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Sohn der Dunkelheit

Sohn der Dunkelheit

Titel: Sohn der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. Ward
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aussetzen und müssen sich in regelmäßigen Abständen aus der Vene ernähren. Entgegen einer weit verbreiteten Annahme können Vampire Menschen nicht durch einen Biss oder eine Blutübertragung » verwandeln « ; in seltenen Fällen aber können sich die beiden Spezies zusammen fortpflanzen. Vampire können sich nach Belieben dematerialisieren, dazu müssen sie aber ganz ruhig werden und sich konzentrieren; außerdem dürfen sie nichts Schweres bei sich tragen. Sie können Menschen ihre Erinnerung nehmen, allerdings nur, solange diese Erinnerungen im Kurzzeitgedächtnis abgespeichert sind. Manche Vampire können auch Gedanken lesen. Die Lebenserwartung liegt bei über eintausend Jahren, in manchen Fällen auch höher.
    Vergeltung – Akt tödlicher Rache, typischerweise ausgeführt von einem Mann im Dienste seiner Liebe.
    Wanderer – Ein Verstorbener, der aus dem Schleier zu den Lebenden zurückgekehrt ist. Wanderern wird großer Respekt entgegengebracht und sie werden für das, was sie durchmachen mussten, verehrt.
    Whard – Entspricht einem Patenonkel oder einer Patentante.
    Zwiestreit – Konflikt zwischen zwei männlichen Vampiren, die Rivalen um die Gunst einer Vampirin sind.

1
    Von Schlafen konnte keine Rede sein.
    Layla hatte niemandem etwas vorgemacht, sie hatte Qhuinn aus dem Zimmer geschickt, um nicht vor ihm stark sein zu müssen. Seit sie mit Gewissheit erfahren hatte, dass sie ihr Kind verlor, war sie nicht mehr allein gewesen und hatte sich beherrschen müssen. Sie wollte endlich für sich sein. Doch merkwürdigerweise blieb der hysterische Zusammenbruch aus. Kein Weinkrampf. Kein Fluchen.
    Sie lag einfach nur auf der Seite, Arme und Beine angewinkelt, und horchte in sich hinein. Wie unter Zwang überwachte sie jedes Ziehen und jeden Krampf in ihrem Unterleib. Es war zum Verrücktwerden, doch sie hatte keine Gewalt darüber. Ein Teil von ihr schien überzeugt, dass sie den Vorgang beeinflussen konnte, wenn sie nur wusste, in welchem Stadium sie sich befand.
    Völliger Quatsch. Wie Qhuinn sagen würde.
    Sie sah ihn noch vor sich, wie er Havers in der Klinik am Kragen gepackt und ihm den Dolch an den Hals gehalten hatte, eine Szene wie aus einem Buch in der Bibliothek des Heiligtums – eine dramatische Episode aus dem Leben eines anderen.
    Doch sie hatte das alles vom Untersuchungsbett aus gesehen und nicht in einem Buch davon gelesen …
    Es klopfte an der Tür, leise, weshalb Layla eine weibliche Person vermutete.
    Sie schloss die Augen. Sosehr sie jede freundliche Zuwendung zu schätzen wusste, wäre sie doch lieber ungestört geblieben. Der Kurzbesuch der Königin war anstrengend gewesen, obgleich sie sich darüber gefreut hatte.
    » Ja? « Ihre Stimme war so schwach, dass sie sich räuspern musste. » Ja? «
    Die Tür ging auf. Erst erkannte Layla nicht, wessen Schatten da den Rahmen füllte. Groß. Kräftig. Doch kein männlicher Vampir …
    » Payne? « , fragte sie überrascht.
    » Darf ich reinkommen? «
    » Aber natürlich. «
    Layla wollte sich aufsetzen, doch die Kriegerin bedeutete ihr, liegen zu bleiben, und schloss die Tür hinter sich. » Nein, nein, bitte … keine Umstände. «
    Die einzige Lichtquelle war die Lampe neben der Kommode, und in ihrem sanften Schein wirkte Vishous’ Schwester nahezu bedrohlich, mit ihren diamantfarbenen Augen, die aus dem markanten Gesicht zu funkeln schienen.
    » Sag mir, wie geht es dir? « , erkundigte Payne sich sanft.
    » Sehr gut, danke. Und dir? «
    Payne kam auf sie zu. » Das mit deinem … Zustand … tut mir so leid. «
    Wie sehr wünschte Layla, Phury und die anderen hätten niemandem davon erzählt. Doch ihr Aufbruch aus dem Haus hatte ziemlichen Wirbel verursacht und sicher zu besorgten Nachfragen geführt. Dennoch hätte sie die Sache lieber für sich behalten und auf gut gemeinte Besuche verzichtet.
    » Danke für dein Mitgefühl « , flüsterte sie.
    » Darf ich mich setzen? «
    » Selbstverständlich. «
    Sie erwartete, dass Payne auf einem der Stühle Platz nehmen würde, die im Zimmer herumstanden. Doch sie trat ans Bett und setzte sich zu Layla.
    Um wenigstens den Anschein einer Gastgeberin zu wahren, wollte Layla sich nach oben schieben, wurde jedoch jäh von einer Serie von Krämpfen erfasst.
    Payne fluchte betroffen, während Layla sich wieder hinlegen musste. Mit rauer Stimme sagte sie: » Vergib mir, aber ich kann im Moment keinen Besuch empfangen – auch wenn es gut gemeint ist. Danke für dein Mitgefühl … «
    » Ist dir

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