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Sokrats für Manager

Sokrats für Manager

Titel: Sokrats für Manager Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Drosdek
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ab, politische Macht zu erlangen. »Also auch vielen zuhauf kann man Wohlgefallen erregen, ohne auf das Beste bedacht zu sein«, kritisierte Sokrates die Redekunst, bei der es den Sophisten nicht um die Wahrheit und den Nutzen für alle ging, sondern nur darum, die eigenen Interessen durch den Anschein von Interesse am Gemeinwohl durchzusetzen. Sokrates aber glaubte nicht, dass Menschen ohne echte Authentizität auf Dauer erfolgreich und glücklich werden könnten. »Sei, was du scheinen willst!« war schon im alten Athen sein Rat an diejenigen, die nachhal-tigen und echten Erfolg haben wollten. Sei, was du scheinen willst. Sokrates glaubte an die Verpflichtung eines jeden Menschen, das Gute als Lebensaufgabe anzustreben. Er selbst war ein guter Soldat, der sich durch hohe Tapferkeit auszeichnete, er war ein guter Bürger, indem er dem Staatswesen, dem er sich verbunden fühlte, bis zum Ende die Treue hielt, und indem er auch dann, als er sich mit großer Gegnerschaft konfrontiert sah, nicht von seinem Bemühen abließ, seine Mitbürger zur Selbsterkenntnis, zum Eingeständnis ihrer Wissenslücken und zur Tugend zu führen. Und er war ein guter Philosoph, indem er seine Überzeugungen kontinuierlich überprüfte und das, was er danach für richtig hielt, auch lebte. Für Sokrates heiligte der Zweck nicht die Mittel. Ein geglücktes Leben hängt seiner Überzeugung nach nicht von äußeren Erfolgen allein ab, sondern auch von dem Charakter, den der Mensch dabei entwickelt: »Denn wer rechtschaffen und gut ist, der, behaupte ich, ist glückselig, sei es Mann oder Frau, wer aber ungerecht und böse, ist elend«. Wir lernen also von Sokrates, unsere Werte immer zuerst dahingehend zu überprüfen, ob sie auch letztendlich zu etwas Gutem führen – und zwar nicht nur zu etwas Gutem für uns selbst, sondern in erster Linie zu etwas Gutem für alle Beteiligten, also für Mitarbeiter, Investoren und Gesellschaft. Mit seiner kompromisslosen Selbstanalyse, seiner Offenheit für das eigene Nichtwissen und seinem Streben, seinem eigenen Potenzial und seiner eigenen Verantwortung gerecht zu werden, kann Sokrates uns als Vorbild dienen. In einer Wissensökonomie, in der die Mitarbeiter zur entscheidenden Unternehmensressource geworden sind, kann er uns dabei helfen, andere mit mehr Glaubwürdigkeit zu führen, indem wir sie unser echtes Interesse an ihnen spüren lassen und uns um gutes Management zum Wohle aller bemühen, nicht um Selbstdarstellung und das Verfolgen banaler Eigeninteressen. Folgen wir also Sokrates’ Philosophie und handeln getreu dem Motto: Man muss nicht das Leben am höchsten achten, sondern das Gutleben.

    Gesammelte Weisheiten
    Hier finden Sie noch einmal alle im Buch verwendeten Weisheiten des Sokrates im Überblick.

Halte solange an deinen Überzeugungen fest, bis dich jemand eines Besseren belehrt.
Ich weiß, dass ich nichts weiß.
Wer sich seines Nichtwissens bewusst ist, ist weiser als jener, der glaubt, alles zu wissen.
Denn das bin ich mir doch bewusst, dass ich weder viel noch wenig weise bin.
Klug ist, wer weiß, was er nicht weiß.
Lasse Zweifel niemals unbeachtet.
Nur der ist weise, der weiß, dass er es nicht weiß.
Es ist keine Schande nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
Behandle deinen Dialogpartner mit Respekt.
Belehre Deinen Gesprächspartner, demütige ihn aber nicht.
Es ist nicht wichtig, wer etwas sagt, sondern was er sagt.
Sei stets offen für Gegenargumente.
Erkenne dich selbst!
Das ungeprüfte Leben ist nicht lebenswert.
Ruhe dich nicht auf deinen Talenten aus.
Sei offen für Neues und stets bereit, von anderen zu lernen.
Bleibe bescheiden und hilf auch anderen dabei, bessere Menschen zu werden.
Gerade weil wir alle glücklich leben wollen, sollten wir nach Weisheit streben.
Alles Gute hat seinen Sinn.
Tue Gutes um seiner selbst willen, nicht wegen der Vorteile, die es mit sich bringt.
Gut ist nur das, was dich zu einem guten Menschen macht.
Sei, was du scheinen willst.
Man muss nicht das Leben am höchsten achten, sondern das Gutleben.

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