Social Media für Gruender und Selbststaendige

Zuckerberg mit Facebook startete, hätte niemand auch nur im Ansatz geahnt, wie umfassend sich die Kommunikationswelt in den kommenden zehn Jahren verändern würde. Methoden, die jahrzehntelang zum kleinen Einmaleins der Kommunikation gehörten, hatten auf einmal keine Gültigkeit mehr. Konzepte, die heute teilweise noch an den Universitäten gelehrt werden, verlieren mehr und mehr an Bedeutung.
    Das alles, weil viele Bereiche des Informationstransfers durch die rasanten Entwicklungen bei Social Media und digitaler Kommunikation schneller, direkter und vor allem authentischer geworden sind. Die Verlierer dieses Prozesses scheinen bereits festzustehen: Im Jahr 2012 haben die Ausgaben für Online-Werbung erstmals die für herkömmliche Werbung übertroffen – überwiegend auf Kosten von Verlagen.
    Verglichen mit der Entwicklung eines Menschen, befindet sich die digitale Kommunikation gerade in ihrer Pubertät. Wir haben erste Grundkenntnisse über die verschiedenen zur Verfügung stehenden Instrumente, müssen aber noch herausfinden, wie man sie optimal einsetzt und welche Regeln dabei gelten sollen – eine Herausforderung an Nutzer und Regulierer (in diesem Fall die Gesetzgeber) gleichermaßen. Wir nehmen diese Herausforderung an und stellen zehn Thesen zur Zukunft von Social Media auf:
Social Media werden zum wesentlichen Bestandteil professioneller Unternehmenskommunikation. Das betrifft nicht nur Marketing, Werbung und PR, sondern auch Vertrieb, Produktentwicklung und Support. Wer diesen kommunikativen Paradigmenwechsel nicht erkennt, verliert mittelfristig den Anschluss an den Markt.
In Zeiten des demografischen Wandels findet der Kampf um Fach- und Führungskräfte mehr und mehr im sozialen Netz statt. Arbeitgeber müssen den Wandel zur Arbeitgebermarke bewältigen.
Ständig entstehen neue Berufsbilder. In Zukunft werden auch die dazu passenden, standardisierten Ausbildungen angeboten.
Der Gesetzgeber zieht nach, das Internet wird stärker reguliert – von der weltweiten Anbieterkennzeichnung bis hin zum Umgang mit persönlichen Daten.
Das Zeitalter der Stechuhr ist vorbei. Die Grenzen zwischen privater und beruflicher Kommunikation verschwimmen mehr und mehr.
Via Smartphone sind wir immer und überall online, der klassische PC auf einem Tisch ist in Zukunft genauso eine Ausnahme wie eine statische, nicht überprüf- und kommentierbare Information.
Bilder werden zum Universalcode für die globale Kommunikation. Bildbasierte Netzwerke wie Pinterest werden von dieser Tatsache genauso beeinflusst wie die technologische Entwicklung im visuellen Bereich.
Augmented-Reality-Anwendungen (zur computergestützten Ergänzung der Realitätswahrnehmung) erweitern die Möglichkeiten der interaktiven mobilen Kommunikation.
Messaging-Systeme ersetzen E-Mails, Blogs ersetzen Newsletter.
Permanente Veränderungen und Neuentwicklungen fordern einen neugierigen und mündigen Nutzer, der bereit ist, sich dem enormen Entwicklungstempo zu stellen, und Fehler riskiert.
    Für Ihr geschäftliches Agieren bedeutet das eine erhebliche Investition von Zeit und Energie. Die Generation derer, die mit Internet und mobiler Kommunikation aufgewachsen sind und diese ganz natürlich benutzen, wird immer wichtiger für Entscheidungen, die Ihr Geschäft betreffen. Sie können sich dieser Art der Kommunikation kaum noch entziehen – es sei denn, Sie setzen auf den Gegentrend, der genau diese stark in die Privatsphäre eindringende Technologie einfach ignoriert und bestmöglich meidet. Wir prophezeien: Diese Randgruppe wird nur für wenige Unternehmen eine wirtschaftlich bedeutende Rolle spielen. Aber egal, wie es kommt, und egal, wie Sie sich entscheiden: Bleiben Sie sich selbst treu und bleiben Sie neugierig!

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    ISBN 978-3-7094-0381-5
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