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Social Netlove

Social Netlove

Titel: Social Netlove Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Strack
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Jake.«
    »Wenn das so ist, darf ich dich dann jetzt küssen?« »Was?«, fragte ich irritiert und blickte auf. Das Taxi war verschwunden – dafür schritt ein großer, athletischer Mann mit hellbraunen Haaren und einem breiten Lächeln im Gesicht auf mich zu. Er nahm sein Handy vom Ohr und ließ es in die Tasche seiner Jacke gleiten.
    Das konnte doch unmöglich …
    Starr vor Schreck stand ich da und verfolgte Jakes federnde Schritte, die seinen Körper immer näher brachten.
    Nein
. Das musste eine Fatamorgana sein!
    Und diese stand nun vor mir.
    Jakes dunkle Augen, die in der Sonne wie flüssige Zartbitterschokolade erschienen, nahmen meinen Blick gefangen und hielten ihn so lange fest, bis seine warmen Lippen auf die meinen trafen und ich die Augen schloss. Dieser Kuss war kein Vergleich zu den gutgemeinten, aber emotionslosen Küssen, die ich mit Matze getauscht hatte. Jakes Lippen fühlten sich an wie ein lange vermisstes Puzzleteil, das sich zaghaft in seinen Platz fügte und nun, da das Puzzle komplett war, brach ein elektrisierendes Feuerwerk in meinem Körper aus. Dutzende Raketen jagten durch meine Venen, erhitzten mein Blut und explodierten in meinem Bauch, bis sich in meinem Kopf alles drehte. Haltsuchend ließ ich meine Hände durch Jakes weiches Haar wandern, streifte dabei seinen Nacken und seine Wange und kam endlich zu dem Entschluss, dass er ganz und gar kein Hirngespinst war.
    »Jetzt gebe ich dich nicht mehr her«, flüsterte er und sein britischer Akzent jagte mir einen wohligen Schauer über den Rücken.
    Ich hatte ihm so viel zu sagen – doch ein schwaches, verwirrtes »Was tust du denn hier?« war alles, was ich hervorbringen konnte.
    »Dein Freund LordLoom hat mich nach Hamburg eingeladen. Er war der Meinung, wir sollten uns mal unterhalten. Und hey, außerdem hast du noch meine Lieblings-Sweatjacke!« Jake grinste verschmitzt, während ich über die Erkenntnis stolperte, dass mein bester Freund Jake hergeholt hatte …
Ach Thomas
. Das ‚es wird schon wieder‘ hatte er also nicht einfach nur so dahingesagt. Im Gegenteil, er hatte sein Versprechen wahr gemacht.
    »Zum Reden haben wir auch später noch Zeit.« Jakes Hände griffen nach meinen geröteten Wangen und er zog mich ungeduldig wieder an sich.
    Ich verlor jegliches Zeitgefühl und kann auch heute nicht sagen, wie lange dieser Kuss dauerte. Vielleicht eine Minute, vielleicht aber auch zehn oder zwanzig.
    Und in dem Moment, in dem wir voneinander abließen und uns in die Augen sahen, schien mein Herz einen Sprung bis hoch zum Himmel zu machen, so unvermittelt, dass ich den ganzen Fußweg nach Hause einen hartnäckigen Schluckauf unterdrücken musste, während ich in Jakes Arm durch Barmbek schwebte.

»Hey, ist das da vorne nicht der Hyde Park?« Isabelle lehnte sich aufgeregt gegen das Fensterglas der Riesenradkuppel und zeigte auf eine große Grünfläche, die sich schräg hinter den Houses of Parliament erstreckte.
    »Sofern du nicht Augen wie ein Luchs hast, dürfte das eher der St. James Park sein. Der Hyde Park ist noch ein ganzes Stückchen weiter hinten«, erklärte Jake lächelnd und legte zärtlich seinen Arm um mich, während er Isa und Thomas belustigt beobachtete.
    »Sie benehmen sich wie typische Touristen«, flüsterte er mir grinsend zu, als mein bester Freund aufgeregt von der gegenüberliegenden Fensterseite zu Isabelle hinüber stürzte, um ein gutes Fotomotiv von Big Ben in der Mittagssonne einzufangen.
    »Sie
sind
Touristen«, erinnerte ich Jake schmunzelnd und lehnte mich glücklich an seine Schulter. Ich lebte nun seit mehr als zwei Monaten in London. Offiziell wohnte ich in dem kleinen Zimmer des Studentenwohnheims, das man mir auf dem Campus in Hackney zur Verfügung gestellt hatte. Inoffiziell verbrachte ich jedoch nahezu jede freie Minute in Jakes Haus in Kensington, in dessen Nachbarschaft ich sogar Inspiration für meine erste schwierige Aufgabe am College gefunden hatte: Einen Männerfrack für einen besonderen Anlass zu kreieren. Es würde sich noch herausstellen, ob Walts und meine Idee, statt Knöpfen winzige Teile von Geweihen zu verwenden, bei meiner Kursleiterin gut ankommen würde, doch immerhin wurde es dem Anspruch,
besonders
zu sein, gerecht.
    Auch Fox hatte sich mit Walt angefreundet und genoss die Rundum-Betreuung in seiner neuen Heimat sichtlich. Der kleine Kerl hatte sich zum Weltenbummler gemausert und streunerte regelmäßig durch die Anlage der Kensington Park Gardens. Er sollte es

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