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So stirbt kein Held

So stirbt kein Held

Titel: So stirbt kein Held Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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später
besorgt. »Er muß etwas wirklich Wichtiges von uns gewollt haben. Jetzt steigt
er in seinen kleinen Sportwagen .«
    Ich bekam noch immer keine
Antwort, deshalb drehte ich mich wieder um und sah Jason an, ob ihm etwas
fehle. Sein Gesicht glich einer Maske, und einen fürchterlichen Augenblick lang
kam er mir wie ein völlig Fremder vor: wie ein Mann, den ich noch nie zuvor
gesehen hatte.
    »Was ist denn los, Liebster ?« fragte ich nervös.
    »Nichts !« schnauzte er. »Behalt das Rückfenster im Auge und sag mir, wenn du seinen Wagen
siehst .«
    »Okay«, sagte ich kalt. »Aber
wenn du mich fragst, das ist doch albern — ich meine, was soll denn das? Machen
wir ein Wettrennen, um zu sehen, wer zuerst in Pine City ist ?«
    »Halt den Mund !« herrschte er mich an. »Und tu, was ich dir sage, dumme
Gans .«
    Mich auf der Fahrt zum
Sonnenuntergang dermaßen zu beleidigen — das war das Letzte, was ich von Jason
erwartet hätte! Ich mußte mir auf die Lippen beißen, um nicht laut loszuheulen,
und drehte mich wieder nach hinten und schaute zum Rückfenster hinaus.
    Etwa zehn Sekunden lang sah ich
hinter uns überhaupt nichts, aber dann erkannte ich in der Ferne eine kleine
Staubwolke. Und wie ich sie so betrachtete, merkte ich, daß sie langsam näher
kam.
    »Jetzt sehe ich ihn«, sagte ich
dumpf.
    »Wie dicht ?« bellte er.
    »Vielleicht eine halbe Meile«,
meinte ich teilnahmslos. »Aber er kommt immer näher .«
    »Da haben wir den Salat !« schimpfte Jason. »Ich kann den verdammten Sportwagen
nicht abhängen. Da muß einer schon so ein verrückter Bulle wie dieser Wheeler
sein, daß er so ein Mistding fährt !«
    Er riß plötzlich das Steuer
herum, und die Reifen schrillten, während der Wagen schleuderte, bis er im
rechten Winkel zu unserem bisherigen Kurs weiter durch die Wüste stob.
    Als ich mich in meinem Sitz
wieder halbwegs aufgerichtet hatte, sah ich auch schon den Förderturm der
verlassenen Mine vor uns in den Himmel ragen. Eine bange Sekunde lang fürchtete
ich, Jason wolle geradewegs darauf zufahren, aber im letzten Moment steuerte er
daran vorbei und bremste quietschend neben der baufälligen Hütte.
    Ich seufzte erleichtert, als er
den Motor abstellte, und dachte mir, dieser Sonnenuntergang müsse ihm doch
wirklich viel bedeuten, daß er sich derart beeilte.
    »Raus !« befahl er barsch und lehnte sich herüber, um mir die Tür zu öffnen.
    »Nun mal langsam«, sagte ich
kühl. »Wofür hältst du mich eigentlich? Was ist bloß in dich gefah ... ?«
    Er versetzte mir einen brutalen
Stoß, der mich aus dem Wagen warf, und ich landete auf Knien und Händen im
Sand. Als ich mich aufgerappelt hatte, stand er neben mir, seinen Koffer fest
in der rechten Hand.
    »In die Hütte !« knirschte er und gab mir noch einen Schubs, ehe ich ein Widerwort herausbekam.
    Die Tür flog auf, als ich dagegenprallte , ich stolperte hinein. Jason folgte mir auf
den Fersen, ließ den Koffer fallen, fuhr herum und schlug die Tür wieder zu.
    »Du großer alter unerzogener
Esel !« sagte ich wütend. »Was glaubst du eigentlich,
was du bist, mich wie einen Mehlsack zu behandeln? Ich hätte nicht übel Lust,
dir...«
    »Halt die Klappe !« schnauzte er. »Oder ich klopfe dir die Zähne ein !«
    Ich starrte ihn an, sprachlos
vor Zorn, während er niederkniete, um den Koffer aufzuklappen. An seiner
geschäftigen Hand blitzte es funkelnd und vielfarbig, und ich erkannte, daß er
noch immer diesen berühmten Brillantring trug. Er brummte zufrieden, zog eine
Pistole aus dem Koffer und prüfte ihr Magazin.
    »Bist du irre ?« Ich gaffte ihn an. »Was soll denn das nun wieder ?«
    Er antwortete nicht gleich, und
ich hörte das Surren von Al Wheelers Sportwagen, der sich rasch näherte.
    »Zweierlei solltest du dir
jetzt merken, Puppe«, sagte Jason plötzlich. »Wheeler ist hinter zwei Mördern
her, nicht nur hinter einem. Und der zweite bin ich. Ich habe Banning umgelegt .«
    Ich starrte ihn eine ganze
Weile stumm an, ganz einfach, weil ich es nicht glauben konnte. Aber dann
dämmerte es mir, daß der Jason Kemp, in den ich mich verliebt hatte, ein
Fremder war, und jener Jason Kemp, den ich im Wagen vorhin für einen Fremden
gehalten hatte, das war der richtige Jason!
    »Und jetzt paß gut auf, Mavis «, sagte er kalt. »Ich will dich nicht umbringen, aber
wenn du mich dazu zwingst, dann tu ich’s. Also tu genau das, was ich dich heiße .«
    Der Sportwagen war nun ganz
nah, und Jasons Lippen wurden zu einem häßlichen

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