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Sohn der Dunkelheit

Sohn der Dunkelheit

Titel: Sohn der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. Ward
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… bitte, ich muss es wissen … «
    Als sie anfing, sinnloses Zeug zu faseln, legte er die Hand auf ihren Oberarm und streichelte sie. » Beruhige dich. Tief durchatmen – hier, komm, wir machen es zusammen. Gut … so ist es gut … «
    Layla gab sich alle Mühe, seinen Anweisungen zu folgen, und konzentrierte sich ganz auf den ruhigen, gefassten Ton seiner tiefen Stimme.
    » Ich rufe Doc Jane, okay? « Als sie etwas einwenden wollte, schüttelte er bestimmt den Kopf. » Du bleibst hier. Versprich mir, nicht wegzugehen. Ich hole nur schnell mein Handy. Du bleibst hier. «
    Aus irgendeinem Grund begannen ihre Zähne zu klappern. Dabei war es gar nicht kalt.
    Eine Sekunde später war Blay zurück und kniete erneut vor ihr. Er presste sich das Handy ans Ohr und redete.
    » Okay, Jane kommt sofort « , sagte er und steckte das Handy wieder weg. » Und ich bleibe hier bei dir. «
    » Aber du weißt es, oder? Du weißt es, du kannst es riechen … «
    » Ganz ruhig … «
    » Es tut mir leid. « Sie wandte sich ab und ließ den Kopf hängen. » Ich will dich da nicht hineinziehen. Ich will nur … es tut mir leid. «
    » Ist schon gut. Mach dir keine Sorgen. Wir warten einfach auf Doc Jane. Hey, Layla, schau mich an. Schau mich an. «
    Endlich blickte sie in seine blauen Augen und war überwältigt von der Wärme, die ihr entgegenstrahlte. Erst recht, als er freundlich lächelte.
    » Ich bin froh, dass du zu mir gekommen bist « , sagte er. » Was auch passiert, wir schaffen das. «
    Als Layla in das schöne, markante Gesicht des Kriegers blickte, der ihr so großzügig Halt bot, als sie seine tiefe Güte spürte, dachte sie an Qhuinn.
    » Jetzt weiß ich, warum er dich so liebt « , entfuhr es ihr.
    Alle Farbe wich aus Blays Gesicht, bis er buchstäblich kalkweiß war. » Was … hast du gesagt …? «
    » Ich bin hier « , rief Doc Jane in dem Moment vom Kopf der Treppe aus. » Ich komme schon. «
    Die Ärztin lief auf sie zu, und Layla schloss die Augen.
    Scheiße. Was war ihr da bloß herausgerutscht.
    Xcor hatte den Tag in der Lagerhalle in der Innenstadt verbracht, jetzt trat er hinaus in die kalte, dunkle Nacht.
    Er hatte seine Waffen angelegt und hielt sein Handy in der Hand.
    Irgendwann im Laufe der langen Tagesstunden war ihm wieder eingefallen, dass er seine Soldaten angewiesen hatte, ihr Lager zu verlegen. Das erklärte, warum keiner von ihnen vor Sonnenaufgang erschienen war.
    Ihre neue Bleibe lag außerhalb der Innenstadt. Und genau betrachtet war es ein Fehler seinerseits gewesen, ihr Hauptquartier in diesem Teil der Stadt zu etablieren, selbst wenn die Halle verlassen schien: Das Risiko, entdeckt zu werden, oder anderer Komplikationen, war zu groß.
    Wie sie letzte Nacht erfahren mussten, als der Schatten in der Lagerhalle gewesen war.
    Xcor schloss kurz die Augen. Es war schon merkwürdig, wie ein Ereignis das nächste auslösen konnte. Wäre dieser Schatten nicht aufgekreuzt, wäre er vermutlich niemals imstande gewesen, seine Auserwählte zu orten. Und wäre er ihr nicht zur Klinik gefolgt, hätte er nie erfahren, dass sie ein Kind erwartete … oder hätte den Sitz der Bruderschaft entdeckt.
    Er dematerialisierte sich in die kalte Nachtluft und nahm auf dem Dach des höchsten Wolkenkratzers der Stadt Gestalt an. Hier oben wehte der Wind unbarmherzig und fuhr in Stößen in seinen knöchellangen Mantel, der flatterte und nur noch vom Halfter seiner Sense an seinem Rücken gehalten wurde. Xcors Haar, das immer länger geworden war, wehte ihm ins Gesicht, sodass er kaum noch erkennen konnte, wie die Stadt sich vor seinen Füßen ausbreitete.
    Er wandte sich in Richtung des Königsbergs, der großen Erhebung am fernen Horizont.
    » Wir dachten, du wärst tot. «
    Xcor wirbelte herum, und der Wind blies ihm das Haar aus dem Gesicht.
    Throe und die anderen standen in einem Halbkreis um ihn herum.
    » Aber ich lebe. « Obwohl es sich keineswegs so anfühlte. » Wie ist die neue Unterkunft? «
    » Wo warst du? « , fragte Throe in scharfem Ton.
    » Andernorts. « Er blinzelte und erinnerte sich, wie er die merkwürdige, neblige Gegend abgesucht hatte, immer um den Fuß des Berges herum. » Die neue Unterkunft – wie macht sie sich? «
    » Ganz gut « , murmelte Throe. » Kann ich dich kurz sprechen? «
    Xcor wölbte eine Braue. » Es scheint dir ein echtes Anliegen zu sein. «
    Die beiden traten ein paar Schritte zur Seite und ließen die anderen stehen – und zufällig stand Xcor mit Blick auf das Heim

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