Social Media für Gruender und Selbststaendige
Schnittstellen nach außen. Viele der damals sehr aktiven Nutzer zählen heute zu den Vordenkern und Vorbildern unseres Landes – vom Top-Journalisten über Polit- und Unternehmensberater bis hin zu etablierten Künstlern und Freigeistern. Da wundert es wenig, dass mittlerweile fast die gesamte Bundespolitik bei Twitter anzutreffen und ansprechbar ist. Aber auch hier gibt es große Veränderungen: Das ehemals maximal nach außen geöffnete Netzwerk ist in der wirtschaftlichen Realität angekommen und muss Geld verdienen. Dazu schließt es mehr und mehr der vormals so hochgelobten Schnittstellen nach außen.
Ständige Veränderungen in der Social-Media-Welt sollte man von Anfang an bei seinen Planungen berücksichtigen. Wer keinen Spaß an Entdeckungen hat und auf Neuerungen genervt reagiert, wird sich nur schwer mit Social Media anfreunden. Jedes noch so innovative Netzwerk wird mit der Zeit erwachsen – manchmal schneller, als den Nutzern lieb ist. Denn viele von ihnen genießen vor allem die wilde Anfangsphase, in der noch alles möglich ist und neue Kommunikationsformen zur Anwendung bereitstehen.
Diese spielerische Herangehensweise ist dann sinnvoll, wenn man entweder ausreichend Zeit hat oder vom Umgang mit Social Media an sich profitieren kann. Wir, die Autoren dieses Buches, haben beispielsweise eine gute Möglichkeit gefunden, unsere Neugier, unseren Forscherdrang und auch das Zeitinvestment zu rekapitalisieren: Nicht, dass Bücherschreiben reich macht, doch immerhin haben wir uns einen gewissen Expertenstatus erarbeitet. Dieser Weg eignet sich zugegebenermaßen nur bedingt zur Nachahmung, zeigt aber gut auf, wie weit jemand kommen kann, der den ständigen Wandel nicht als Hürde, sondern als Chance begreift.
Große Träume, wenig Zeit
Die Zukunft gehört denen, die träumen, Visionen entwickeln und ihrem Antrieb folgen. Denen, die jeden Tag aufs Neue versuchen, ihrem Ziel ein wenig näher zu kommen. Leider halten die Tage aber oft viel zu viele Alltagsdinge bereit, als dass man seinen Träumen nachgehen könnte. Wenn das Geschäft angelaufen ist, stehen die Kundenprojekte so sehr im Mittelpunkt, dass man leicht vergisst, systematisch am Marketing weiterzuarbeiten, obwohl es langfristig die Kundenbasis sichert.
Womit wir wieder bei der eingangs genannten Priorisierung sind: Konzentrieren Sie sich zunächst auf das Netzwerk, von dem Sie glauben, dass es Ihnen am meisten für Ihre Ziele bringt. (Leider ist das nicht zwangsläufig das Netzwerk, welches Ihnen am meisten Spaß macht.) Identifizieren Sie also Ihr Hauptnetzwerk und sammeln Sie dort Erfahrungen. Lernen Sie das Netzwerk gut kennen und knüpfen Sie erste Kontakte. Vielleicht beteiligen Sie sich auch schon in Gruppen und Foren und schauen, wie die Leute auf Sie reagieren. Wenn Sie positive Rückmeldungen bekommen und sich spannende Neukontakte auftun, sind Sie auf dem richtigen Weg. Bläst Ihnen jedoch eine steife Brise entgegen, lohnt es sich zu überprüfen, ob Sie die richtige Ansprache gewählt haben. In jedem Netzwerk herrscht ein anderer Ton, bei Facebook können Sie beispielsweise deutlich flapsiger kommunizieren als bei Xing, Twitter-Nutzer nehmen Ihnen massenweise Abkürzungen deutlich weniger krumm als Google+-Kontakte. Das Gleiche gilt für die Inhalte: Prüfen Sie vor jedem Posting, in welchem Netzwerk Ihr Beitrag am besten aufgehoben ist. Ein gutes Gefühl für die jeweiligen Gepflogenheiten bekommen Sie, wenn Sie das Geschehen erst einmal eine Zeit lang beobachten.
Nicht dass wir uns falsch verstehen: Es geht nicht darum, Everybody’s Darling zu sein oder zu werden. Doch falls Sie mit Ihrem Online-Gebaren nur wüste Kritik ernten, dürfte das Ganze Ihrem Geschäftserfolg wenig dienlich sein. Ein wenig kontrovers aufzutreten, kann aber durchaus förderlich sein: Damit schärfen Sie Ihr Profil und wecken Aufmerksamkeit. Wer immer nur brav Ja und Amen sagt, der fällt einfach nicht auf. Wer gar nichts sagt, noch weniger. Wer dagegen charmant, bestimmt oder auch amüsant seinen Standpunkt in einer spannenden Diskussion vertritt, wird schnell erste Fans gewinnen. Die Grenzen Ihrer Branche und Ihrer Zielgruppe kennen Sie selbst am besten. Probieren Sie sich aus, analysieren Sie die Ergebnisse und entwickeln Sie Ihr Vorgehen kontinuierlich und individuell weiter – schließlich soll Ihr Online-Profil auch Ihrem Charakter entsprechen.
Ihr Alter Ego im Netz
Wer sich bei seinen Social-Media-Aktivitäten verstellt, wird damit früher oder
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