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Söhne der Erde 23 - Jenseits Von Tausend Sonnen

Söhne der Erde 23 - Jenseits Von Tausend Sonnen

Titel: Söhne der Erde 23 - Jenseits Von Tausend Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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erschütterten, das Hirn marterten, die Nerven vibrieren ließen. Es war, als sprenge das Schiff eine Mauer aus Schwärze auseinander. Jäh flammte ein unerträglich greller Blitz auf den Außenschirmen. Für ein paar Sekunden hingen die Menschen geblendet und halb betäubt in den Sitzen.
    Charru wurde mit einer Wucht nach vorn geschleudert, daß die Gurte wie Messer in seine Haut schnitten.
    Durch das Dröhnen in seinem Kopf hörte er einen scharfen, metallischen Laut und einen Aufschrei. Vor seinen Augen lagen flimmernde Schleier. Aber er spürte, wie jemand gegen ihn geschleudert wurde, packte blindlings zu und bekam dichtes, struppiges Haar zu fassen.
    Die Faust, die ebenso blindlings seinen Unterarm traf, jagte ihm eine Schmerzwelle bis in die Schulter.
    Ein rauher Baß fluchte in allen Tonlagen. Karstein, der Nordmann! Undeutlich sah Charru, wie sich der blonde Hüne seinen mißhandelten Bart rieb. Noch einmal wurden die Menschen in der Kanzel geblendet, als die Beleuchtung wieder aufflammte. Das mörderische Rütteln und Vibrieren war verebbt. Die »Kadnos« glitt im freien Fall durch den Normalraum, und jenseits der Sichtkuppel schimmerten Sterne.
    Dane Farrs Gesicht sah grau aus.
    »Geschafft«, flüsterte er. »Wir haben's geschafft! Wir haben den Transit heil überstanden!«
    Charru wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    Hinter ihm rappelte sich Karstein mühsam vom Boden hoch, warf einen finsteren Blick auf die gerissenen Gurte seines Sitzes und konzentrierte sich dann auf die Sichtkuppel. Auch die anderen blickten nach draußen, soweit es ihre Position zuließ. Camelo war von dem Andrucksessel geglitten und neben Charru getreten. Der marsianische Pilot keuchte. Er hatte sich weit vorgebeugt, jetzt stieß er einen erstickten Laut aus.
    »Wo sind wir?« krächzte er. »Was für Sterne sind das?«
    »Fremde Sterne«, murmelte Camelo.
    Seine Augen leuchteten. Das dunkle, harmonische Gesicht, eben noch genauso blaß und erschrocken wie die der anderen, zeigte einen Ausdruck tiefer Faszination. Erst als er den Blick seines Blutsbruders auffing, zuckte er fast schuldbewußt zusammen. Charru schüttelte den Kopf, halb verständnislos, halb erleichtert. Für Camelo, den Sänger, besaßen die Dinge ihren eigenen Zauber. Nicht einmal die Katastrophe auf Merkur hatte diesen Zug seines Wesens ganz verschütten können, und das war gut so.
    »Fremde Sterne«, bestätigte Dane Farr. »Das heißt wahrscheinlich, daß wir uns weit außerhalb des bekannten Teils der Galaxis befinden.« Und nach einer Pause: »Außenschirme aktivieren!«
    Der Pilot gehorchte sofort.
    Nicht mehr nur, weil ihm als Gefangenem nichts anderes übrig blieb. Der Schock der Erfahrung, die er gerade gemacht hatte, steckte ihm tief in den Knochen. Es war Dane Farr gewesen, der ihm die richtigen Befehle einhämmerte, während er selbst die Kontrolle verlor.
    Nacheinander flammten die großen Außenschirme auf.
    Inzwischen hatten die Menschen in Funkstation und Computerzentrale die Gurte abgestreift und drängten sich wieder in der Kanzel. Jerome Crest schwankte leicht. Scharf sog er die Luft durch die Zähne, als er auf einen der Monitore wies.
    »Da! Was ist das?«
    Charru kniff die Augen zusammen. Der Schirm zeigte eine gleißende gelbweiße Kugel, die von einem zweiten, kleineren Körper umkreist wurde. Dane Farr zog die Unterlippe zwischen die Zähne. Seine Antwort hatte die kühle Präzision des Spezialisten.
    »Ein Hauptreihenstern vom Sol-Typ, würde ich sagen. Umkreist von einem einzelnen Planeten mit einer ausgesprochen dichten, undurchsichtigen Atmosphäre.«
    »Jedenfalls scheint die Entfernung zu seiner Sonne etwa der zwischen Terra und Sol zu entsprechen«, meinte Mark Nord nachdenklich. »Ich würde gern wissen, wie es unter dieser trüben Suppe von Wolkendecke aussieht.«
    »Und was sollte uns das nützen?« fragte der marsianische Pilot bitter.
    Charru lächelte matt. Auch er betrachtete gebannt die Kugel, die da um eine fremde Sonne kreiste.
    »Haben Sie nicht selbst behauptet, daß wir keine Chance haben, je zurückzufinden?« fragte er trocken. »Und bis ans Ende Ihrer Tage mit der »Kadnos« weiterfliegen wollen Sie sicher auch nicht, oder? Also könnte uns ein Planet mit erdähnlichen Bedingungen sogar eine ganze Menge nützen.«
    *
    In der Gästesuite des Regierungssitzes von Kadnos kauerte Lara Nord auf dem Rand der Schlafmulde.
    Neben ihr strampelte der kleine Erlend unbekümmert unter der weißen Foliendecke. Lara

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