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Sommer unseres Lebens - Wiggs, S: Sommer unseres Lebens

Sommer unseres Lebens - Wiggs, S: Sommer unseres Lebens

Titel: Sommer unseres Lebens - Wiggs, S: Sommer unseres Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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sollte, was ich aber auch nicht will. Also finde ich besser heraus, wie ich wieder auf meinen eigenen Beinen laufen kann.“ Er wankte, und sie hielt ihn fest und half ihm zurück in seinen Stuhl.
    „Drei lausige Schritte.“
    „Das ist ein Anfang“, erwiderte sie. „Morgen wird es einer mehr sein und am nächsten Tag noch einer. Versprich mir, dass du weitermachst.“
    „Okay. Aber du musst mir auch etwas versprechen.“
    „Alles, George. Das schwöre ich dir.“
    „Du musst mir versprechen, dass du, wenn ich zurückkomme, mit mir tanzt.“

15. KAPITEL
    W as hast du heute Abend vor, Granddad?“, fragte Ross. „Ich habe keine Pläne. Unglücklicherweise ist meine Freundin Millie nach Albany gefahren, um Freunde zu besuchen, und wird erst morgen wiederkommen.“
    „Also du und Millie …“ Diese Entwicklung war Ross ein wenig unangenehm. Er fragte sich, ob die alte Dame über Nacht geblieben war.
    „Wir hatten eine schöne Zeit zusammen. Mehr wird ein Gentleman nicht verraten.“
    Ross lachte nervös. Er zog den Hut vor dem alten Herrn, war aber froh, das Thema fallen lassen zu können. „Wie auch immer. Wegen heute Abend …“
    „Was schwebt dir vor?“ George setzte seine Lesebrille ab und legte sie beiseite.
    „Fühlst du dich gerüstet für einen Besuch deines Bruders?“
    George setzte sich auf und packte die Lehnen seines Sessels. „Auf jeden Fall.“
    „Und seine Frau Jane? Soll sie auch mitkommen?“
    „Sie …“ George räusperte sich. „Sie ist herzlich willkommen.“ Er lehnte sich zurück und schaffte es, gleichzeitig erleichtert und aufgeregt auszusehen. „Heute Abend. Ich kann es kaum glauben. Claire, haben Sie das gehört?“
    „Ja, habe ich. Ich freu mich wirklich für Sie, George.“
    Nach einigem Hin und Her entschieden sie sich für ein privates Abendessen, das von der Küche des Resorts auf der Veranda von Georges Häuschen serviert werden würde. So verliefe die Wiederbegegnung so privat wie nur möglich. Es würde sicherlich sehr emotional werden. Ross spürte die steigende Anspannung später am Tag, als er seinem Großvater half, sich fertig zu machen.
    „Erzähl mir noch mal, wie er ist!“, bat George ihn. „Wie war dein erster Eindruck?“
    Ross reichte ihm einen Handspiegel. „Sieh hinein. Ihr zwei könntet Zwillinge sein.“
    George strahlte. „Die Leute haben immer gesagt, dass wir uns sehr ähnlich sehen. In jüngeren Tagen war ich immer der Athletische. Nachdem ich krank geworden war, wurde ich eher zum Bücherwurm.“ Er rieb sich den Oberschenkel.
    Jetzt, wo Ross von der Polio wusste, sah er seinen Großvater in einem völlig anderen Licht. Granddad hatte eine fürchterliche Krankheit überlebt. Eine, die ihn für immer verändert hatte. Dennoch hatte er ein gutes Leben geführt. Ross hoffte, ihn jetzt davon überzeugen zu können, erneut den Kampf aufzunehmen. Vielleicht würde der Anblick seines Bruders ihn motivieren.
    „Ich kann dir gar nicht genug dafür danken, dass du das alles arrangiert hast, mein Sohn. Es bedeutet mir sehr viel“, sagte George.
    „Das habe ich sehr gern getan, das weißt du.“
    „Mochtest du ihn? Und Jane?“
    „Sie waren sehr überrascht, mich kennenzulernen, aber … höflich. Sie waren ganz nett, so weit man das über Fremde sagen kann.“
    „Haben sie dir irgendwas über die Vergangenheit erzählt?“ George klang angespannt.
    „Nein. Das geht nur euch beide etwas an“, erwiderte Ross. „Du kannst es mir erzählen oder es lassen, ganz wie du willst.“
    „Vielleicht wird meine Dummheit eine Warnung für andere sein, so etwas nicht geschehen zu lassen.“
    „Da ich ein Einzelkind bin, ist das bei mir nicht sehr wahrscheinlich“, scherzte Ross.
    „Du hast deine Stiefschwester und deinen Stiefbruder“, erinnerte ihn George.
    „Der gute alte Donnie und Denise. Wie konnte ich die vergessen?“
    „Ross …“
    „Keine Sorge, Granddad. Ich komme mit ihnen gut zurecht.“
    „Ich wünschte, ich wäre damals auch so feinfühlig gewesen, als das alles passiert ist.“
    „Was alles?“ Ross hielt ihm ein Hemd hin.
    George steckte seinen Arm in den Ärmel. „Es war eine aufregende Zeit für uns, unsere Tage am College. Wir waren Rivalen und haben wegen allem im Wettstreit gelegen, von Noten bis zu Klubmitgliedschaften.“
    „So sind Brüder nun einmal. Aber normalerweise brechen sie deswegen nicht für fünfzig Jahre den Kontakt ab.“
    „Ich gebe zu, die Rivalität ging tiefer.“
    „Offensichtlich. Worum ging es?

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