Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Söhne der Erde 02 - Der Rote Kerker

Söhne der Erde 02 - Der Rote Kerker

Titel: Söhne der Erde 02 - Der Rote Kerker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
Vom Netzwerk:
als die schmerzhafte Helligkeit erlosch, lag nur noch ein Klumpen geschmolzenen Metalls auf dem Boden.
    Nichts geschah.
    Alles blieb still - aber die beiden Terraner wußten, daß in der gleichen Sekunde irgendwo ein Alarmsignal ausgelöst wurde.
    *
    Die Überwachungsanlage der Alpha-Ebene war einseitig auf das Aufspüren technischer Defekte programmiert.
    In dem Augenblick, in dem der Roboter seine Funktion aufgab, schalteten sich die Video-Augen ein. Ein Summton erklang im Büro des diensthabenden Kontrolleurs, der Monitor flammte auf und zeigte den betroffenen Sektor der Alpha-Ebene. Nur einen begrenzten Sektor. Maschinen, Roboter und Transportgleiter handelten nicht auf eigene Faust, ihr Standort ließ sich jederzeit am Computer abfragen.
    Der Kontrolleur blickte auf den Monitor und begriff nichts.
    Ein zerstörter Roboter lag außerhalb seines Erfahrungsschatzes. Er brauchte Sekunden, bis ihm einfiel, daß die Roboter umprogrammiert worden waren. Man rechnete mit Zwischenfällen auf Alpha, die Zwischenfälle waren dem Vollzug zu melden, und das tat der Kontrolleur, wenn auch etwas verspätet.
    Jom Kirrand fluchte, obwohl sich zwei seiner Untergebenen im Raum aufhielten.
    Die Barbaren brachen aus. Sie versuchten es über die Alpha-Ebene. Einmal hatten sie offenbar Glück gehabt, aber es konnte nur Minuten dauern, bis sie alle von den Betäubungsstrahlen der Roboter erfaßt worden waren.
    Höchstens einzelne konnten entkommen. Der Vollzug dagegen besaß tragbare Geräte, die ein Energiefeld zum Schutz gegen die Strahlen erzeugten. Jom Kirrand tippte die Kennung des Kommando-Jets in die Wähltafel des Kommunikators.
    »Die Barbaren sind in die Alpha-Ebene eingedrungen. Lassen Sie sofort die Verfolgung aufnehmen und Schutzmaßnahmen gegen Betäubungsstrahlen treffen.«
    »Verstanden!« kam es zurück.
    Der Kommando-Jet hatte seinen Standort an der Stadtgrenze von Kadnos. Er hätte genausogut überall sonst sein können, denn er würde nicht aktiv ins Geschehen eingreifen. Genaugenommen wurden diese Jets nur eingesetzt, um mobile Büroräume zu haben.
    Der Kommandant der Flottille gab den Einsatzbefehl an die einzelnen Fahrzeuge weiter.
    »Gegner versuchen, durch die Tunnel der Alpha-Ebene zu entkommen. Sofort eindringen, Schutzmaßnahmen gegen Betäubungsstrahlen treffen!«
    Zwölf Polizeijets meldeten verstanden.
    Knapp dreißig Vollzugspolizisten hängten sich je ein handtellergroßes Metallkästchen um den Hals, das sie auf einen Knopfdruck hin gegen die Betäubungsstrahlen abschirmen würde.
    Sie rückten langsam von allen Seiten vor. Niemand hatte Eile, denn sie wollten im Gewirr der Tunnel nach Möglichkeit nur bewußtlosen Barbaren begegnen.
    Drei Männer blieben zurück. Nicht als Wachen, sondern zur Bedienung des Funkgeräts, da zwischen der Alpha-Ebene und dem Kommandojet keine direkte Kommunikation existierte.
    In seinem Büro in Kadnos war Jom Kirrand bereits mit dem Präsidenten verbunden, um ihm anzukündigen, daß in wenigen Minuten eine endgültige Erfolgsmeldung zu erwarten sei.
    *
    In der Halle der ehemaligen Versorgungszentrale atmete Erein von Tareth auf, als er das leise Klirren der Leitersprossen hörte.
    Eilig schlüpften Charru und Camelo durch die Tür des Schachts. Kein Wort fiel, als sie die Halle verließen. Ein Blick in die Runde zeigte ihnen, daß noch niemand zu sehen war. Sie überquerten den Platz und tauchten in den Schatten einer Tür, die Katalin von innen öffnete.
    Blasse, gespannte Gesichter.
    »Nun?« fragte Gerinth leise.
    »Einer der Roboter ist nur noch ein Metallklumpen«, berichtet Camelo. »Sie müßten jetzt kommen. Und sie werden uns alle in den Tunneln vermuten.«
    Minuten später kamen sie wirklich.
    Vorsichtig, Schritt für Schritt, die Lasergewehre schußbereit. Der Anblick der leeren Halle schien sie zu beruhigen. Durch den Spalt zwischen den grau-weißen Stäben, die das Fenster verdeckten, konnte Charru Mann für Mann in dem großen Raum verschwinden sehen.
    »Eine Minute«, sagte er halblaut.
    Camelo zählte Sekunden. »Jetzt!« flüsterte er und bückte sich nach dem Lasergewehr, während Charru schon in der Tür stand und Gillon von Tareth auf seinem Beobachtungsposten ein Zeichen gab.
    Wie Katzen sprangen Jarlon und Derek von dem flachen Dach und liefen in verschiedene Richtungen.
    Gillon hatte beobachten können, wie viele Vollzugspolizisten bei den Jets zurückgeblieben waren. Karstein, Kormak und die Nordmänner würden versuchen, die restlichen Gegner

Weitere Kostenlose Bücher