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So hoch wie der Himmel

So hoch wie der Himmel

Titel: So hoch wie der Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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ihren Augen blitzte ein kaltes blaues Feuer auf. Sie schüfe sich ihre Welt, und wenn das eigensüchtig war, dann, beim Allmächtigen, sollte es ruhig eigensüchtig sein. »Mum will, dass ich aufs College gehe, aber ich nicht. Und ich habe keine Lust, hier rumzuhängen als die Tochter der Haushälterin.«
    »Mach dich doch nicht lächerlich«, tat er ihre Worte ab. »Du gehörst zur Familie!«
    Was einerseits richtig war, und doch … »Ich will selbständig werden«, wiederholte sie starrsinnig. »Das tut ihr anderen doch auch. Du fängst mit dem Jurastudium an, Kate kann dank ihres hellen Köpfchens ein Jahr früher als geplant nach Harvard gehen, und Laura heiratet.«
    Er stieß ein verächtliches Schnauben aus. »Und du haust aus Selbstmitleid ab.«
    »Vielleicht. Aber selbst wenn, was ist bitte schlimm daran?« Trotzig schenkte sie sich Champagner nach. »Weshalb ist es eine Sünde, sich ein bißchen in Selbstmitleid zu ergehen, wenn jeder, den man gerne hat tut, was er will – nur man selber nicht? Nun, ich werde mich ebenfalls auf die Socken machen.«
    »Also gut, du gehst nach Los Angeles. Und dann?«
    »Dort besorge ich mir einen Job.« Wieder nippte sie an ihrem Glas, und langsam wallte Erregung in ihr auf. »Ich werde als Model arbeiten, und innerhalb kürzester Zeit erscheint mein Gesicht auf den Titelseiten sämtlicher bedeutender Magazine.«
    Sie konnte sich sehen lassen, überlegte er. Und auch ihr Körper brachte einen Mann um den Verstand. »Ein ehrgeiziges Ziel«, stellte er mit einem halben Lachen fest. »Sich photographieren zu lassen, stelle ich mir wirklich schwierig vor.«
    Sie hob den Kopf und sah ihn zornig an. »Ich werde reich und berühmt und glücklich sein … Was ich ganz alleine bewerkstellige. Ohne, dass Mommy oder Daddy für mich zahlt. Ohne, dass mir irgendein bequemer Treuhandfonds den Rücken stärkt.«
    Mit zusammengekniffenen Augen funkelte er sie zornig an. »Spiel dich doch nicht so auf. Du hast gar keine Ahnung, was es heißt zu arbeiten, Verantwortung zu übernehmen, beständig zu sein.«
    »Oh, als ob du eine Ahnung von diesen Dingen hättest! Du hast dir noch nie über irgend etwas Gedanken machen müssen. Auf ein Fingerschnippen hin servierte dir irgendein Dienstbote alles Gewünschte auf dem goldenen Tablett.«
    Verletzt und beleidigt trat er auf sie zu. »Wenn ich mich recht entsinne, hast du die meiste Zeit deines Lebens von genau demselben Tablett gespeist.«
    Sie wurde puterrot. »Das mag sein, aber von nun an komme ich selbst für meinen Unterhalt auf.«
    »Und wie soll das gehen, Herzogin?« Er umfaßte ihr Gesicht. »Meinst du, dass dein Aussehen alleine genügen wird? In Los Angeles gibt es mehr schöne Frauen, als du zählen kannst. Sie fressen dich auf und spucken dich wieder aus, ehe du auch nur weißt, wie dir geschieht.«
    »Den Teufel werden sie!« Sie riß sich von ihm los. »Ich werde diejenige sein, die die anderen frißt, Joshua Conway Templeton! Und niemand hält mich dabei auf.«
    »Warum tust du uns nicht allen einen Gefallen und denkst ein einziges Mal in deinem Leben nach, ehe du dich in eine Sache stürzt, aus der wir dich wieder herausziehen müssen? Außerdem hast du für diesen Zirkus genau den richtigen Augenblick gewählt.« Er stellte sein Glas ab und vergrub seine Hände in den Taschen seiner Jeans. »Heute ist Lauras Hochzeitstag, meine Eltern sind halb wahnsinnig vor Sorge, sie wäre zu jung, und deine eigene Mutter rennt mit vom Weinen verquollenen Augen durch die Gegend.«
    »Keine Angst, ich verderbe Laura ihren großen Tag schon nicht. Ich warte, bis sie mit ihrem Typen im Flieger sitzt.«
    »Oh, das ist wirklich rücksichtsvoll von dir.« Außer sich vor Zorn fuhr er zu ihr herum. »Hast du schon mal darüber nachgedacht, wie es Annie gehen wird, wenn du einfach deine Koffer packst?«
    Margo biß sich auf die Lippe. »Ich werde niemals das sein, was sie sich erhofft. Warum versteht ihr das denn nicht?«
    »Und was meinst du, wie es meinen Eltern bei dem Gedanken ergeht, dass du dich allein in Los Angeles herumtreibst?«
    »Versuch bloß nicht, irgendwelche Schuldgefühle in mir zu wecken«, murmelte sie, auch wenn bereits die größten Skrupel in ihr keimten. »Mein Entschluß steht fest.«
    »Verdammt, Margo!« Er packte ihre Arme und drehte sie so abrupt zu sich herum, dass sie gegen seine Schulter fiel. Durch ihre hochhackigen Schuhe stand sie ihm nun Auge in Auge gegenüber.
    Ihr Inneres verzehrte sich vor Sehnsucht. Sie dachte

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