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Die Reise nach Gadaron (German Edition)

Die Reise nach Gadaron (German Edition)

Titel: Die Reise nach Gadaron (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Zurawczak
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    von Sascha Zurawczak
     
     
     
     
    in Erinnerung an meinen Freund Charly
     
     
     

     
     
     
     
     
     
     
    Kapitel 1
     
    Der Wind pfiff über die staubige Straße und blies Kona ins Gesicht. Doch das störte ihn nur wenig. Der Kreatur, die ihm auf den Fersen war, würde es auch nichts ausmachen. Er blickte sich um. Zwei Wege würden ihn zu seinem Ziel bringen. Der eine führte durch einige Seitenstraßen, und war der kürzere. Der andere war länger und führte durch ein altes, halb zerfallenes Backsteingebäude. Es sah aus, wie eine große Werkstatt für Metallverarbeitung. Kona entschied sich für den zweiten Weg. Zwar war er länger, aber die Wahrscheinlichkeit hier entdeckt zu werden, war geringer. Kona kletterte durch das verlassene Gebäude und wies dabei eine Geschicklichkeit auf, die man von einem Zwölfjährigen eigentlich nicht erwartete. Doch die endlose Flucht vor teuflischen Geschöpfen, die ihm schrecklichste Folter und Elend zufügen wollten, hatte ihn erfinderisch werden lassen. Kona erreichte das Dach des Gebäudes und sah nun auch das Ziel seiner Flucht, die Stadtmauer. Dort würde ihn niemand finden, da die meisten Bewohner den Schutzwall mieden. Sie hatten Angst vor dem, was dahinter lauerte. Und die Wächter hatten nur Augen für größere Geschöpfe. In einer der vielen Nischen und Ecken würde ihn niemand finden. Trotz allem war Kona sich sicher, dass seine Verfolgerin nicht lange von seinen professionellen Täuschungsmanövern und seiner meisterlichen Fluchtaktion beeindruckt sein würde. Wie eine Alptraumbestie würde sie seine Spur aufnehmen und ihn mit der Hartnäckigkeit eines Raubtieres verfolgen, bis einer von ihnen tot war. Doch kampflos würde Kona sich nicht ergeben. Er durchquerte eine weitere Reihe von verlassenen und verfallenen Gebäuden. Dann stand er endlich vor ihr. Vor der großen Mauer. Hier war nur wenig Betrieb. Der Grund war nicht allein die Angst vor der Außenwelt. Es gab hier weder Wohn-, noch öffentliche Gebäude, nur die Kasernen der Bürgerwehr. Und von denen war niemand hier. Kona war alleine.
    Nein, doch nicht ganz. Nur wenige Schritte von ihm entfernt standen zwei Gestalten, die sich in eine Ecke zwängten. Es waren Silika und Groka, Konas Freunde. Außerdem seine Mitflüchtlinge und Mitverschwörer. Die beiden waren ein ungleiches Paar, was sehr ungewöhnlich schien, für Zwillingsgeschwister. Silika war ein kleines, zierliches Mädchen. Während ihr Bruder Groka ganz genauso groß und grimmig auftrat, wie sein Name klang. Beide hatten strohblonde Haare und graublaue Augen, wie sie in dieser Stadt üblich waren. Das machte Kona schon zum Ausnahmefall, denn er hatte schwarze Haare und tatsächlich auch völlig schwarze Augen, was vielen widernatürlich vorkam. Kona allerdings gefiel es, da es ihm einen mysteriösen Charme verlieh. Nun schwor er seine Verbündeten ein: „Wir haben es bis hierher geschafft und sie hat uns nicht gesehen. Alles läuft nach Plan.“
    „Nein, tut es nicht!“, jammerte Silika . „Ich glaube, sie hat uns gesehen und ist uns, bis hier ganz in die Nähe gefolgt.“
    „Ich glaube Sili hat recht“, brummte Groka, „ich habe die verfluchte Nebelkrähe auch mindestens einmal ganz dicht hinter uns gesehen.“
    Kona schüttelte über die Angst und die Dummheit seiner Freunde nur mitleidig den Kopf. Sie waren voll und ganz von seinem besonderen , und weit blickenden Talent als Anführer abhängig.
    „Keine Sorge“, beruhigte er seine Schützlinge, „ich weiß, wie wir entkommen können. Wir machen es folgendermaßen . In der Mauer gibt es genügend Abwasserschächte, in die wir hineinpassen und wo uns niemand findet.“
    „Gibt es da Ratten?“, fürchtete sich Silika.
    „Keine Sorge“, meinte Kona und verdrehte die Augen. „Die Rohre sind so hoch gelegen, da gibt es keine Ratten, glaube ich jedenfalls. Groka geht zuerst in Richtung Mauer. Wenn so ein Riesenkerl nicht entdeckt wird, haben wir beide auf jeden Fall gute Chancen. Wenn wir alle bei der Mauer sind, rücken wir zu den Abwasserrohren vor und tauchen dort unter, bis die Luft wieder rein ist. Verstanden?“
    Seine Komplizen nickten.
    „Dann los!“
    *
    „Hab ich euch endlich!“, keifte eine triumphierende Stimme. Die drei erstarrten. Die Stimme gehörte zu Idana Idoria, ihrer Lehrerin.
    „Silika und Groka von Assinga. Ich wusste doch, dass ich euch beide auf der Straße gesehen habe. Und nicht in der Schule, wo ihr hingehört! Und Kona Brocks ist

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