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So stirbt kein Held

So stirbt kein Held

Titel: So stirbt kein Held Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Tasche geschmuggelt. Aber beeilen Sie
sich, Sie sollen nicht mehr dort sein, wenn Ivorsen anrückt .«
    »Sind Sie sich auch darüber
klar, was Sie von mir verlangen, Leutnant ?« sagte er
kühl. »Ich soll einen Freund hintergehen .«
    »Sie haben ja die Wahl«,
erwiderte ich ebenso kühl. »Entweder das — oder wieder hinter Gitter.«
    »Ich hätte es mir ja denken
können, daß so etwas passieren würde«, murmelte er. »Wenn Mars und Saturn in
Verbindung...«
    »Und Wheeler wird gleich zum
Sputnik !« schnauzte ich. »Los, Fenelk ,
setzen Sie sich in Bewegung !«
    Er marschierte hinaus, wobei er
immer noch vor sich hin brummelte; ich folgte ihm etwa zehn Sekunden später,
gerade noch rechtzeitig, um ihn in Bliss’ Wohnwagen verschwinden zu sehen.
    Ich ging zu meinem Healey, der
neben dem Polizeiwagen stand. Polnik sah mir
hoffnungsvoll entgegen.
    »Wie läuft’s denn so, Leutnant ?« fragte er.
    »Ich weiß nicht recht«, sagte
ich. »Drücken Sie mal kräftig die Daumen, und wenn Sie Hilferufe hören, dann
kommen Sie gerannt. Das bin dann wahrscheinlich ich .«
    »Ich verstehe schon, Leutnant .« Er grinste. »Sie machen halt gern Witze, und wenn jemand
nach Hilfe ruft, wenn Sie in der Nähe sind, dann ist es bestimmt ein weibliches
Wesen, was ?«
    »Sie hätten letzte Nacht dabei
sein müssen«, sagte ich mürrisch. »Da hätten Sie Ihre Ansichten revidiert .«
    Ich lehnte mich an den
Dienstwagen, brannte mir eine Zigarette an und blickte die Wohnwagenreihe
entlang. Fünf lange Minuten vergingen, dann kam Fenelk aus Bliss’ Wohnwagen und nahm Kurs auf mich. Etwa eine Minute später erschien Ivorsen samt seinem ergebenen Toro auf der Szene, und beide eilten zum Caravan von Mr. Bliss, in dem sie auch
verschwanden. Es war wie beim Schach — nun war ich am Zug.
    Fenelk blickte immer noch düster
drein, als er vor uns stehenblieb. Er betrachtete Polnik einen Augenblick, schüttelte sich merklich und wandte sich dann an mich.
    »Verlangen Sie sonst noch etwas
von mir, Leutnant ?« fragte er dramatisch.
    »Nein«, sagte ich. »Sie sind so
frei wie die Sterne. Wie hat Bliss denn reagiert, als er Sie erblickte ?«
    »Ich verstehe das nicht«, sagte
er traurig. »Ich verstehe es ganz und gar nicht! Man hätte doch annehmen
sollen, daß er sich freut, mich als freien Mann wiederzusehen. Aber wie er
dreinschaute, als ich ihm erzählte, was Sie mir aufgetragen haben — da wirkte
er regelrecht enttäuscht .«
    »Machen Sie sich keine
unnötigen Gedanken«, tröstete ich ihn. »Sie können ja immer noch Amber Lacy die Zukunft deuten, wenn Sie neue Kunden suchen, und
in diesem Fall brauchen Sie dazu nicht mal ihr Geburtsdatum.. «
    Seine Züge hellten sich ein
wenig auf. »Vielleicht interessiert sie sich wirklich dafür; sie wäre ein
geradezu faszinierendes Objekt .«
    »Da haben Sie ehrlich recht,
Kamerad«, meinte Polnik heiser.
    »Ich glaube, es wird Zeit, daß
ich Bliss mal besuche«, sagte ich und machte mich auf. »Sieht aus, als sei heute nachmittag bei ihm einiges los .«
    In etwa einer Minute war ich an
seinem Wohnwagen. Ich öffnete die Tür und trat ein, ohne erst anzuklopfen.
Drinnen erstarrten die drei zu einem aufschlußreichen Standbild.
    Ivorsen stand mitten im Raum, die
Beine gespreizt, die Hände tief in den Hosentaschen vergraben, eine Zigarre
fest ins Gebiß geklemmt.
    Bliss hatte sich in eine Ecke
zurückgezogen und beide Arme schützend vors Gesicht erhoben, er wimmerte ohne Unterlaß , und Blut rieselte ihm aus einer Schramme über dem
rechten Auge. Toro wirkte recht entspannt; er stand
vor Bliss und massierte sich gedankenversunken die Knöchel der rechten Hand,
als bereite er sie auf neue Taten vor.
    »Eine Finanzberatung ?« fragte ich höflich, während ich die Tür hinter mir
schloß.
    »Eine Privatangelegenheit,
Leutnant«, sagte Ivorsen betrübt. »Ich habe entdeckt,
daß ich von einem Menschen meines Vertrauens betrogen worden bin. Das ist weiß
Gott kein angenehmes Gefühl .«
    »Sie dauern mich«, erklärte ich
verständnisvoll. »Bitte, lassen Sie sich von mir nicht aufhalten .«
    »Leutnant !« rief Bliss voll Verzweiflung. »Die wollen mich umbringen! Sie müssen ihnen
Einhalt gebieten !«
    »Wie Mr. Ivorsen ja schon sagte«, meinte ich und zuckte die Schultern, »ist das eine
Privatangelegenheit. Damit habe ich nichts zu tun. Aber ich bleibe gern hier,
wenn Sie Wert darauf legen, und achte darauf, daß man Sie nicht tatsächlich ums
Leben bringt .«
    Ivorsen musterte mich

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