Soldatenehre

Titel: Soldatenehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Moscoe

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hatte es sich nicht nur eingebildet: Jetzt hatten es beide Mechs auf sie abgesehen. Sie löste sich aus der Deckung, holte das Letzte aus Pirats Motor heraus und galoppierte auf einen Felsen zu. Ein kurzer Blick: Ihre Infanteristen waren weit voraus. Seit sie keine Zielscheiben mehr boten, rannten sie noch mal so schnell. McCallesters und Bradys Mechs waren ihren Leuten weit voraus, aber alle waren sie außer Reichweite der beiden BattleMechs, die Grace wie Hirtenhunde vor sich hertrieben.
    Nun, zumindest stand Falkirk nicht in Flammen. So viel hatte sie immerhin erreicht. Wenn es jetzt
    nur noch gelang, diese Begegnung zu überleben.
    Auf halbem Wege zu einer weiteren Gebirgsfalte bemerkte Grace aus dem Augenwinkel ein Gleißen. Der größere Mech hing in der Luft und senkte sich jetzt auf ihrer Seite von MacGilly's Gulch zur Landung herab. Der andere Mech rannte auf sie zu und halbierte in kürzester Zeit die Distanz, die Grace zwischen ihnen aufgebaut hatte. Sie blieb stehen, visierte den landenden Mech mit der Revolverkanone an und feuerte. Ein paar der Kugeln schlugen Funken, als sie abprallten. Davon abgesehen hatten sie aber nicht den geringsten Effekt.
    Der heranrennende BattleMech feuerte Raketen auf sie ab.
    Grace schlug Pirats Gashebel bis zum Anschlag vor, doch er hatte noch keine zwei Schritte getan, als die Raketen ringsum einschlugen. Mindestens zwei trafen Pirat, und Graces Kopf schlug gegen die Seitenwand der Kanzel. Ein grauer Schleier senkte sich über ihre Augen, und das Klingeln in ihren Ohren wetteiferte mit dem Kreischen des Gyroskops, das sich abmühte, den BergbauMech aufrecht zu halten. Sie versuchte einen Schritt zu gehen. Kein Glück. Eine der von Mick aufgeschweißten Panzerplatten hatte sich gelöst und klemmte zwischen Pirats Rumpf und dem Boden. Grace schaltete den Bohrer ein und stieß ihn auf die herabhängende Metallplatte, während sie mit dem Mech zeitgleich nach links stolperte.
    Fels zischte, als eine Laserbahn einschlug, wo sie eben noch gestanden hatte.
    Unter ihr verschwand der hässliche Mech im Qualm einer weiteren Raketensalve. Grace drehte den Mech auf der Stelle, weil sie noch immer an der Panzerplatte arbeitete, dann stolperte Pirat zurück, als ihn zwei weitere Raketen trafen. Eine zerplatzte an der beschädigten Platte, die andere zerschmetterte ihren Bohrer. Aber wenigstens riss sie die eingeklemmte Panzerplatte dabei los.
    Ein Flammenbogen schoss hoch über Graces Kopf. Dan war umgedreht und griff den größeren Mech an. Das Feuer fiel zu kurz und verbrannte nur Heidekraut. Einen Moment später fauchten die Flammen den Hang hinab auf den kleineren, hässlichen BattleMech zu.
    Zumindest verbarg der Rauch Grace, als sie Pirat in die Deckung eines Felsvorsprungs schleppte. Die Hälfte seiner Instrumente war tot. Zwei Zylinder hatten den Dienst aufgegeben, und die Motoranzeigen zeichneten ein furchtbares Bild. Ihre Revolverkanone hatte nicht viel gebracht, und jetzt lahmte Pirat auch noch. »Dan, zieh ab«, rief Grace über Funk. »Ich geb dir Deckung.«
    »Gracie, ich kann dich doch nicht einfach im Stich lassen.«
    »Wenn du hier bleibst, erbeuten sie zwei Mechs. Hau ab, dann bekommen sie vielleicht nur einen. Ich geb dir Deckung, dann steig ich aus und nehme die Beine in die Hand. Sie sind hinter der Maschine her. Sie werden ihre Zeit nicht mit mir verschwenden.«
    »Wann willst du aussteigen, wenn du uns Deckung gibst?«
    »Bald, wenn du dich endlich in Bewegung setzt!«
    »Na schön, Grace, ich rücke ab. Aber es behagt mir gar nicht.« Dan feuerte noch zwei Feuerbahnen ab, eine auf jeden BattleMech, dann verschwand er in einem flachen Graben. Allerdings tauchte er kurz darauf schon wieder auf, als sein AgroMech von einer Deckung zur nächsten sprintete.
    Grace hielt Pirat aufrecht, doch ein Bein knirschte bei jeder Bewegung. Sie schob sich um den Felsvorsprung, sodass er zwischen ihr und dem größeren Mech blieb. Es war der andere, den sie erledigen wollte.
    Als sie um den Felsen lugte, fand sie den kleinen Mech genau dort, wo er zuletzt gewesen war. Er griff nicht an! Er stand im Gelände und schien die Berge hinter ihr abzusuchen. Sie bearbeitete die Pedale und versuchte, Pirat zu drehen, doch der Kreiselstabilisator kreischte auf und nichts geschah. Sie wollte diesen Mech. Sie hebelte den Steuerknüppel, bis sie ihn genau im Visier hatte, dann wartete sie.
    »Sehen Sie sie, Flaggführer?«
    »Roger, Webrunner, ich sehe sie«, bestätigte L. J.
    Zwölf Mechs