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Somers, Jeff - Avery Cates 02 - Die digitale Seuche

Somers, Jeff - Avery Cates 02 - Die digitale Seuche

Titel: Somers, Jeff - Avery Cates 02 - Die digitale Seuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Somers
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und jetzt sitze ich hier im Dunkeln, und jedes Mal, wenn ein weiterer Schuss fällt, zucke ich zusammen und möchte am liebsten laut schreien.
    Freitag, 16:30: Okay, jetzt schlafe ich immer wieder plötzlich ein. Vielleicht werde ich auch ohnmächtig. Immer wieder werde ich von Schüssen geweckt. Es ist so heiß hier, ich kann überhaupt nicht atmen.
    Freitag, 16:30: Unglaublich. Da steht ein Mann ‹unverständlich› vor meinem Fenster. Der spaziert ‹unverständlich› über den schmalen Fenstersims, ganz, ganz langsam und vorsichtig, schließlich ist er hier im siebenundzwanzigsten Stock, und der Sims ist kaum breit genug, überhaupt einen Fuß daraufzusetzen. Der Mann sieht wirklich nicht gut aus … ach Scheiße, das tue ich ja wohl auch nicht. Sein ganzer Hals ist eine einzige offene Wunde. Ich frage mich, wie er nach da draußen gekommen ist und ob ich das wohl auch versuchen sollte. Aber das sieht richtig anstrengend aus. Und ich bin so müde.
    Dienstag, 06:09: So. Ich bin aufgewacht, weil ich überhaupt nicht ‹unverständlich› atmen konnte, als hätte ich jede Menge durchweichte Wattebäuschchen im Hals. Ich habe ein paar A-Tabs genommen, aber ich spüre kaum etwas davon. ‹unverständlich› Ich muss hier raus, sonst werde ich hier … sterben. Ich weiß nicht, was ich mir eingefangen habe oder was hier grassiert, aber ich weiß, dass ich dieses Apartment verlassen muss.
    ‹unverständlich›
    Verdammt. Aus dem Apartment rauszukommen ist gar kein Problem – man muss ja nur von Hand das Türschloss entriegeln. Aber aus dem Gebäude rauszukommen, das ist etwas ganz anderes. ‹un-verständlich› Notstands-Quarantäne bedeutet, dass das Gebäude- Interface keinen Schlag nachgeben wird. Ich bin mir nicht einmal sicher, dass die Fahrstühle noch funktionieren. Ich … weiß nicht
    Dienstag, 10:55: Ausgez … – oh, Scheiße!‹ unverständlich› Ich glaube, ich kann nicht einmal mehr gehen. Ich habe versucht aufzustehen und bin einfach umgefallen. Und das war vor … einer Stunde. Und da, wo ich auf dem Teppich gelegen habe, ist jetzt ein Riesen-Blutfleck.
    Unglaublich, das Ganze! Ich werde sterben. Killicks, dieser Quacksalber, hat mir andauernd erzählt, was für Wunder die schon in Europa vollbringen, was den Tod betrifft – die können den immer weiter aufschieben, sodass er eigentlich kaum mehr als eine Unannehmlichkeit darstellt. Aber wo zur Hölle steckt der Kerl jetzt?
    ‹unverständlich›
    Endlich kommt in den Vids auch etwas über die Lage hier. Nicht viel, bloß so ein Arschloch von der Gesundheitsbehörde, der uns mit grimmiger Miene ermahnt, in unseren Apartments zu bleiben und nicht in Panik zu geraten. Das läuft in einer Endlosschleife – er redet fünf Minuten lang, und dann fängt es wieder von vorne an. In den Apartments bleiben. Alles ist gut. Die Gesundheitsbehörde sammelt die Leichen auf, die von den Fenstersimsen fallen, und sorgt dafür, dass unsere Stadt sauber bleibt. Downtown steht ganz bestimmt nicht wieder in Flammen, und Sie alle werden nicht sterben. Gar nicht. Nie. Ach Scheiße.
    He
      Dienstag, 15:02: Verflixt. Stromausfall. ‹unverständlich›
    Irgendwo draußen, ziemlich weit entfernt, ist etwas explodiert – meine Fensterscheibe hat gewackelt, und alles im Apartment hat gezittert -und dann ‹unverständlich› tot. Hier drinnen ist es total stickig, ich kann kaum noch atmen. Ich frage mich, wie lange die Batterie von diesem Taschencomputer wohl noch hält. Ich werde ‹unverständlich› einstellen, dass sich das Ding bei Geräuschen automatisch einschaltet, damit sie etwas länger durchhält. Auch wenn ich ehrlich gesagt nicht weiß, warum ich ‹unverständlich› reinkeuche. Ist wohl reine Gewohnheit. Und … ach Scheiße, abgesehen davon, den ganzen schwammigen roten Scheiß, den ich ‹unverständlich› in alle Richtungen rotze, nach Größe und Gewicht zu sortieren, was habe ich denn sonst noch … zu tun?
    Dienstag, 15:03: ‹unverständlich, Husten›
    Dienstag, 16:33: Völlig unwirklich – das kann doch nicht erlaubt sein! Macht sich denn ‹unverständlich› Gedanken um uns? Oder bin ich die Einzige, die hier drinnen gefangen ist? Ich habe stundenlang im Bett gelegen, ‹unverständlich› mir ins Bett gekotzt habe. Mir ist so heiß! Das kann doch nicht … ich meine, ich habe doch Freunde, ich habe Geld – ist denn jeder andere einfach aus der Stadt geflüchtet? Ich kann nicht einmal das Gebäude hier verlassen! Vielleicht könnte ich mich

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