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Someone like you - Dessen, S: Someone like you

Someone like you - Dessen, S: Someone like you

Titel: Someone like you - Dessen, S: Someone like you Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Dessen
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Turnier oder hüpfte bei mittelalterlichen Tänzen durch die Gegend oder was auch immer Vlad und sie machten, wenn sie an den Wochenenden ihrem abenteuerlichen Hobby nachgingen. Das Telefon klingelte endlos, bis schließlich doch nur der Anrufbeantworter ansprang. Ich legte auf. Und dann ließ ich mich einfach von meinem Instinkt leiten. Ich rief meine Mutter an.
    »Halley?«, rief sie, bevor ich überhaupt richtig Hallo gesagt hatte. »Wo
steckst
du? Gerade habe ich mit Noahs Mutter telefoniert. Noah wurde völlig betrunken auf dem Parkplatz bei der Schule gefunden. Norman musste hinfahren und ihn im Büro des Direktors abholen. Ella Vaughn war vollkommen hysterisch, und was mit dir ist, wusste keiner . . .«
    Ich versuchte dazwischenzufunken: »Mom!«
    ». . . dabei habe ich mich darauf verlassen, dass du keinen Alkohol trinkst. Und was ist überhaupt in Noah gefahren? Er hatte doch noch nie Ärger deswegen, aber John hat offenbar vor Wut getobt und   –«
    Endlich gelang es mir, sie zu unterbrechen, indem ich einfach lauter redete als sie. »Mom, das Baby kommt.«
    »Das Baby?« Plötzlich war es am anderen Ende der Leitung still. »Wie? Jetzt, in diesem Moment?«
    »Ja.« Neben mir standen die Pfadfinder am Süßigkeiten automaten , hauten unzufrieden dagegen und murmelten |335| was von Beschiss. Ein paar Meter weiter hockte Cameron mit geschlossenen Augen wie ein Häufchen Elend auf einem Plastikstuhl. »Ich bin im Krankenhaus, gerade haben sie Scarlett weggebracht, ich habe jetzt keine Zeit zu erklä ren , was mit Noah los war, okay? Ich kann Marion nicht erreichen. Sagst du ihr bitte, wo wir sind, wenn sie nach Hause kommt? Und sag ihr auch, sie soll sich beeilen.«
    »Wie geht es Scarlett?«
    »Sie hat Angst.« Und jetzt war sie allein, irgendwo, wo auch immer man sie hingeschafft hatte; dabei hatte ich ihr versprochen sie nicht allein zu lassen, egal was geschah. »Mom, ich muss zu ihr. Ich rufe später noch mal an.«
    »Tue das, Schatz. Halt uns auf dem Laufenden.«
    »Mach ich.« Ich legte auf und stürmte zur Aufnahme zurück. Mein Kleid, das noch von einer einzigen, einsamen Haarklammer zusammengehalten wurde, schleifte über den Boden. Als ich am Haupteingang vorbeikam, sah ich Macon und Elizabeth, die draußen im Wagen saßen. Sie redeten, vielmehr Macon sagte etwas, das ich natürlich nicht hören konnte. Ich nahm nur wahr, dass sich seine Lippen bewegten und er eine verärgerte Geste Richtung Elizabeth machte, die aus dem Fenster starrte. Ihr Arm hing nach draußen, eine glimmende Zigarette klemmte lose zwischen ihren Fingern. Doch obwohl sie in meine Richtung blickte, sah sie mich nicht.
    Ich ging zur Aufnahme. Erzählte denen, ich sei Scarletts Schwester, die mit ihr zusammen die Atemtechnik nach Lamaze geübt habe. Daraufhin führte mich jemand durch die Doppeltür, vorbei an Vorhängen und Notaufnahmebetten zu Scarlett, die in einem kleinen Raum auf einer Liege lag. Wehenschreiber und Monitor waren bereits angeschlossen und piepten leise vor sich hin.
    |336| »Wo zum Teufel
warst
du?«, kreischte sie, als ich durch die Tür trat. Ihr Ballkleid lag achtlos hingeworfen über einem Stuhl in der Ecke; sie trug ein grünes Krankenhaushemd und hielt einen Plastikbecher mit Eisstückchen in der Hand. »Ich drehe hier
voll
am Rad, Halley, während du dich einfach in Luft auflöst.«
    »Ich habe mich nicht in Luft aufgelöst«, antwortete ich beschwichtigend, »sondern versucht Marion zu erreichen und den ganzen Formalkram erledigt. Jetzt bin ich ja da.«
    »Schön«, sagte sie, »denn ich brauche wirklich bald   –« Abrupt hörte sie auf zu reden, richtete sich auf und hielt sich den Bauch. Sie fing an zu stöhnen, erst tief und leise, doch dann wurde ihre Stimme immer lauter, immer höher, bis sie am Ende schrie. Ich starrte sie nur stumm an, erkannte nicht einmal mehr ihr Gesicht wieder und begriff schlagartig: Ich hatte mich da auf etwas eingelassen, was mir komplett und hoffnungslos über den Kopf wuchs.
    Hinter mir öffnete sich die Tür, eine Ärztin kam fröh lich und entspannt herein und ließ sich alle Zeit der Welt, um zu Scarlett an die Liege zu gehen. Scarlett schnaufte, keuchte, stöhnte und tastete panisch nach meiner Hand, die sie – kaum hatte sie sie gepackt – so fest umklammerte, dass ich das Gefühl hatte, meine Knochen würden zermalmt.
    Die Ärztin angelte sich das Krankenblatt, das am Fußende des Bettes hing, und meinte eher beiläufig: »Sieht so aus, als würde dein Baby

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