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So still die Nacht

So still die Nacht

Titel: So still die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lenox
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ich, dass wir selbst als Schatten nicht die Fähigkeit haben, einfach direkt in den Himmel hinaufzuschießen und durch Fenster einzudringen. Wir brauchen Zugkraft und Halt. Selbst die Tür ist mit dieser Energie verbarrikadiert – ich kann dort nicht hinein. Wahrscheinlich werden sie nur Sie durchlassen.«
    »Verdammt«, fluchte Mark.
    »Ich vermute, genau wie die Ahnherren ihre ganze Energie aufbringen, um diesen Kampf zu unterstützen, macht es auch Tantalos.«
    »Es ist fünf Minuten vor Mitternacht. Ich werde allein hineingehen müssen.«
    Archer starrte in die Dunkelheit. »Wissen Sie, ob Leeson immer noch diesen Ballon hat?«
    »Das ist eine dumme Idee.«
    Archers Augenbrauen hoben sich, der einzige Hinweis auf das Auflodern von Ärger.
    Mark murmelte: »Aber es ist besser als jede Idee, die ich habe, und wir haben keine Zeit mehr, um neue Strategien zu ersinnen.«
    »Das Lagerhaus ist nicht weit von hier.«
    »Na gut.« Mark nickte. »Aber ich gehe hinauf. Ich werde versuchen, das Ganze so gut ich kann hinauszuzögern, bestenfalls um eine halbe Stunde.«
    »Was wird passieren, sobald Sie dort oben sind? Was hat diese dritte Schriftrolle gesagt?«
    Mark reckte den Hals und versuchte, die Anspannung in seinen Muskeln zu lockern. »Jede Verwendung des Auges ist nur einmal möglich. Die Verbindung kann von einer Person nicht wieder benutzt werden, um zwischen sterblichem und unsterblichem Zustand hin und her zu wechseln.«
    »Also, was ist Ihr Plan?«
    Mark lachte düster. »Ich habe keinen. Aber ich muss das Auge in die Hände bekommen, um meine Transzendierung umzukehren. Sobald ich das geschafft habe, werde ich die Vollstreckung an der Dunklen Braut vornehmen, bevor sie irgendeine Gelegenheit hat, sich in eine Unsterbliche zu verwandeln. Ich bin mir sicher, dass das Miststück genau das während der Zeremonie zu tun gedenkt.« Mark ging einige Schritte auf und ab. Er erwähnte nicht das größte anzunehmende Unheil; er wollte sich diese Möglichkeit selbst nicht eingestehen. »Ich brauche Sie dort oben, Archer. Tun Sie, was immer Sie tun müssen, um Mina zu befreien.«
    »Vertrauen Sie mir, Mark. Ich werde dort sein. Irgendetwas anderes, was ich noch wissen muss?«
    »Sie kennen die Ordnung der Dinge. Wenn es schiefgeht … wenn ich versage, tun Sie, was immer Sie tun müssen. Erschlagen Sie mich, wenn Sie müssen.«
    Mark schloss die Augen und dachte an Mina. Bitte, Gott. Lass sie noch am Leben sein. Er würde alles tun, um sie zu retten. Alles geben.
    Archer streckte eine Hand aus. »Nun denn, es scheint, als hätten wir in der Tat einen Plan.«
    Mark ergab sich in sein Schicksal, und sie reichten sich die Hände. »Was immer heute Nacht mit mir geschieht, kümmert euch um sie.«
    »Das werden wir«, antwortete Elena.
    Er ließ sie allein, zwei Schatten in der Dunkelheit, und eilte zum Turm. Wachposten waren nicht aufgestellt. Obwohl er das Rumpeln von Kutschen auf den nahen Straßen hören konnte, schienen der Turm und die angrenzenden Parlamentsgebäude verlassen zu sein. Leer. Tot. Diese Feststellung erfüllte ihn mit bösen Ahnungen.
    Er trat durch die Tür. Wärme, Hitze aus dem Heizraum im Keller, berührte seine Haut. Er wanderte durch verschiedene Räume, und an einer im Dunkeln liegenden Tür zur Treppe hielt er inne, um zu lauschen. Er hörte nichts.
    War dies alles eine Falle? Höchstwahrscheinlich.
    Er untersuchte den rechteckigen Treppenschacht. Am oberen Rand der ersten Treppenflucht umrundete er die Ecke, um die nächsten Stufen hinaufzusteigen.
    Er erstarrte. Da waren Gesichter, grau und lüstern, mit rollenden Augen, Straßenhändler und Prostituierte und Herren und Damen. Sie säumten die Treppen zu beiden Seiten, die Kriecher der Dunklen Braut. Sein Herz raste. Das war schlimmer, als er sich je vorgestellt hatte.
    »Lassen Sie Ihr Schwert hier«, befahl einer.
    »Trennen Sie sich von Ihrer Klinge«, sagte ein anderer.
    Gott, ihr Geflüster … ihr stinkender Atem füllte das Treppenhaus aus. Er hätte sie alle erschlagen können, aber die Dunkle Braut hielt Mina gewiss in dem Glockenturm über ihm gefangen. Er konnte ihr Leben nicht mit einer so unbedachten Handlung gefährden. Da ihm keine andere Wahl blieb, öffnete er eine Hand. Sein Schwert schoss heraus, ein sengender Blitz von metallischem Weiß. Rufe der Bewunderung hallten von den Wänden wider, fast lustvolle Leidenschaft. Ehrfürchtig legte er die Waffe auf eine der Treppenstufen. Ein Lächeln umspielte seine Lippen, als er sich

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