, bis sein Körper zu Häufchen von pulverisierten Knochen und zerfetztem Fleisch zerfiel.
    Walküre drehte sich der Magen um, als sie ihn beim Sterben beobachtete.
    Skulduggery packte sie und zog sie ins Haus zurück. „Zepter!“, rief er nur, dann lief er hinaus zu dem Gesichtslosen.

FEINDE
    Walküre lief ins Haus. Paddy sah sie und sie blickte ihn an, ohne ihn wirklich zu sehen.
    Mr Bliss war tot.
    Die Galle kam ihr hoch und sie stürzte zur nächsten Ecke und übergab sich.
    „Sie sind da, nicht wahr?“, fragte Paddy.
    Sie würgte und spuckte aus und wischte sich über den Mund. „Drei von ihnen“, antwortete sie.
    Er nickte. „Ich hole dir deinen Zauberstab.“
    Paddy ging zu der schwarzen Tasche. Sie hatte weiche Knie. Kalter Schweiß stand auf ihrem Gesicht.
    „Falls ich sterbe“, sagte sie, „wir aber gewinnen, würden Sie dann bitte zu meinen Eltern gehen und ihnen sagen, wie leid es mir tut, dass ich ihnen das angetan habe, und dass ich sie liebe?“
    „Du hast nichts zu befürchten“, sagte er, als er mit dem Zepter in der Hand zu ihr herüberkam. Sein Blick flackerte über ihre Schulter und sie runzelte die Stirn, drehte sich um, sah nichts und drehte sich in dem Moment wieder zurück, als er ihr mit dem Zepter ins Gesicht schlug.
    Walküre fiel gegen die Wand und schwankte. Paddy holte erneut mit dem Zepter aus. Es gelang ihr, den Schlag abzublocken, aber dann versetzte er ihr einen Fausthieb und ihr Kopf flog in den Nacken und sie stürzte.
    Sie hörte Tanith fluchen und schaute auf. Vor ihren Augen tanzten Lichtpünktchen. Tanith streckte die Hand nach ihrem Schwert aus, doch Paddy drosch mit dem Zepter auf ihre Hand. Tanith schrie auf und Paddy trat hinter sie, legte ihr einen Arm um den Hals und zerrte sie vom Stuhl. Sie versuchte sich zu wehren, war jedoch viel zu schwach dazu und nach ein paar Sekunden ließ Paddy sie fallen.
    Walküres Bewusstsein kämpfte gegen Dunkelheit und Licht. Ihre Wange war nass. Sie schnippte mit den Fingern, aber nichts geschah.
    „Ich hatte ganz vergessen, wie es ist“, sagte Paddy wie zu sich selbst. Er sah sie und legte das Zepter auf den Tisch. „Das Kämpfen, meine ich. Normalerweise verläuft so ein Kampf ruhig. Er wäre auch in deinem Fall ruhig verlaufen, wenn du nicht diese magischen Kleider tragen würdest. Meine Klinge hätte sie nicht durchstoßen.“ Er hielt ein Messer in der Hand. „Ich kann dir damit aber die Kehle durchschneiden oder die Augen

Weitere Kostenlose Bücher