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Solange du atmest

Solange du atmest

Titel: Solange du atmest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dana Kilborne
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GPS-Empfänger, womöglich noch alles darin befand. Dann hatte sie es geschafft.
    Ohne sich das Gerät genauer anzusehen, lief sie zum Wagen zurück und ließ den Motor an. Sie hatte später noch genug Zeit, sich um alles andere zu kümmern. Jetzt musste sie erst einmal weg, ehe Fletcher Verdacht schöpfte. Mit quietschenden Reifen jagte sie davon. Aus dem Rückspiegel sah sie noch, wie Fletcher hinaus auf die Straße lief und ihr noch ein paar Meter hinterherlief, wobei er wild gestikulierte.
    Dann erreichte sie die nächste Straßenecke, bog ab und gab Vollgas.
    Obwohl sie noch nie am Steuer eines Sportwagens gesessen hatte, kam sie mit Fletchers schnittigem silbernem Mustang gut zurecht.
    Als sie vier Blocks Abstand zwischen das Internetcafé und sich gebracht hatte, lenkte sie den Wagen in eine düstere Einfahrt, sodass sie von der Straße aus nicht gesehen werden konnte. Dann schaltete sie die Innenbeleuchtung ein.
    Der GPS-Empfänger war im Grunde nichts anderes als ein Display von der Größe eines Handys. Ein grüner Punkt symbolisierte den Ort, an dem sich der dazugehörige Sender befand. Die vier Himmelsrichtungen waren eingezeichnet, außerdem eine Digitalanzeige, auf der die Entfernung zwischen Empfänger und Sender in Luftlinie zu sehen war.
    Miley atmete tief durch. Sie hatte Angst vor dem, was sie erwartete, wenn sie ihr Ziel erreichte. Aber vor allem machte sie sich Sorgen um Juna. Wenn ihrer Freundin irgendetwas zustieß, würde sie sich das niemals verzeihen.
    Juna war schließlich allein durch ihre Schuld in diese verdammte Sache hineingeraten! Denn wenn Miley nicht auf Craig hereingefallen wäre, hätte ihre Freundin mit all dem überhaupt nichts zu tun.
    Miley steckte den GPS-Empfänger in die Handyhalterung über dem Radio und nickte. Ja, das war gut. So konnte sie, während sie fuhr, erkennen, ob sie sich auf dem richtigen Weg befand.
    Kurz überlegte sie, ob sie nicht doch besser zur Polizei gehen sollte. Was konnte sie allein schon gegen den Entführer ausrichten? Doch sie entschied sich dagegen. Das Risiko, dass die Stimme davon erfuhr, war ihr einfach zu groß.
    Bisher hatte sie ja auch alles herausgefunden.
    Seufzend ließ den Motor wieder an und fuhr los. Wider Erwarten fiel es ihr nicht besonders schwer, sich nach der Anzeige des GPS-Empfängers zu orientieren. Bald hatte sie Tampa halb durchquert und erreichte eine Gegend, in der sie sich ziemlich gut auskannte. Hier hatte sie früher einmal mit ihrer Mutter und ihrem Stiefvater gelebt, bevor … Nein, darüber wollte sie jetzt nicht nachdenken.
    Doch dann, keine zehn Minuten später, holte die Vergangenheit sie schließlich doch ein. Stirnrunzelnd stellte Miley den Wagen am Straßenrand ab. Ungläubig blickte sie zu der hohen Mauer hinüber, die auf der gegenüberliegenden Seite emporragte.
    Das Blinken auf dem Display des GPS-Empfängers wurde stärker. Das bedeutete, dass sich das Objekt, das sie finden sollte, auf der anderen Seite dieser Mauer befinden musste. Aber was hatte das zu bedeuten?
    Miley schluckte heftig. Doch der Kloß, der sich in ihrer Kehle gebildet hatte, wollte einfach nicht weichen. Sie wusste genau, wo sie sich befand. Bis vor knapp einem halben Jahr war sie fast jeden Nachmittag hergekommen, um den Menschen zu besuchen, der ihr auf der ganzen Welt am meisten bedeutet hatte: ihre Mutter.
    Oder besser gesagt – ihr Grab.
    Denn Miley stand direkt vor dem Eingangstor des Friedhofs, auf dem ihre Mutter begraben lag. Und so langsam fragte sie sich, ob diese schreckliche Geschichte am Ende vielleicht doch mehr mit ihr persönlich zu tun hatte, als sie die ganze Zeit über angenommen hatte.
    Sie holte die kleine Taschenlampe hervor, die sie schon beim Einbruch ins Betty’s benutzt hatte, nahm den GPS-Empfänger aus der Handyhalterung und stieg aus dem Wagen. Als sie kurz darauf das Friedhofstor erreichte, steckte sie den Empfänger in ihre Hosentasche. Das Tor war verschlossen.
    Kurz zögerte sie: Sollte sie wirklich mitten in der Nacht allein auf den Friedhof – dorthin, wo vermutlich gerade der Entführer ihres Verlobten auf sie wartete? War es nicht doch vernünftiger, die Polizei um Hilfe zu bitten? Doch dann dachte sie an Juna, legte die Hände um die schmiedeeisernen Gitterstäbe und kletterte über das Tor.
    Noch einmal warf sie einen kurzen Blick zurück. Dann drehte sie sich um,

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