So erobere ich dein Herz
du dabei nicht an den Fernseher gedacht?“
Er runzelte grimmig die Stirn. „Hätte ich auch nur die Kraft, um aufzustehen, ich wäre sofort aus dem Bett und würde dich übers Knie legen. Warum hievst du dieses schwere Ding durch die Wohnung? Du hättest dich verletzen können!“
Langsam ging ihr auf, dass er sich nur darüber ärgerte, weil sie das Gerät getragen hatte, nicht weil sie es als seine Unterhaltung bezeichnete. „Es ist ein tragbarer …“
„Nur weil da oben ein Griff angebracht ist“, fiel er ihr zornig ins Wort, „heißt das nicht, dass es nichts wiegt!“
„Rick …“
„Tu so etwas nie wieder! Auch nicht, wenn es sich als perfekte Möglichkeit anbietet, mir eins auszuwischen.“
Sein wütender Vorwurf trieb ihr das Blut in die Wangen. „Willst du den Fernseher jetzt oder nicht? Ich gehe nämlich zu Bett.“
„Nein“, knurrte er. „Fernsehen steht ganz unten auf der Liste meiner Freizeitbeschäftigungen.“
„Ich kann mir denken, was ganz oben steht!“
„Wohl kaum“, kam es von ihm zurück. „Frauen sind ein Teil meines Lebens, Shanna, daraus habe ich nie ein Hehl gemacht. Aber sie machen nicht unbedingt den angenehmsten Teil aus. Sie verlangen zu viel und geben zu wenig zurück.“
Ihre Neugier erwachte. „Und was würdest du als angenehmen Teil bezeichnen?“
Er legte sich in die Kissen zurück. „Ich habe eine Ranch in den Bergen von Montana. Eines Tages werde ich mich dort zur Ruhe setzen, so wie mein Dad es getan hat.“
„Warum nicht jetzt?“ Sie konnte doch sehen, wie zufrieden ihn die Vorstellung machte. „Du musst reich genug sein, um mit diesem Herumreisen aufhören zu können.“
„Stimmt“, sagte er ohne Einbildung. „Ich bin gern dort, aber noch gibt es nichts, was mich dort hält. Eines Tages vielleicht, wenn ich Frau und Kinder habe …“
Shanna riss die Augen auf. „Du willst heiraten?“
„Eines Tages.“
„Und Kinder haben?“
„Die kommen meist zusammen mit einer Ehefrau.“ Er lächelte. „Ja, sicher“, erwiderte sie tonlos. „Nun, falls du etwas brauchst, ruf mich.“
„Würdest du es denn hören?“
Sie zog eine Grimasse. „Wahrscheinlich nicht.“
„Das dachte ich mir. Also dann, bis morgen früh, Shanna.“
Am nächsten Morgen wachte Shanna auf, als sie Porzellan direkt neben ihrem Ohr klirren hörte. Rick stand an ihrem Bett, in ausgewaschenen Jeans und einem schwarzen Leinenhemd, und hielt ein Tablett mit Tee und Toast in der Hand.
Abrupt setzte Shanna sich auf und strich sich das wirre Haar aus dem Gesicht. Die Bettdecke bis ans Kinn hochgezogen, schaute sie Rick fragend an.
„Es ist schon nach zehn.“ Er stellte das Tablett ab. „Ich bin seit sieben Uhr wach.“ Er setzte sich zu ihr auf die Bettkante und betrachtete sie forschend. „Ich fange an, mich zu fragen, wer sich hier um wen kümmern sollte.“
Shanna nippte an dem Tee. „Dir geht es offensichtlich besser.“
„Ein wenig, ja. Obwohl mein Energieschub inzwischen verbraucht ist. Doch zumindest habe ich mich gut gefühlt, als ich aufwachte. Du dagegen siehst jetzt müder aus als gestern.“
„Das kommt vor“, tat sie ab. „Wenn ich erst geduscht und gefrühstückt habe, geht es mir besser.“
„Da bin ich mir nicht so sicher …“
„Das hat auch keiner von dir verlangt“, entgegnete sie gereizt. „Und jetzt verschwinde aus meinem Schlafzimmer. Ich kann mich nicht entsinnen, dir erlaubt zu haben, jederzeit hier hereinzuplatzen.“
„Heißt das, du willst den Tee nicht?“
„Geh einfach, bitte.“ Sie hatte keine Lust, sich zu streiten.
Erstaunlicherweise verließ er tatsächlich ohne weiteren Kommentar das Zimmer. In der Wohnung blieb es still, daher nahm Shanna an, dass er in das Gästezimmer zurückgegangen war. Tee und Toast waren eine angenehme Überraschung, aber das würde sie ihm nicht sagen. Er sollte es sich nicht zur Angewohnheit machen, nach Belieben in ihr Schlafzimmer zu kommen. Was dachte sie da nur?! Natürlich würde es nicht zur Gewohnheit werden, schließlich ging er bald zurück ins Hotel!
Rick lag wieder im Bett und schlief, als Shanna sich angezogen und fertig gemacht hatte. Das Chaos in der Küche sagte ihr, dass er sich Eier zum Frühstück gebraten hatte. Um das erneute Risiko einer solchen Unordnung von vornherein auszuschließen, übernahm sie die Zubereitung des späten Abendessens, als er aufwachte. Gemeinsam saßen sie an dem großen Esstisch.
„Ich hoffe, es war in Ordnung“, setzte er beim
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