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Someone like you - Dessen, S: Someone like you

Someone like you - Dessen, S: Someone like you

Titel: Someone like you - Dessen, S: Someone like you Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Dessen
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langsames Stück. Dann fiel die Tür hinter Melissa wieder ins Schloss, die Musik wurde abgeschnitten.
    |326| Elizabeth beugte sich dichter zum Spiegel und zog ihren Lidstrich nach. Ich stand neben ihr und sah zu. Aus der Nähe bemerkte ich, wie müde und abgespannt sie wirkte. Ihre Augen waren gerötet, ihr Lippenstift im Vergleich zu ihrem Teint zu dunkel, so dass ihr Mund einer klaffenden Wunde glich.
    Ich warf einen letzten Blick auf mich selbst, kam zu dem Schluss, dass ich unter den gegebenen Umständen nicht mehr viel tun konnte, um mein Aussehen zu verbessern, und wollte den Raum verlassen. Es gab nichts mehr, was ich Elizabeth Gunderson hätte sagen können, müssen, wollen. Doch als ich nach der Türklinke griff, hörte ich plötzlich ihre Stimme.
    »Halley?«
    Ich wandte mich zu ihr um. »Was ist?«
    Sie trat einen Schritt zurück, weg vom Spiegel, und arrangierte ihr Haar auf ihren Schultern. »Und?«, begann sie schließlich. Dabei blickte sie allerdings nicht mich, sondern das Abendtäschchen in ihrer Hand an. »Wie ist der Abend für dich bisher? Läuft alles okay?«
    Trotz allem musste ich lächeln. »Nein. Und bei dir?«
    Sie holte tief Luft und fuhr sich mit dem Finger über die Lippen, um ihren Lippenstift gleichmäßig zu verteilen. »Nein, bei mir auch nicht.«
    Ich nickte, doch da ich nicht wusste, was ich sonst noch sagen sollte, griff ich wieder nach der Klinke. »Also, bis später dann.«
    Ich war schon halb draußen und konnte sie wegen der Musik, die mich lautstark umfing, kaum verstehen, als sie sagte: »Er liebt dich immer noch, das ist dir klar, oder? Er behauptet das Gegenteil, aber es stimmt nicht. Er liebt dich.«
    |327| Ich blieb stehen, drehte mich erneut um. »Macon?«
    »Er gibt es nicht zu«, antwortete sie scheinbar gelassen. Doch ihre Stimme verriet sie – klang irgendwie zittrig. Ich dachte daran, wie ich sie beneidet hatte, in jener Nacht bei Ronnie, als sie sich lässig auf dem Bett gerekelt und ihre Zehen begutachtet hatte. Jetzt, in diesem Moment, beneidete ich sie nicht. »Er sagt, er würde nicht einmal mehr an dich denken, aber ich spüre es. Vor allem heute. Als er dich gesehen hat. Ich habe es deutlich gemerkt.«
    »Aber es ist vollkommen bedeutungslos«, sagte ich. Und schlagartig wurde mir klar, wie Recht ich damit hatte. Es war bloß ein flüchtiges Gefühl, ein Rausch. Rauschen in meinen Ohren. Keine Liebe.
    »Liebst du ihn noch?« Ihre Stimme hallte von den Kacheln wider, ein merkwürdiges Geräusch, erst lauter als sie selbst, dann leise.
    »Nein«, antwortete ich ruhig. Für einen kurzen Moment sah ich mich noch einmal im Spiegel, mit meiner zerrupften Nicht-Frisur, meinem zerrissenen Kleid. Man konnte sogar die Narbe an meinem rechten Auge erkennen, weil das Make-up verschmiert war. Trotzdem, es ging mir gut. Irgendwie schon, ja. »Nein«, wiederholte ich.
    Elizabeth Gunderson wandte sich zu mir um. Ihre Haare flogen elegant, perfekt, schwungvoll um ihren Kopf und ihre Schultern, wie Millionen Male zuvor, wenn sie sich bei Millionen Footballspielen wie eine Luftkünstlerin von Millionen menschlicher Pyramiden gestürzt hatte. Sie öff nete den Mund, um noch etwas zu sagen, doch ich bekam es nie zu hören. Denn in der Sekunde wurde krachend die Tür aufgestoßen. Ginny Tabor stürmte wie ein Wirbelwind aus pinkfarbenem Satin herein. Doch noch
vor
Ginny kam ihre Stimme.
    |328| »Halley!« Abrupt blieb sie stehen und wedelte hektisch mit einer Hand über der Brust, während sie nach Luft rang. »Du musst sofort kommen!«
    »Warum?«
    »Scarlett«, keuchte sie. Weil sie immer noch völlig außer Atem war, hielt sie einen Finger hoch, wie um mir zu sagen: Moment. Noch einmal holte sie tief Luft, dann: »Scarlett kriegt ihr Kind. In diesem Moment.«
    »Was?« Ich wirbelte herum. »Ernsthaft?«
    »Ich schwöre es. Sie und Cameron ließen sich gerade fotografieren, Brett und ich wären als Nächste drangekommen, der Blitz ging los, sie guckte auf einmal so seltsam und päng!, fing es plötzlich an und   –«
    »Aus dem Weg.« Ich drängte mich an ihr vorbei, raste in die Cafeteria, um die Tanzfläche herum, lief Slalom um Leute, die Bowle tranken, vorbei an der Band bis zu einer kleinen Menschenmenge, die sich um die kleine echte Zugbrücke aus Holz versammelt hatte, auf der sich die Ballgäste paarweise fotografieren lassen konnten. Ich hör te lautes, alarmiertes Gemurmel, sah einen sehr hektischen, sehr erschrockenen Fotografen mit Riesenkamera. Und

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