So schneide ich meine Obstgehölze - Obstbäume und Beerensträucher
stärksten Fröste vorüber sind und der Blattaustrieb bevorsteht. Die Wundverheilung setzt dann direkt nach dem Schnitt ein, sodass Krankheitserreger, wie z. B. der Obstbaumkrebs, weniger Chancen haben, in den Baum einzudringen. Wird bei starkem Frost geschnitten, brechen dicke Äste oftmals plötzlich ab, sodass unnötig große Verletzungen entstehen. Außerdem können starke Fröste frisch geschnittenen Bäumen unter Umständen beträchtliche Schäden zufügen.
Beim Winterschnitt erkennt man zu dicht und zu steil wachsende Äste am besten.
Reißen Sie Wasserschosse im Sommer heraus, wenn die Triebe noch weich sind.
Schneidet man, nachdem die Gehölze bereits ausgetrieben haben, schwächt man die Bäume, indem man einen Teil der Triebe wieder wegnimmt, für deren Bildung die Pflanze bereits Energie und Nährstoffe aufgewendet hat.
Sommerschnitt
Der Sommerschnitt bietet sich immer an, wenn Bäume sehr stark wachsen und nur ungenügend fruchten. Sommerliche Schnittmaßnahmen wirken hier als Wuchsbremse. Durch den Schnitt werden viele Blätter entfernt, sodass auch weniger Reservestoffe in die Wurzel eingelagert werden. Im kommenden Frühjahr fällt deshalb der Austrieb weniger stark aus. Der Sommerschnitt wird in der Regel Ende Juli bis Anfang August durchgeführt. Der Baum reagiert zu diesem Zeitpunkt nicht mehr mit einem Neuaustrieb auf den Schnitt.
Wasserschosse entfernen
Im Sommer werden auch die sogenannten »Wasserschosse« entfernt. Wasserschosse sind steil wachsende Triebe im Bauminneren. Diese Triebe bringen keine Früchte hervor, können den Baum aber stark verdichten. Entfernen Sie diese daher möglichst frühzeitig.
Am besten reißen Sie die noch weichen Triebe Ende Mai bis Anfang Juni heraus. Hierdurch werden die schlafenden Knospen an der Triebbasis gleich mit beseitigt und es findet kein Neuaustrieb statt.
Die besten Schnittzeitpunkte für die verschiedenen Obstarten
Welcher Baum passt in meinen Garten?
Bevor Sie einen Baum kaufen, muss überlegt werden, wie viel Platz dem Baum zur Verfügung steht. Soll er in einem kleinen Garten leckere Früchte bringen oder ist eine große, Schatten spendende und prägende Krone gefragt? Achten Sie beim Kauf eines neuen Baumes unbedingt darauf, dass Sie die gewünschte Baumgröße bekommen. Denn auch der beste Schnitt kann aus einem stark wachsenden Hochstamm keinen klein bleibenden Spindelbusch machen.
Unterlage und Sorte
In der Natur gibt es Obstsorten, die aufgrund ihrer genetischen Anlagen sehr schmackhafte Früchte hervorbringen. Oft hat die schmackhafte Sorte aber den Nachteil, dass sie z. B. eine zu schwache Wurzel hat und wenig standfest ist. Oder anders herum, die leckere Sorte ist so starkwüchsig, dass die Früchte stets in acht Meter Höhe wachsen. Deshalb werden Obstbäume in einer Baumschule gewissermaßen zusammengesetzt oder, fachmännisch ausgedrückt, veredelt. Jeder Obstbaum besteht aus der sogenannten Unterlage und der Sorte. Die Unterlage ist die Wurzel des Baumes und bestimmt die Wuchsgröße. Sie wird in der Baumschule durch bestimmte Schnitttechniken mit der Obstsorte zusammengefügt. So kann man eine bestimmte Apfelsorte, wie z.B. ‘Cox Orange’ oder ‘Elstar’, als zweieinhalb Meter kleinen Spindelbusch oder als acht Meter großen Hochstamm pflanzen.
Baumhöhen und Kronendurchmesser von Hochstamm, Halbstamm und Spindelbusch beim Apfel.
Schwachwüchsige Unterlagen eignen sich nicht für Sandböden. Die Wüchsigkeit ist dann so schwach ausgeprägt, dass nur ein kümmerlicher Austrieb erfolgt und nur kleine, wenig schmackhafte Früchte gedeihen.
Baumformen
Einen kleinen Baum bezeichnet man als so genannten Spindelbusch . Mittelgroße Bäume nennt man Halbstämme, die größten Obstbäume heißen Hochstämme.
Kleine Baumformen tragen schon nach ein bis zwei Jahren die ersten Früchte, größere Bäume dagegen erst nach 5 bis 7 Jahren. Dafür altern kleine Bäume eher. Bäume die auf schwachwachsende Unterlagen veredelt sind, tragen »nur« 20 bis 25 Jahre lang hochwertige Früchte.Starkwüchsige Obstbäume können dagegen bei entsprechender Pflege durchaus 100 bis 120 Jahre schmackhaftes Obst liefern.
Kleine Baumformen haben eine deutlich schwächere Wurzel. Deshalb müssen sie auch zeitlebens an einen Pfahl gebunden werden, sonst besteht die Gefahr, dass sie bei vollem Fruchtbehang plötzlich umfallen.
Neben der Unterlage wird die Wuchsgröße auch von der jeweiligen Sorte beeinflusst. Sogar die Bodenart hat großen
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