So erobere ich dein Herz
sollen wir machen?“, versuchte er sie aufzumuntern. „Sehen wir uns einen Film an, oder willst du wieder beim Monopoly von mir geschlagen werden?“ Am Nachmittag hatte er sie gleich zweimal besiegt. „Was immer du willst, wir tun es.“
Sie richtete ihre grünen Augen entschlossen auf ihn. „Schlaf mit mir, Rick.“
Ihm stockte der Atem, er schien nicht glauben zu können, was er eben gehört hatte. „Shanna …“
„Ich brauche dich, Rick“, gestand sie leise. „Ich möchte das Gefühl haben, geliebt und begehrt zu werden. Bitte, würdest du mit mir schlafen?“
Er holte tief Luft. „Bist du sicher, dass du das wirklich willst? Wirst du mich danach nicht hassen?“
Niemals würde sie diesen Mann hassen, das wusste sie jetzt. Der Gedanke, dass er heute Abend für immer gehen könnte, hatte sie mit Verzweiflung erfüllt. Sie brauchte ihn, sie verließ sich auf ihn. Sie hatte das getan, von dem sie sich geschworen hatte, es niemals wieder zu tun: Sie hatte sich verliebt, ausgerechnet in Rick Dalmont.
„Nein.“ Sie schmiegte sich in seine Arme und ergab sich ihm in genau diesem Moment. „Nein, ich werde dich nie hassen, Rick.“
9. KAPITEL
Später lag Shanna in ihrem breiten Bett, zärtlich in Ricks Arme geschmiegt. Die Tränen der Ekstase, die er ihr geschenkt hatte, waren getrocknet, und Ricks gleichmäßiger Atem sagte ihr, dass er eingeschlafen war.
Es war wunderschön gewesen zwischen ihnen. Rick hatte sie mit zärtlicher Leidenschaft in Besitz genommen, und laut hatte Shanna seinen Namen ausgerufen, während die Wellen der Lust sie gemeinsam davontrugen, immer und immer wieder, so als würde es niemals enden.
Sie schlang die Arme ein wenig fester um den Mann, den sie liebte. Sie machte sich keine Illusionen, dass sie ihm mehr bedeuten könnte als die unzähligen Frauen, die er genommen und vergessen hatte, aber sie war froh, dass sie ihn kannte, glücklich, dass sie sich geliebt hatten. Und wenn die Zeit kam, dass er auch sie vergessen wollte, würde sie ihn ziehen lassen, ohne jeden Vorwurf. Er würde nie von ihrer Liebe zu ihm erfahren, würde nie wissen, wie viel Glück er ihr geschenkt hatte, als sie schon geglaubt hatte, dass nur noch Einsamkeit auf sie wartete.
Irgendwann glitt auch Shanna in den Schlaf hinüber. Ihr letzter Gedanke war, wie fest Rick sie an seiner Seite hielt. So als hätte er Angst, sie könne ihn verlassen, wenn er sie losließe.
Als der Wecker am nächsten Morgen um sieben Uhr klingelte, war Rick schon wach. Er streckte den Arm behutsam über Shanna hinweg, um das Läuten abzustellen, und sah auf ihr Gesicht herunter, als sie die Augen öffnete.
„Guten Morgen“, sagte er mit rauer Stimme, in der Unsicherheit schwang.
Sie ahnte, woher dieses Gefühl kam: Er wusste nicht, welche Reaktion er von ihr zu erwarten hatte. „Guten Morgen, Rick.“ Sie lächelte ihm zu. „Es ist schön, mit dir aufzuwachen.“
„Ist es das?“ Er schien nicht überzeugt.
„Bezweifelst du das?“
„Ich habe viele Zweifel, wenn es um dich geht“, gab er mit einem zerknirschten Lächeln zu. „Als ich vorhin aufwachte, dachte ich, ich hätte das alles nur im Fieberwahn geträumt. Doch dann habe ich dich neben mir gespürt. Shanna, ich wäre nicht geblieben, wenn du mich nicht gebeten hättest. Oh, natürlich wollte ich bleiben, aber ich hatte genug davon, mich dir aufzudrängen.“
„Und jetzt?“
„Jetzt möchte ich dich wieder lieben“, sagte er leise.
„Ich dachte schon, du würdest nie fragen“, entgegnete sie zärtlich.
Sanft und zögernd küsste er sie. „Shanna, wieso hast du deine Meinung geändert?“
„Das ist das verbriefte Recht einer Frau“, neckte sie ihn. „Aber was hat deine Meinung geändert? Nach dem Dinner bei Henry und Janice dachte ich, du hättest beschlossen, mich aufzugeben.“
„Es schien doch so klar zu sein, dass du mich wirklich nicht magst. Es sah aus, als könnte ich dich umwerben, so viel ich wollte, und du würdest nie darauf eingehen. Du hattest sogar einen guten Vorschlag wie den Kummerkasten ignoriert, nur weil er von mir war, obwohl du selbst ihn schon einmal gemacht hast. Ich bin nicht selbstzerstörerisch, Shanna, ich renne nur so viele Male mit dem Kopf gegen die Wand, bis mir klar wird, dass es den Schmerz nicht wert ist.“
„Es tut mir ehrlich leid wegen des Kummerkastens. Das war kindisch von mir.“ Sie schüttelte den Kopf. „Aus irgendeinem Grund scheinst du die schlechtesten Seiten in mir zum Vorschein zu
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