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Sommersonne

Sommersonne

Titel: Sommersonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catt Ford , Uta Stanek
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gebräunten Gesicht. »Was genau haben Sie sich da vorgestellt?«
    »Vielleicht könnte ich Ihnen einen blasen?« Ich betete, dass ich die Anzeichen nicht falsch gedeutet hatte, denn falls doch, würde ich heute bestimmt noch im Gefängnis landen – oder Schlimmeres.
    »Führerschein und Fahrzeugpapiere, bitte, Sir.« Er trat einen Schritt zurück und richtete sich wieder gerade auf, sodass ich sein Gesicht nicht mehr sehen konnte.
    Ich lehnte mich zur Seite, um mit einem mulmigen Gefühl mein Portemonnaie aus dem Handschuhfach zu fischen. Aber wenn man eine vorlaute, große Klappe hatte, musste man mit solchen Reaktionen rechnen, wenn man auf der Jagd nach dem nächsten Fick war.
    Ich zuckte ein wenig zusammen, als sich ein Auto näherte. Ich erkannte die Lichter auf dem Dach und das Abzeichen an der Tür. Hatte er Verstärkung angefordert?
    Er zeigte ihnen den Daumen nach oben und sie fuhren an uns vorbei, aber er sah sich meinen Führerschein trotzdem genauer an. Ich rutschte noch etwas tiefer in meinen Sitz und starrte nach vorne durch die Windschutzscheibe.
    »J.D. Andrews? Wofür stehen die Initialen?«
    »Jack Daniels«, entgegnete ich beleidigt.
    Er lachte. »Ihre Eltern müssen einen seltsamen Sinn für Humor haben.«
    »Ich hab noch Glück gehabt. Mein Bruder muss mit Hiram Walker leben. Da nehm ich lieber J.D..«
    »Kann ich Ihnen nicht verdenken. Obwohl es die Hölle in Bars sein muss.« Er gab mir den Ausweis zurück. »Also, Mr. Andrews, eigentlich hatte ich nicht vor, Ihnen einen Strafzettel auszustellen, aber Sie kennen ja uns Hinterwäldler-Cops. Wir können bei jedem kleinen Anlass – oder auch ganz ohne Grund – immer irgendeine Mahngebühr erfinden. Warum starten wir also nicht gleich mit den Verhandlungen? Sie wollen mir einen blasen – und mir gefällt der Gedanke. Wie wär's, wenn wir das dorthin verlegen, wo auch immer Sie hinwollten?«
    Sofort hob sich meine Laune wieder und ich strahlte ihn an. Trotz der Uniform wäre es alles andere als lustig gewesen, wenn er mir einen Strafzettel oder eine Nacht im Gefängnis aufgebrummt hätte. Denn davon abgesehen, hatte er die Art von Statur, die mich zum Schnurren brachte, und er war Linksträger. Mein absoluter Favorit, dicht gefolgt von den Rechtsträgern.
    »Wir können auch einfach kurz von der Straße runter«, schlug ich vor.
    »Oder wir gehen zu dir nach Hause.«
    »Ich kenn ja noch nicht mal deinen Namen. Und was, wenn du ein Axtmörder bist?«
    Er musste lachen. »Tja, dann bist du mit einem Axtmörder allein im Wald bestimmt sehr viel sicherer, als du es bei dir zu Hause mit einem Telefon wärst. Du hast nicht mal nach meinem Namen gefragt, bevor du mir den Blowjob angeboten hast.«
    »Okay, das war vielleicht keine so gute Idee«, grummelte ich.
    Er setzte die Brille ab. Seine Augen waren von einem tiefen, samtigen Braun und von langen Wimpern umgeben, darüber kräftig gezeichnete Augenbrauen. Die Lachfältchen ließen seinen kantigen Kiefer etwas weicher erscheinen, als er fortfuhr: »Russell. Russ Seavers. Und ich bin tatsächlich ein Cop, kein verkleideter Axtmörder.«
    Schuldbewusst dachte ich an meine Eltern. Nicht, dass sie jetzt gerade in dem Ferienhaus waren, aber was, wenn Officer Seavers demnächst mal vorbeischaute und nach mir fragte? »Das Angebot ist limitiert. Entweder in den nächsten fünfzehn Minuten oder gar nicht.«
    »Du bist ein ganz schön harter Verhandlungspartner«, sagte er feixend. »Okay, mir nach. Ich kenne da ein nettes Plätzchen.«
    Er ging zurück zu seinem Auto und ich bewunderte seine Pobacken bei jedem einzelnen, wiegenden Schritt. Die Art, wie sein Waffengurt direkt über dem runden Hintern saß…
    Nachdem er den Wagen gestartet und mich überholt hatte, folgte ich ihm. Er schlug den Weg zu einer kleinen Picknickwiese an einem Bach ein. Es war schon ziemlich spät und niemand war zu sehen, also parkte ich neben ihm und stieg mit einem frechen Grinsen aus. Ich hatte die feste Absicht, ihn rückwärts gegen sein Auto zu stoßen und vor ihm auf die Knie zu gehen. Ich konnte es kaum erwarten, ihn zu schmecken.
    Zum ersten Mal verspürte ich einen Hauch von Gefahr, der von ihm ausging. Er packte mich am Oberarm und führte mich zu einer großen Eiche. Die Baumrinde kratzte durch mein T-Shirt hindurch auf meiner Haut, als er mich gegen den Stamm drängte. Sein Griff war hart wie Stahl; er wusste genau, wie er mit mir umzugehen hatte.
    Dann senkte sich sein Mund auf meinen, seine Zunge fuhr sanft die

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