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Sommermond

Titel: Sommermond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. Hart
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einschaltete und die meisten der Studenten sich daraufhin zurück in Gespräche vertieften oder sich Nachschub an Essen und Trinken holten. Die Szene kam ihm vor wie ein Wimmelbild, auf dem sich alle wirr durcheinander bewegten. Nur einer nicht. Und das war Alex. Der Blonde stand einfach nur da, und das genügte, um Ben aus der Fassung zu bringen.
    „Scheiße …“, murmelte er zu Isabelle und war außer Atem. „Scheiße, sieht er gut aus …“
    „Ziemlich …“, erwiderte sie. „Jetzt versteh‘ ich auch, warum du ihn nicht aus dem Kopf bekommst.“
    Ben starrte zu Alex. Der Blonde schaute noch eine Weile zurück, bevor er den Blick senkte. Er schien sich unwohl zu fühlen. Ben war noch immer zu keiner Bewegung fähig. Er schaffte es nicht, sich von Alex abzuwenden. Unzählige Gedanken zogen durch seinen Kopf, verbunden mit Fragen, die er nicht beantworten konnte. Alex‘ Anblick löste eine wahre Gefühlsexplosion in ihm aus. Immer wieder jagte ein neuer Schwall Schmetterlinge durch seinen Bauch. Der Blonde sah unwiderstehlich aus. Er trug eine enge, schwarze Jeans, darüber ein weißes Hemd, dessen Ärmel er bis zu den Ellenbeugen gekrempelt hatte. Plötzlich fand Ben sogar, dass er mit kurzen Haaren besser aussah. Viel besser.
    „Jetzt geh schon hin!“, zischte Isabelle.
    „Ich kann nicht …“, nuschelte Ben. „Was soll ich denn sagen?“
    „Du bist doch keine zwölf mehr“, entgegnete Isabelle. „Also los jetzt!“
    Sie riss ihm die Gitarre vom Schoß und lehnte sie gegen die Wand. Hilfesuchend starrte Ben zu Isabelle. Plötzlich fühlte er sich noch betrunkener.
    „Ben! Ich schrei‘ gleich“, warnte Isabelle.
    „Ja-ha“, stöhnte Ben. „Ist ja gut! Ich geh‘ ja schon.“
    Die Schwarzhaarige lächelte zufrieden. Ben musste erst all seinen Mut zusammensammeln, bevor er es schaffte, vom Stuhl aufzustehen. Daraufhin schob er ihn in einer sinnlosen Geste nach hinten und versuchte auf diese Weise etwas Zeit zu gewinnen. Als er sich anschließend umdrehte, traf sein Blick unvermittelt auf den von Alex. Blaugraue Augen fixierten ihn. Alex‘ Lippen formten ein zaghaftes Lächeln. Ben holte tief Luft und spürte dabei etwas Schwindel in sich aufsteigen. Dann schritt er auf Alex zu. Je näher er dem Blonden kam, umso schneller wurde sein Herzschlag. Er blieb etwa zwei Schritte vor ihm stehen und wollte gerade etwas sagen, als er von hinten angerempelt wurde und dadurch nach vorn stolperte. Irritiert blickte er sich um, sah aber niemand Auffälliges. Erst dann registrierte er die warmen Hände auf seinen Armen. Langsam hob er den Kopf, ließ seinen Blick dabei über das weiße Hemd schweifen und atmete Alex‘ Duft ein. Er wurde ganz benommen, schrieb seine übermütigen Emotionen jedoch dem Alkohol zu. Sein Blick verfing sich in Alex‘ Augen. Er konnte nicht mehr klar denken, nicht mehr sprechen.
    „Alles klar?“, fragte Alex.
    Er stützte Ben noch so lange, bis er wieder aufrecht stand, und ließ anschließend von ihm ab.
    Ben nickte kaum merklich. Das war das Einzige, wozu er fähig war.
    „Ich wusste gar nicht, dass du Gitarre spielst“, sagte Alex als nächstes. Er sprach so ruhig und liebenswürdig, dass Ben plötzlich all das vergaß, was zwischen ihnen vorgefallen war.
    „Ähm …“, machte er, wandte sich ab und räusperte sich. Als er wieder aufsah, blickte Alex ihn erwartungsvoll an. „Ja, ich …“, stammelte Ben und machte hilflose Gesten. „Es gibt eigentlich ziemlich viel, was du nicht über mich weißt.“
    „Hast du getrunken?“, fragte Alex und hob eine Augenbraue.
    „Ja, ich …“, stotterte er weiter und war schon genervt von sich selbst. Deshalb schloss er einen Moment die Augen, nahm seine Hände herunter und versuchte sich zusammenzureißen. Als er sie kurze Zeit später wieder öffnete, jagte ein neues Kribbeln durch seinen Körper.
    „Ich denke schon“, antwortete er geistesabwesend.
    Auf Alex‘ Lippen bildete sich ein Grinsen. „So kenn ich dich gar nicht“, schmunzelte er. „So neben dir stehend.“
    „Ja, war sicher ‘n bisschen zu viel Alkohol“, gestand Ben.
    „Und?“, fragte Alex nach einer kurzen Pause.
    „Und was? “, hakte Ben nach.
    „Wie denkst du darüber, dass ich hier bin?“, präzisierte Alex seine Frage.
    Ben starrte ihn an. Er war überfordert und wusste nicht, was er antworten sollte.
    „Du hättest nicht gedacht, dass ich komme, oder?“, fragte Alex weiter.
    Bens Gefühle vermischten sich. Sehnsucht stieg in ihm auf, aber

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