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Sommer der Sehnsucht

Sommer der Sehnsucht

Titel: Sommer der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MAUREEN CHILD
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entschieden, zu verkaufen. Ist nicht meine Schuld.“
    „Natürlich ist das Ihre Schuld – Sie haben ihnen ein kleines Vermögen für dieses Gebäude angeboten!“
    Er lächelte. „Ich habe einfach nur ein gutes Geschäft gemacht.“
    Bella unterdrückte ein Seufzen. Was sollte es. Tatsache war, dass Jesse King nun der rechtmäßige Besitzer dieses Hauses war, trotz Roberts Versprechen.
    Robert Towner war ein reizender alter Mann gewesen, eine Art Ersatzgroßvater für Bella. Jeden Morgen hatten sie miteinander Kaffee getrunken und geplaudert. Er hatte mehr Zeit mit ihr verbracht als mit seinen beiden Kindern. Unglücklicherweise war Robert vor einem Jahr bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Und entgegen seines Versprechens hatte er Bella in seinem Testament nicht berücksichtigt.
    Seit Jesse King das Haus gekauft hatte, machte Bella sich ernsthafte Sorgen um ihre Zukunft. Denn nur weil Robert keine hohe Miete verlangt hatte, konnte sie sich diesen wunderbaren Laden leisten. Ihr war allerdings klar, dass Jesse King ihr nicht entgegenkommen kommen würde.
    Er „sanierte“ hier und da, bestimmt würde es nicht mehr lange dauern, bis er die Mieten anhob. Für Bella bedeutete das, dass sie sich bald nach einem anderen Laden umsehen müsste. Sie musste wahrscheinlich die Main Street verlassen und damit die Strandnähe aufgeben, um weiter ins Stadtinnere zu ziehen. Mindestens ein Viertel ihres Umsatzes würde sie dadurch einbüßen, denn hier gab es einfach mehr Laufkundschaft. Eine so gute Lage würde sie für ihr Geschäft nie wieder bekommen.
    Wieder machte Jesse King ihr alles zunichte. Genau wie vor drei Jahren.
    Aber daran erinnerte er sich natürlich nicht. Der Mistkerl.
    Bella hatte das starke Bedürfnis, ihrem neuen Vermieter gegen das Schienenbein zu treten. Das entsprach überhaupt nicht ihrem Wesen! Und dass sie gerade so schlimme Seiten entwickelte, war auch seine Schuld. Jesse King gehörte zu den Menschen, die glaubten, alles zu bekommen, ohne den kleinen Finger rühren zu müssen. Das Schlimmste daran war, dass es in seinem Fall auch stimmte.
    „Ich habe Sie gerade ganz schön aus der Fassung gebracht, was? Seien Sie ehrlich. Hier geht’s doch um mehr als nur darum, dass ich die ganze Main Street aufkaufe, oder?“, fragte Jesse grinsend.
    Ja, es ging um mehr. Instinktiv streckte Bella den Rücken. Der Gedanke, dass Jesse nicht einmal wusste, warum sie ihn so widerlich fand, trieb sie fast zur Weisglut. Aber sie würde einen Teufel tun. Auf keinen Fall würde sie ihn daran erinnern, was er offensichtlich vergessen hatte. Es war einfach zu peinlich und zu demütigend. „Was wollen Sie, Mr. King?“
    Er runzelte die Stirn. „Bella, wir kennen uns zu lange, um auf Förmlichkeiten zu bestehen.“
    „Wir kennen uns nicht im Geringsten“, widersprach sie. Er konnte es einfach nicht lassen, sie Bella zu nennen, obwohl sie es sich mehrfach verbeten hatte.
    „Ich weiß, Sie lieben Ihren kleinen Laden“, sagte Jesse, ging wieder zum Tresen und trat damit auf sie zu.
    Verdammt noch mal, dachte Bella, wieso riecht er so gut. Und mussten seine Augen wirklich so tiefeblau wie das Meer sein? Musste er ausgerechnet Grübchen haben, wenn er lächelte? Und warum hatte die Sonne nur diese überaus attraktiven Akzente in seine blonden Haare gezaubert? Sah er nicht schon umwerfend genug aus?
    „Sie haben einige hübsche Sachen hier.“ Er beugte sich vor, um einen Blick in die Vitrine mit den Sonnenbrillen zu werfen. „Und ein gutes Auge für Farben. Wir haben einiges gemeinsam, Sie und ich. Meine Firma stellt Bademoden her, genau wie Ihre.“
    Sie lachte.
    Jesse machte ein finsteres Gesicht. „Was ist so lustig?“
    „Oh, gar nichts.“ Bella stützte die Hände auf die Glasplatte. „Meine Bademode ist aus ökologisch einwandfreiem Material. Sie wird handgeschneidert, und zwar von Frauen aus der Region, die dafür einen fairen Lohn bekommen. Ihre hingegen wird von Kindern zusammengenäht, die sich den ganzen Tag in Ausbeuterbetrieben über schmutzige Tische beugen müssen.“
    „Ich habe nichts mit Ausbeuterbetrieben zu tun“, entgegnete er scharf.
    „Sind Sie sich da so sicher?“
    „Ja, allerdings. Ich bin kein dahergelaufener Wikinger, der hier ist, um das Dorf zu plündern und niederzubrennen!“
    „Das macht keinen Unterschied“, murmelte sie. „Sie haben das Gesicht der Stadt innerhalb nur eines Jahres völlig verunstaltet.“
    „Und ich habe dem Einzelhandel zu einer Umsatzsteigerung von

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